Atomvulkan Golkonda
selbst nicht auf dem Posten – der verstauchte Fuß machte ihm zu schaffen. Jurkowski litt an Hautgeschwüren, was seine Stimmung keineswegs verbesserte. Er wurde immer schweigsamer, böse und grob.
Bykow fühlte sich besser als die anderen, merkte jedoch auf einmal, dass seine Sehkraft nachzulassen begann. Er wurde immer kurzsichtiger. Jermakow untersuchte ihn gründlich, träufelte ihm je einen Tropfen öliger Flüssigkeit in die Augen und ordnete eine besondere Diät an. Bykow fiel auf, dass der Kommandant ihm von dem Tage an die doppelte Dosis Aradiatin injizierte.
Trotz der starken Radioaktivität des Bodens, trotz der Temperatur, die fast hundert Grad erreichte, gab es hier offenbar Lebewesen. Während eines Erkundungsganges war Bykow ein wenig hinter den Geologen zurückgeblieben: Er betrachtete die Körnchen eines schönen, silbrig schimmernden Metalls an den Bruchflächen einiger geborstener Steinblöcke. Plötzlich vernahm er entfernte Schreie.
Blitzschnell entsicherte er das Gewehr und stürzte, im Laufen nach der Granate tastend, in Richtung der Rufe. Die Geologen kamen ihm bereits entgegengerannt. Dauge schwang aufgeregt die Maschinenpistole und zog Jurkowski, der sich immerfort umblickte, am Gürtel hinter sich her. Wenige Sekunden später standen sie vor Bykow, und Dauge erzählte mit stockender Stimme: »Na, so eine Satansbrut! Verfluchtes Reptil! Hast du gesehen, Wolodja? Stell dir vor, Alexej, direkt aus dem Fels kam ein fünf Meter langer Hals mit einem Schnabel hervorgeschossen ... Ich hab nach der Maschinenpistole gegriffen ... Hast du gesehen, Wolodja?«
»Hab überhaupt nichts gesehen«, knurrte Jurkowski und rückte finster den Gesteinsbeutel auf der Schulter zurecht. »Du hast aufgeschrien, einen Strahlstoß abgegeben und das Weite gesucht. Und hast auch mich mitgeschleift ... Nichts habe ich gesehen ...«
Eine Weile standen sie da und ließen die Blicke über die schwarzen Felsen schweifen, dann erzählte Dauge ausführlich, wie sie Gesteinsproben gesammelt hatten, wie er, Dauge, sich nach einem »interessanten Steinchen« gebückt und plötzlich auf dem Sand einen langen gewundenen Schatten gewahrt hatte. Er habe aufgeschaut und gerade noch rechtzeitig bemerkt, wie über dem Kopf Jurkowskis, der ihm die Seite zuwandte, direkt aus dem Felsen der lange Hals eines schlangenähnlichen Tieres mit riesigem Rachen und ohne Augen hervorgewachsen sei. Rein mechanisch habe er die Maschinenpistole hochgerissen und geschossen, und als das Ungeheuer, vom Strahl getroffen, beinahe bis über die Felsen emporgeschnellt sei, habe er Jurkowski am Schlafittchen genommen und sei mit ihm losgerannt.
»Am meisten hat mich frappiert, dass dieses grässliche Wesen direkt aus dem Stein herauskroch«, fügte er hinzu, nachdem er sich etwas beruhigt hatte.
»Das kam dir bloß so vor.« Jurkowski machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das Tierchen wird schön brav vor dem Felsen gelegen haben, und als es sah, dass ihm der gute Dauge in seiner Zerstreutheit gleich auf den Kopf treten würde, na, da wollte es eben lieber ...«
»Blöde Scherze!« Dauge wurde ärgerlich. »Lass uns lieber hingehen und nachschauen, was es eigentlich war ... Hast du eine Granate mit, Alexej?«
»Eine Granate habe ich, aber ich glaube, hinzugehen hat keinen Zweck ...«
»Warum nicht? Sollten wir zu dritt mit dem Scheusal nicht fertig werden? Ich hab es ja getroffen, Ehrenwort! Nicht wahr, Wolodja?«
Jurkowski stand unschlüssig da und knipste abwesend an der Sicherung seiner Maschinenpistole.
Bykow sagte in bittendem Tonfall: »Es lohnt nicht, Kameraden. Irgendwie gefallen mir diese Felsen nicht. Besser, wir fahren mit dem Knaben her ...«
»Komm, Dauge«, sagte Jurkowski plötzlich. »Wenn du es getötet hast, ist es mächtig interessant. Unsere Biologen werden vor Freude Kobolz schießen ... Bykow kann ja zu seinem Panzer zurückgehen.«
Der Ingenieur wollte einwenden, dass nur er hier das Kommando habe, beschloss aber nachzugeben: Vielleicht war es wirklich ein Fund von großem wissenschaftlichen Wert. Außerdem wollte er sich nicht wieder mit Jurkowski streiten, der ihn nach dem Tode Bogdans sichtlich und unverhohlen hasste.
Sie gingen vorsichtig, blieben nahe beieinander und spähten lauernd nach allen Seiten. Bykow hielt die Granate wurfbereit.
»Hier«, sagte Dauge.
Er trat an den Fels, klopfte mit dem Hammer dagegen, bückte sich, hob ein Steinchen auf und steckte es in seinen Beutel.
»Nach allem zu urteilen,
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