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Atomvulkan Golkonda

Atomvulkan Golkonda

Titel: Atomvulkan Golkonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkadi & Boris Strugatzki
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ist da wohl nicht zu machen. Ich setze meine ganze Hoffnung auf deine Vernunft. Und nun, verzeih, ich gehe jetzt. Ich glaube, ich bin ein bisschen krank.«
    »Sie müssten sich mehr Ruhe gönnen, Nikolai Sacharowitsch.«
    »Ich müsste ... Prüfe die Funkautomatik. Genau programmgemäß erwarten wir jede halbe Stunde automatische Signale von der Chius und alle zwei Stunden – eine persönliche Meldung von dir. Halte die Zeit genau ein.«
    »Jawohl.«
    »Na, mach’s gut ... Ich gehe.«
    Er erhob sich und torkelte dem Ausgang zu. Der Boden unter seinen Füßen wankte. Ich darf mich nicht verspäten, dachte er – und brach zusammen. Ein schwarzer Abgrund tat sich vor ihm auf und verschlang ihn ...
    Im Bett in seinem Zimmer kam er wieder zu sich. Die Sonne schien. Auf seinem Nachttisch standen zahlreiche bunte Plastfläschchen und Pillenschachteln. Der Arzt und Vera, beide in weißen Kitteln, saßen neben ihm und blickten ihn an.
    »Wie spät?«, fragte er, kaum die Zunge bewegend.
    »Zwölf Uhr fünf«, antwortete Vera eilig.
    »Datum?«
    »Der zwanzigste.«
    »Drei Tage ..., drei ... Tage ...«
    Vera nickte. Ein sorgenvoller Ausdruck trat in Krajuchins Gesicht. Er versuchte sich aufzurichten.
    »Was ist mit der Chius ?«
    »Alles in Ordnung, Nikolai Sacharowitsch.« Der Arzt drückte ihn fürsorglich auf das Bett zurück. »Bleiben Sie ruhig liegen.«
    »Eben hat man von der Funkstation angerufen«, sagte Vera. »Alles in bester Ordnung.«
    »Gut«, murmelte Krajuchin. »Sehr gut.«
    Der Arzt hielt eines der Fläschchen an seine Schulter. Man hörte ein Zischen, und das Medikament sog sich unter die Haut. Krajuchin schloss die Augen. Dann sagte er klar und deutlich: »Übermitteln Sie Jermakow, dass alles, was ich ihm gesagt habe, nicht gilt. Das war Panik. Die Krankheit ...«
    »Er phantasiert«, flüsterte Vera.
    Er wollte sagen, er phantasiere gar nicht, schlief jedoch darüber ein.
    Mitten in der Nacht wachte er auf und fühlte sich bedeutend besser. Vera brachte ihm Fleischbrühe und Zwieback und flößte ihm eine Mixtur aus indischen Kräutern ein.
    »Lassen Sie die Funksprüche ablaufen«, verlangte er.
    »Der Arzt hat Ihnen Ruhe verordnet«, erwiderte Vera.
    »Und ich sage, tun Sie es.«
    Sie schaltete gehorsam das Tonband ein. Er hörte zerstreut zu und dachte, dass die Chius sicherlich schon zu bremsen begonnen habe. Unmerklich schlief er wieder ein.
    Der folgende Tag verlief ruhig. Krajuchin erholte sich rasch. Der Arzt gestattete, ein Bildtelefon und einen Fernsehempfänger an sein Bett zu stellen und Besuche vorzulassen. Bis zum späten Abend schickte die Funkstation laufend Bänder mit Signalen der Chius und Meldungen Jermakows. Ingenieure, Meister und Abteilungsleiter gingen ein und aus. Nach dem Abendbrot blätterte Krajuchin die Zeitungen durch, sah sich das stereoskopische Fernsehprogramm aus Moskau an, unterhielt sich eine Weile mit Vera und Ljachow und schlief, endgültig beruhigt, ein.
    Frühmorgens kam Vera ins Zimmer gelaufen – bleich, mit aufgelöstem Haar – und rief laut, übermäßig laut, wie es Krajuchin schien: »Die Chius sendet keine Signale mehr. Ist in der Nacht verstummt ... verstummt ... und ... und ... schweigt schon seit fünf Stunden ...«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.

Kosmische Attacke
    »... Entweder haben die Romanschriftsteller und die Zeitungsleute gelogen, oder unser Flug fällt aus dem Rahmen. Es gibt darin nichts ›Interplanetares‹, alles ist gewöhnlich und alltäglich. Und zugleich ... Doch dieses ›zugleich‹ gehört bereits in das Gebiet der Gefühle und Empfindungen. Wenn ich um mich blicke, so kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ich mich an Bord eines Raumschiffs befinde und dass unser Schiff mit gigantischer Geschwindigkeit auf die Sonne zurast. Zurzeit, da ich diese Zeilen schreibe, sitzen Johannytsch und Jurkowski in der Messe über einer Karte der beiden Venushemisphären – so bezeichnen sie zwei Kreise auf einem Bogen Papier, worin Ketten roter und blauer Punkte und kleine grüngestrichelte Flecke eingetragen sind. Jurkowski erklärte mir neulich, die roten Punkte seien zuverlässig bekannte Berggipfel, die blauen dagegen hypothetische oder solche, die zwei-, dreimal bemerkt worden seien; die grünen Flecke bezeichneten die Stellen, über denen man mächtige magnetische Anomalien registriert habe, und der große schwarze Klecks sei die Golkonda. Das ist alles. Ein wahrhaft rätselhafter Planet! Über dieser

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