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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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sich, war ein Naturkundler aus Oxford. Er zweifelte hier im Wirtshaus die Wolfsgerüchte an und erklärte, seiner Meinung nach gäbe es in England keine Wölfe mehr. Mit der Ermordung dieses Mannes erreichte Sir Percival mehrere Ziele. Er brachte jemanden zum Schweigen, der beharrlich verkündete, dass der englische Wolf ausgestorben sei – das Allerletzte, was Sir Percival wollte, war, dass sich die Aufmerksamkeit wieder dem ersten Mord zuwandte. Überdies hatte er natürlich die Gerüchte gehört, die in Hexham kursierten, und wusste, dass ein Wolf für den Tod seines Geschäftspartners verantwortlich gemacht wurde. Für den Fall, dass er entdeckt wurde, hatte er sich inzwischen ein großes Bärenfell mit Wolfstatzen-Handschuhen und -stiefeln ausgerüstet, was ihm mit seinem Können als Hutmacher vollkommen überzeugend gelang. In dieser Verkleidung lief er auf allen vieren zum Tatort des zweiten Mordes, und so verließ er ihn auch wieder. Ich glaube, Watson, diesmal hat er sogar auf einen Zeugen gehofft, um die Gerüchte über einen Menschenfresser-Wolf noch weiter anzuheizen. Zumindest darin hatte er Glück.«
    »Ja, ich erkenne durchaus die grausame Logik in diesem Vorgehen«, sagte ich. »Aber was ist mit dem Constable?«
    »Constable Frazier war vielleicht nicht der versierteste Ermittler der Welt, aber er war ein Mann von großer Ausdauer und Hartnäckigkeit. Ohne Zweifel hat Sir Percival ihn als Bedrohung wahrgenommen. Sie entsinnen sich, der Constable deutete an, dass ihm etwas am Verhalten des Wolfs verdächtig vorgekommen sei. Ich wage die Vermutung, dass es etwas damit zu tun hatte, dass zwar Wolfsspuren ins Moor hineinführten, aber
keine wieder herauskamen.
Das wird dem Constable spätestens nach dem zweiten Mord aufgefallen sein. Ich selbst habe dieses seltsame Phänomen festgestellt, als ich nach dem Tod des Constables das Moor umrundete. Wolfsspuren führten auf der östlichen Seite hinein, aber nur menschliche Spuren kamen auf der westlichen Seite wieder heraus. Sir Percival wird das Moor auf allen vieren als Wolf betreten haben; im Schutz der Vegetation legte er seine Verkleidung ab und verließ das Moor als er selbst, für den Fall, dass ihm jemand begegnen sollte. Der Constable muss seinen Verdacht gegenüber Sir Percival geäußert haben – Sie erinnern sich, Watson, der Constable erwähnte, dass er gerade am Vortag im Herrenhaus vorbeigeschaut hatte, um den jungen Aspern vor weiteren Wolfsjagden zu warnen –, und damit hat er sein eigenes Todesurteil unterzeichnet.«
    Diese Enthüllungen zu hören, in Holmes’ selbstzufriedenem Tonfall vorgebracht, war nichts weniger als hochgradig verwundernd. Ich konnte nur den Kopf schütteln.
    »Was die Sache für mich entschied, war die unbekümmerte, ja sogar ermutigende Haltung, mit der Sir Percival darauf reagierte, dass sein Sohn Jagd auf die Bestie machte. Er schien eine absolute Gleichgültigkeit bezüglich des Wohlergehens des jungen Edward an den Tag zu legen. Warum? An diesem Punkt im Spiel lag die Antwort für mich auf der Hand: Ihm war klar, dass seinem Sohn keine Gefahr von dem Wolf drohte, da er selbst der Wolf war. Dann war da natürlich noch die Art, in der Sir Percival seinen Brandy verschüttete.«
    »Was ist damit?«
    »Er gab sich die größte Mühe, das Zittern seiner Hände zu verbergen. Diese beginnende Lähmung verschaffte mir die Gewissheit, dass er selbst auf dem besten Wege war, dem Wahnsinn zu erliegen, der durch Quecksilbervergiftung verursacht wird, und bald auf denselben erbarmungswürdigen Zustand reduziert sein würde wie sein ehemaliger Geschäftspartner.«
    Mittlerweile waren wir am Bahnhof von Hexham angekommen; wir stiegen mit unserem Gepäck aus dem Wagen und betraten den Bahnsteig, gerade noch rechtzeitig für den Zug, der um 8 . 20  Uhr nach Paddington abging.
    »Bewaffnet mit diesen Verdachtsmomenten«, fuhr Holmes fort, »bin ich nach London gefahren. Ich brauchte nicht lange, um die Fakten ausfindig zu machen, nach denen ich suchte: Vor vielen Jahren hatte Sir Percival tatsächlich einen Geschäftspartner. Der beschuldigte Sir Percival damals, ihm ein wertvolles Patent gestohlen und es als sein eigenes ausgegeben zu haben. Er wurde jedoch vom Gericht für unzurechnungsfähig erklärt und in eine Nervenheilanstalt eingewiesen – und zwar auf Betreiben von Sir Percival. Der bedauernswerte Unglückliche wurde nur Tage vor seinem Auftauchen als wirr redender Wahnsinniger im Kielder Forest entlassen.
    Ich

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