Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
Vom Netzwerk:
heute Nachmittag eine recht stürmische Bürgerversammlung, auf der ich den Brief des Captains präsentierte habe.« Pendergast gestattete sich ein ganz leises Lächeln. »Meine Darlegungen waren außerordentlich wirkungsvoll. In der morgigen Ausgabe des Lokalblatts können Sie alles darüber nachlesen.«
    »Na ja, Sie haben mir den Arsch gerettet. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken. Und bitte danken Sie Captain Bowdree in meinem Namen.«
    »Sehr gern.«
    Im Restaurant ertönte scharfes Gemurmel; ein Tumult entstand. Mehrere Gäste blickten hinüber zur breiten Fensterfront, einige waren von ihren Tischen aufgestanden und wiesen nach draußen. Corrie folgte ihren Blicken und erkannte auf dem nahe gelegenen Bergrücken ein kleines, flackerndes Licht. Während sie hinschaute, wurde die Lichtquelle schnell heller und größer. Inzwischen hatten sich weitere Restaurantgäste von ihren Tischen erhoben, einige waren zum Fenster gegangen. Das Stimmengewirr schwoll an.
    »O mein Gott, da steht ein Haus in Flammen!«, sagte Corrie und stand selbst auf, um einen besseren Blick zu haben.
    »Es sieht ganz danach aus.«
    Das Feuer breitete sich erschreckend schnell aus. Es handelte sich anscheinend um ein großes Haus. Immer schneller wurde es Opfer der Flammen, die aufloderten und Säulen aus Funken und Qualm in den Nachthimmel emporschickten. Irgendwo in der Stadt heulte eine Feuersirene los, gefolgt von einer weiteren. Und jetzt waren alle aufgestanden, alle Blicke richteten sich auf den Berg. Ein Gefühl des Entsetzens hatte sich über die Gäste gesenkt, eine Stille, und dann erklang eine Stimme.
    »Das ist das Haus der Bakers, oben in den Heights.«

13
    L arry Chivers hatte in seiner langen beruflichen Tätigkeit als Brandgutachter schon viele Orte der Zerstörung gesehen, aber so was wie das hier war ihm noch nie untergekommen. Das Haus war gigantisch gewesen – mindestens eintausend Quadratmeter –, erbaut aus massiven Hölzern, Deckenbalken, Bohlenwänden, mit steil aufragenden Zedernschindeldächern. Es war dermaßen ungestüm niedergebrannt, dass da, wo sich die Fenster befunden hatten, nur Pfützen aus Glas übrig geblieben waren und die stählernen Tragbalken sich verzogen hatten. Der Schnee war im Unkreis von fünfhundert Metern komplett verschwunden, und die Ruine strahlte noch immer Hitze ab. Und stinkende Qualmwolken waberten daraus hervor.
    Chivers, der eine Beraterfirma zur Brandursachenermittlung mit Sitz in Grand Junction betrieb, war um sieben Uhr morgens zur Brandstelle gerufen worden. Den Großteil seiner Arbeit erledigte er für Versicherungen, die Brandstiftung nachzuweisen versuchten, damit sie den Schaden nicht regulieren mussten. Aber hin und wieder wurde er von der Polizei hinzugezogen, damit er feststellte, ob es sich bei einem Brand um einen Unglücksfall oder eine Straftat handelte. Dieser Fall lag jetzt vor.
    Normalerweise dauerte die Fahrt mit dem Auto von Grand Junction hierher zwei Stunden, aber er hatte die Strecke in anderthalb Stunden zurückgelegt, indem er in seinem Dodge-Pick-up wie der Teufel gefahren war. Chivers fuhr gern mit eingeschaltetem Blaulicht und ununterbrochen eingeschalteter Sirene, um an den armen Schweinen vorbeirasen zu können, die sich an das Tempolimit auf der Interstate halten mussten. Und was den Reiz dieses Falls noch erhöhte: Die Polizei von Roaring Fork zahlte gut und drückte die Preise nicht so wie einige der anderen Polizeibehörden, für die er arbeitete.
    Allerdings hatte die schaurige Szenerie seine Hochstimmung ziemlich gedämpft. Sogar Morris, der Polizeichef, hatte anscheinend die Kontrolle verloren. Er stammelte herum und war unfähig, das Kommando zu übernehmen. Chivers gab sein Bestes, seiner Gefühle Herr zu werden. Denn eines stand fest: Das hier waren reiche Hollywood-Leute, die dieses kolossale Haus nur einige Wochen im Jahr als Zweitwohnsitz nutzten. Als Zweitwohnsitz! Es fiel ihm schwer, für solche Leute sehr viel Mitgefühl aufzubringen. Mit Sicherheit konnte der Hauseigentümer fünf ähnliche bauen lassen, ohne dass das seinen Geldbeutel arg strapazierte. Von dem Mann, dem das Haus gehörte, ein Bursche namens Jordan Baker, hatte niemand irgendetwas gehört, und noch hatte keiner ihn erreichen können, um ihn über den Brand in Kenntnis zu setzen. Wahrscheinlich machte er mit seiner Familie Urlaub in irgendeiner superschicken Ferienanlage. Vielleicht hatten sie auch noch ein drittes Haus. Chivers wäre nicht überrascht.
    Er

Weitere Kostenlose Bücher