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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Entgegenkommen.«
    »Ich stehe Ihnen jederzeit zur
Verfügung«, erwiderte er großspurig.
    Dann begleitete er mich zur
Tür. »Als ich Georgia zum letztenmal sah, war sie ein hübsches Ding«, sagte er
nachdenklich. »Das war vor etwa drei Jahren. Eine Blondine mit der schönsten
Figur, die ich je... Vielleicht ist das eine morbide Frage, Leutnant — aber wie
hat sie ausgesehen?«
    »Die Antwort können Sie
genausogut erraten wie ich. Was übriggeblieben ist, war durchaus nicht
fotogen.«
    Fargo steckte sich eine
Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an. Die Finger, die das
Streichholz hielten, zitterten ein wenig.
    »Sie sind ein Schwein«, sagte
er halblaut.
    Damit war die Unterredung
definitiv beendet. Ich fuhr hinunter und stieg in meinen Wagen ein. Gemächlich
fuhr ich los und überlegte mir, daß ich eigentlich ein recht ereignisreiches
Leben führte, wenn ich auch dabei kaum alt werden würde.
    Als ich vor dem Büro des
Sheriffs hielt, brannte noch Licht in den Fenstern. Ich ging an Annabelle
Jacksons leerem Schreibtisch vorbei und beklagte die südstaatlerische Indolenz,
die sie daran hinderte, so wie ihr Chef vierundzwanzig Stunden am Tage zu
arbeiten.
    Als ich eintrat, blickte
Sheriff Lavers von seinem Schreibtisch auf und brummte etwas Unverständliches.
    »Ich bringe Ihnen liebe Grüße«,
sagte ich und sank in einen Sessel.
    »Das einzige, das Sie mir je
gebracht haben, sind schlechte
    Neuigkeiten«, erwiderte er.
»Was haben Sie herausbekommen — falls Sie überhaupt etwas herausbekommen haben
sollten?«
    Ich gab ihm einen kurzen
Überblick über die Personen, die ich aufgesucht hatte, und über die Ereignisse
des Tages. Sogar mir kam es nicht sehr bedeutsam vor — aber das interessanteste
Kapitel konnte ich ihm natürlich nicht erzählen.
    »Fargo?« sagte er. »Ich würde
ihm gern etwas anhängen.«
    »Es wäre ein Verbrechen, die
silberblonde Schönheit verhungern zu lassen. Womit sollte sie sich ernähren,
wenn Fargo nicht mehr da wäre?«
    »Machen Sie Witze?« knurrte
Lavers.
    »Vielleicht.«
    Er zündete sich seine Pfeife
an. »Die Nachrichtenagenturen sind immer noch hinter der Geschichte her. Morgen
bringen es sämtliche Zeitungen der USA auf der ersten Seite.«
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    »Wir müssen schnell eine Lösung
finden. Ich habe mit Inspektor Martin gesprochen. Ich sagte ihm, meiner Meinung
nach wäre es am besten, Ihnen freie Hand zu lassen, und er sagte, das sei
ohnedies nicht zu umgehen. Captain Parker arbeitet für die Mordkommission. Wenn
er etwas erfährt, gibt er es an uns weiter. Wenn wir etwas haben — « Er
hielt inne und sah mich an. »Ach, was hat es denn für einen Zweck, mit Ihnen zu
reden. Was haben Sie vor?«
    »Ich möchte morgen in aller
Frühe nach Long Beach fahren«, erwiderte ich.
    »Nach Long Beach?« Er wurde rot
im Gesicht. »Halten Sie das für den richtigen Augenblick, um Urlaub zu machen?«
    »Ich halte jeden Augenblick für
geeignet, um Urlaub zu machen — aber in Long Beach hat sich Manning
umgebracht.«
    »Vor drei Jahren!« sagte
Sheriff Lavers mit Donnerstimme. »Bilden Sie sich ein, Sie werden jetzt etwas finden, das die Ortspolizei damals nicht gefunden hat?«
    »Ich möchte mich mit der
Atmosphäre vertraut machen. Und da fällt mir die Geschichte von dem Star und
seiner neuen französischen Frau ein, die nicht Englisch konnte. Sie — «
    Er unterbrach mich in
resigniertem Ton. »Machen Sie, daß Sie wegkommen. Ich brauche Sie nicht. Ich
habe bereits Magengeschwüre.«
    »Ja, Sir«, sagte ich.
    Ich fuhr nach Hause. Als ich
dort ankam, war es fast schon halb zwei. Ich legte eine Julie-London-Platte auf
mein Hi-Fi-Grammofon auf und goß mir einen Whisky ein.
    Laß Tränen strömen ..., seufzte Julie atemlos, und
im Augenblick wäre mir das gar nicht so schwergefallen. Außerdem war ich
jederzeit bereit, Julies Wünsche zu erfüllen.
    Das Telefon klingelte, ich griff
nach dem Hörer und hielt ihn auf Armeslänge von mir ab, bis Julie zu Ende
gesungen hatte. Dann legte ich ihn ans Ohr und sagte: »Leichenschauhaus. Wie
hat Ihr Mann mit dem Vornamen geheißen?«
    Ein kurzes Schweigen, dann eine
zögernde Stimme: »Ist dort Leutnant Wheeler?«
    »Allerdings!« erwiderte ich
vergnügt. Eine Frauenstimme wirkt immer sehr stimulierend auf mich.
    »Hier spricht Janice Jorgens.
Ich habe mir von der Mordabteilung Ihre Privatnummer geben lassen. Hoffentlich
sind Sie nicht böse, daß ich Sie anrufe?«
    »Hoffentlich ist der Anlaß
erfreulich!«

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