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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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straffziehen lassen, bis
— «
    »Vielleicht sollten Sie mir
lieber doch etwas zu trinken holen«, sagte Janice Jorgens hastig.
    »Gern.«
    »Fahren Sie den Austin-Healey,
der dort draußen steht?«
    »Ja. Warum?«
    »Ich habe Sie vorfahren hören.
Er muß nachgesehen werden, die Vergaser sind nicht synchron.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte
ich ehrfurchtsvoll. »Ich verstehe von der Karre nur soviel, daß sie hinten ein
Loch hat, in das man Benzin reinschüttet.«
    »Wahrscheinlich bin ich
technisch begabt«, erwiderte sie in gleichgültigem Ton. »Ich liebe Autos. Sie
sollten den Motor nachsehen lassen, sonst geht er kaputt.«
    »Vielen Dank für die weisen
Worte. Dafür hole ich Ihnen jetzt was zu trinken.«
    Ich hatte gerade drei Schritte
auf das Wohnzimmer zu getan, da geschah es. Die Glastür wurde heftig
aufgestoßen, und zwei engumschlungene Gestalten stürzten auf die Fliesen
heraus.
    Ich brauchte nur zwei Sekunden,
um zu begreifen, daß Kay und Paula einander nicht umarmten, sondern sich
prügelten. Sie torkelten und zappelten an mir vorbei auf das Bassin zu. Paula
hielt Kays Haarschopf gepackt, während Kay verzweifelte Anstrengungen machte,
um ihre Widersacherin ins Gesicht zu schlagen.
    Nun erreichten sie die Kante
des Swimming-pools, und Kay wechselte plötzlich die Taktik. Sie packte mit
beiden Händen den oberen Rand des blauen Samtkleides und riß es entzwei.
    Da war das Kleid, und da war
Paula — und sie machte einen seltsam hilfslosen Eindruck. Ihrer Feindin schien
das egal zu sein.
    Kay griff nach Paulas linkem
Arm und wandte sich um, beugte sich vor und riß Paulas Arm über die Schulter.
Mit einem wilden Aufschrei flog Paula in großem Bogen über Kays Kopf hinweg.
Eine Sekunde später schlug sie platschend ins Wasser und versank.
    »So etwas bekommt man nicht oft
zu sehen«, sagte ich.
    Janice hörte nicht hin. Mit
einem entsetzten Gewimmer lief sie auf das Bassin zu, um ihre Chefin, sobald
sie auftauchte, aus dem Wasser zu ziehen.
    Ich näherte mich Kay Steinway,
nahm ihren Arm und führte sie mit sanfter Gewalt weg. Ihr Kleid war an der
einen Seite der ganzen Länge nach geplatzt, und die Haare hingen ihr in die
Augen. »Sie müssen was trinken«, sagte ich.
    »Diese Hexe!« stieß sie hervor.
»Der werde ich’s zeigen...« Plötzlich machte sie schlapp und lehnte sich an
mich an. »Sie haben recht, Al, ich muß was trinken, aber nicht dort drin. Führen
Sie mich ums Haus nach hinten.«
    Ich führte sie ums Haus, und
sie öffnete eine Nebentür, die nicht zugesperrt war. Dann kamen wir in ein
Zimmer, das offenbar ihr Schlafzimmer war. Sie ließ sich aufs Bett fallen. Ihre
Schultern zuckten noch immer.
    »Zünden Sie mir eine Zigarette
an«, murmelte sie.
    Ich zündete zwei Zigaretten an
und gab ihr eine davon. Sie sog den Bauch tief in die Lungen ein, blies ihn
dann langsam von sich. »Danke«, flüsterte sie. »In dem Schränkchen dort drüben
steht eine Flasche Whisky. Das Eis schenken wir uns.«
    Ich holte den Whisky und zwei
Gläser und schenkte sie voll. Sie leerte ihr Glas auf einen Zug und gab es mir
zurück.
    »Noch einen!« sagte sie. »Ich
muß schön ausschauen.«
    »Sie sehen wunderbar aus. Sie
könnten gar nicht besser aussehen, wenn Sie sich auch noch soviel Mühe gäben.«
    Sie strich sich das Haar aus
den Augen und blickte zu mir auf.
    »Meinen Sie das im Ernst, Al?«
    »Würde ich es sonst sagen?«
    »Vielleicht nicht. Wissen Sie,
ich fühle mich erleichtert. Diese Hexe hat es längst verdient. Sie hat allen
Filmleuten mit ihrem Schmutzprogramm einen solchen Schrecken eingejagt, daß sie
vor ihr kriechen. Ich habe es ihr gezeigt!«
    »Aber sicher!« sagte ich und
reichte ihr das frischgefüllte Glas.
    Sie trank den zweiten Whisky
ein wenig langsamer und warf dann das leere Glas auf den Fußboden. Es fiel auf
den dicken Teppich, ohne zu zerbrechen.
    »Ja, jetzt fühle ich mich
wohler, bedeutend wohler, einfach großartig!«
    »Das ist schön.« Ich sah nach
meiner Uhr. Es war kurz nach halb zehn. »Ich muß gehen, ich habe noch zu tun.«
    »Sie dürfen noch nicht gehen«,
sagte sie. »Bleiben Sie.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Kann ich nichts tun, um Sie
festzuhalten?«
    »Nichts, mein Schatz«,
erwiderte ich. »Es war ein lustiger Abend, ich habe mich nicht eine Sekunde
gelangweilt.«
    Langsam stand sie auf und
blickte an sich herab.
    »Dieses Kleid hat dreihundert
Dollar gekostet. Ich habe es zum erstenmal angehabt.«
    Lässig streckte sie die Arme
empor, die Reste

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