Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
Vom Netzwerk:
hast du dein Ziel verfehlt, mein Lieber!«, sagte Jurkowski boshaft. »Gehen wir zurück, es ist Zeit zum Mittagessen.«
    Bykow hielt Umschau. Ringsum Felsen, Steinblöcke, Sand, Geröll. An dem Felsen vor ihnen waren in einer Höhe von drei bis vier Metern eingebrannte Streifen zu sehen – Spuren der Schüsse. Ein mächtiges Tier musste es gewesen sein; verständlich, dass Dauge vor ihm ausgerissen war.
    »Ja, die Schüsse sind fehlgegangen.« Johannytsch seufzte. »Schade! Es wäre ein wundervolles Exponat für unser Museum gewesen.«
    Auf dem Rückweg machte sich Jurkowski über Dauge lustig und nannte ihn einen »Drachenbändiger«. Am Mittagstisch wurde ungewöhnlich viel geredet, zum ersten Mal seit mehreren Tagen. Beim Anblick des fröhlich lachenden Johannytsch musste Bykow unwillkürlich denken, dass alles Schlechte auch eine gute Seite hat: In der letzten Zeit war die Stimmung im Wagen ganz unerträglich geworden. Die Geologen hatten sich pausenlos gestritten. Jermakow hatte verbissen geschwiegen. Jurkowski hatte mit dem Kommandanten betont offiziell gesprochen, und Bykow war für ihn Luft gewesen. Das Abenteuer der Geologen löste diesen Krampf und söhnte alle wieder miteinander aus. Aber obgleich sich Jurkowski während der Mahlzeit zweimal durchaus freundschaftlich über Bykows Äußeres ausließ und diesen sogar bat, ihm den Büchsenöffner zu reichen – was den Ingenieur maßlos verblüffte –, bemerkte Jermakow nach dem Mittagessen, dass der kleine Trupp während des letzten Zwischenfalls sehr wenig umsichtig gehandelt habe. Jurkowski scharf in die Augen blickend, unterstrich der Kommandant wie nebenbei, dass die ganze Verantwortung für die Sicherheit des Erkundungstrupps ausschließlich auf Bykow ruhe. Daraufhin sagte Dauge breit lächelnd: »Jawohl!«, während Jurkowski ein finsteres Gesicht machte.
    Eine Stunde später, als Bykow den Wagen steuerte und Jermakow über seinen Notizen saß, sagte Dauge plötzlich in lautem Flüsterton: »Schau mal, Wolodja! Das nenn ich mir einen Fund!«
    »Mensch, Johannytsch!«, erwiderte Jurkowski nach kurzem Schweigen. »Das ist ja eine Sensation! Wo hast du denn das gefunden?«
    »An dem Felsen, wo sich der Drache etabliert hatte. Der Stein sieht ziemlich unscheinbar aus, doch seine Form hat mich überrascht!«
    »Ein Trilobit ... Ein Trilobit, wie er im Buche steht. Unsere Leute auf der Erde werden verrückt, wenn sie ihn sehen!«
    »Ein Trilobit auf der Venus?«, ertönte die erstaunte Stimme Jermakows. »Sind Sie sich dessen sicher, Wladimir Sergejewitsch?«
    »Nun, genau gesagt, ein richtiger Trilobit ist es nicht«, erklärte Dauge. »Die Unterschiede sind sogar mit bloßem Auge zu erkennen, doch die Ähnlichkeit ist frappant, und schon die Tatsache an sich – Versteinerungen auf der Venus! Soviel ich weiß, sind noch nie auf anderen Planeten Versteinerungen festgestellt worden.«
    »Auf dem Mond hat man welche gefunden«, sagte Jurkowski lachend.
    »Na, das zählt nicht ...«
    »Versteinerungen auf dem Mond?«, wunderte sich Jermakow abermals.
    »Er macht doch nur Spaß, Anatoli Borissowitsch«, sagte Dauge. »Das war so eine komische Geschichte, wie sie auf dem Mond einmal ein Bruchstück von einer Feuerstein-Axt gefunden haben ...«
    »Nicht einmal, sondern nach der ersten Landung«, mischte sich Jurkowski ein. »Das ist ja gerade der Clou. Nach der allerersten Mondlandung!«
    »Ja, ja! Ganz richtig! Natürlich ist das Staunen grenzenlos. Jurkowski setzt sich hin und notiert in einem Büchlein seine genialen Ideen – damit er sie nicht vergisst ...«
    »Ach du, du Hundesohn«, sagte Jurkowski zärtlich.
    »Ja ... Und nachher stellt sich heraus, dass auf der Steinaxt mit Tintenstift geschrieben steht: ›Für Nikolai Ger‹ ...«
    »Nikolai Tichonowitsch?«
    »Hm. Und da die Aufschrift nicht verwaschen war, erklärte Jurkowski sogleich, dass sich der Mensch auf dem Mond an das Fehlen von Feuchtigkeit angepasst habe ... Aber, aber! Nimm die Hände weg, Wolodja! ... Kurzum, diese Axt hatte Ger von jemandem geschenkt bekommen, zur Erinnerung. Und er ist derart zerstreut, dass er sich statt einer Brille ein Fahrrad auf die Nase setzen könnte, und hat es auf unerklärliche Weise geschafft, das wertvolle Geschenk, das er übrigens immer mit sich herumtrug, in die Rakete zu schleppen. Wie er das gemacht hat, wird nicht einmal der Genosse Jurkowski ergründen. Ein ordentliches Stück Stein, an die zwei Kilo ... Und Jurkowski ...«
    »Grischa!«
    »Schön,

Weitere Kostenlose Bücher