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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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schmutzigen Lumpen umwunden war, auf seinem Rücken. Der dritte kroch hinterher. Um seinen Leib war ein Riemen geschlungen, das Riemenende verband ihn mit dem Vordermann. Sie krochen genau auf den erstarrten Navigator zu. Und Michail Antonowitsch, sprachlos, atemlos vor Grauen und Freude, sah, wie der Mann, der wie eine Natter vorauskroch, mit dem silbrigen Helm gegen einen Baumstamm stieß, jedoch nicht liegen blieb – nein, er stöhnte nur und kroch um das Hindernis herum – hartnäckig, verbissen, immer weiter und weiter ...
    Michail Antonowitsch schrie auf und stürzte ihnen entgegen. Da erhob sich der vordere unerwartet schnell auf die Knie, und in seinen Händen blitzte der Lauf einer Maschinenpistole. »Wer da?«, keuchte er und strich ziellos mit der Mündung hin und her.
    »Alexej!«, rief Michail Antonowitsch. Er fiel auf die Knie, umarmte die Gestalt im Siliketanzug und brach in Tränen aus ...
    Unter seinem Schuh knisterte etwas. Er sah hin und zog unter seinem Fuß einen Fetzen Papier mit ausgefransten Rändern hervor, einst weiß, nun von gelbem Schmutz bedeckt. Doch man konnte noch als schwarzen Fleck die Golkonda ausmachen, den Ring des Sumpfes und einen kleinen roten Kreis südöstlich des Schlammkraters. Hätte Michail Antonowitsch seine eigenen Koordinaten gewusst, hätte er sofort erkannt, dass die Chius innerhalb dieses Kreises stand. Anatoli Borissowitsch Jermakow, der Kommandant des besten Raumschiffs der Welt, irrte sich selten. Er hatte sich auch hier nur um einige Kilometer geirrt.

    Als Bykow seinen Bericht beendet hatte, kamen Michail Antonowitsch wieder die Tränen. »Kameraden! Meine Freunde! Bogdan, Jermakow ...« Dicke Tränen rollten über sein rundes, gutmütiges Gesicht, blieben in den Bartstoppeln hängen.
    »Du darfst nicht ... weinen ...«, sagte Jurkowski mit stockender Stimme.
    Er saß im Sessel neben dem geschlossenen, mit einer Heillösung gefüllten Glaszylinder, in dem der nackte, von Wunden und Injektionen zerquälte Johannytsch lag und schlummerte.
    Mit Tränen in den Augen schaute Michail Antonowitsch bald auf den Zylinder, bald in Jurkowskis kohlschwarzes Gesicht, bald auf Bykow, dessen obere Gesichtshälfte fast ganz von einer dunklen Schutzbrille verdeckt war.
    »Weine nicht, Michail«, sagte Jurkowski abermals. »Am besten, du peilst noch einmal die Golkonda an ...«
    Bykow nahm die Brille ab, als das feine beharrliche »Tu-ut, tu-ut, tu-ut« den Steuerraum füllte.
    »Die Funkfeuer«, flüsterte er und kniff die Augen zusammen. »Unsere Funkfeuer ...!«
    »Tu-ut, tu-ut, tu-ut ...«
    »Hättest du nach diesen Peilzeichen fliegen können, Michail?«, fragte Jurkowski leise; triumphierender Stolz leuchtete aus seinen eingefallenen Augen.
    »Aber natürlich! Gewiss doch!« Der dicke Navigator rieb sich die Wangen, und die Tränen tropften unaufhaltsam vor ihm auf das Steuerpult. »Jeder Neuling würde das fertigbringen. Aber setz dir doch die Brille auf, Alexej!«, rief er plötzlich mit gequälter Stimme. »Willst du denn ganz und gar erblinden ...?«
    »Tu-ut, tu-ut, tu-ut«, tönte es im kosmischen Raum – über den in den Abgrund zurücksinkenden Wüsten und Sümpfen, über den purpurroten Wolken, über den zerschmetterten Schiffen, über dem verstümmelten Knaben , über Bogdans unbekanntem Grab, über dem ewig grollenden Rachen der Golkonda ...
    »Bis zum Ziolkowski sind es noch anderthalbtausend Kilometer«, sagte Michail Antonowitsch und griff endlich nach dem Taschentuch.
    »Du darfst nicht weinen, Michail«, flüsterte Jurkowski. »Das Werk ist getan ... Wir konnten nicht mehr tun ... Doch der Weg ist jetzt offen. Und wir sind zurückgekehrt ... Bykow ... ich ... und Grischa.«
    Bykow setzte die Brille wieder auf.
    »Tu-ut, tu-ut, tu-ut«, sangen die fernen Sender – sie weinten, jubelten, riefen ...

Epilog
    An Alexej Petrowitsch Bykow, den Bezwinger irdischer, venusianischer und sonstiger Wüsten, die Zierde des dritten Studienjahres an der Hochschule für Raumfahrt, von dem unwürdigen Planetologen Wolodja Jurkowski
    Sei gegrüßt!
    Meinst du nicht, mein rotgesichtiger Bruder, dass unsere Korrespondenz einen etwas konvulsorischen Charakter trägt? In den letzten zweieinhalb Jahren (berichtige mich, falls ich mich irre) habe ich vier Briefe an Deine Adresse abgesandt und als Antwort auf selbige nur ungefähr einen erhalten. Und Letzterer war mit ziemlich flüchtiger Schrift auf eine halbe Seite aus einem Schulheft geschrieben. Die Geschichte kennt nur

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