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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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so gern... Was haben Sie erreicht?«
    »Nichts besonders Aufregendes«,
erwiderte ich. »Ich stand an der Stelle, an der Lee Manning gestanden hat,
bevor er über die Klippe sprang. Wie man allgemein hört, war das der Moment, in
dem er den größten Applaus seines Lebens erntete.«
    »Er war ein erstklassiges
Schwein«, sagte sie.
    »Haben Sie ihn gekannt?«
    »Natürlich nicht — aber es wird so viel erzählt... Ich meine, Georgie Brown hat Paula viel erzählt.«
    »Hat sie Paula erzählt, daß
Manning ein Schwein war? Ich kann mich nicht entsinnen, daß Paula davon
gesprochen hätte.«
    »Nun geht’s schon wieder los!«
sagte sie. »Der Polizeibeamte!«
    »Was hat Georgia Brown Paula
Reid erzählt?«
    »Er hat sich für kleine Mädchen
interessiert«, erwiderte sie, leicht errötend. »Sie wissen, was ich meine —
keine war ihm zu jung — , und er schleppte sie übers Wochenende in sein
Strandhaus. Man hätte ihn abschießen sollen.«
    »Sie sind absolut dagegen, daß
man junge Mädchen übers Wochenende zu sich einlädt?«
    »Ich finde es widerwärtig.«
    »Machen Sie Witze? Mit Ihrem
Bikini?«
    »Es ist häßlich von Ihnen, so
etwas zu sagen. Aber die Männer sind wohl alle gleich. Sie haben nur eines im
Sinn, und wenn eine Frau sich nicht dazu hergibt, verlieren sie jedes Interesse
an ihr.«
    »Schau, schau«, sagte ich
voller Bewunderung, »das Fernsehen scheint Ihren Horizont erweitert zu haben.
Nächstens werden Sie unzensurierte Originalausgaben lesen.«
    Immer noch glänzten zwei rote
Flecken auf ihren Wangen.
    »Es macht mich rasend!« sagte
sie. »Man kann nicht mit einem Mann ausgehen, egal mit welchem, ohne daß man
sich nach einiger Zeit gegen ihn wehren muß. Man möchte fast meinen, daß es im
Leben nichts außer Sex gibt.«
    »Soll das heißen, daß Sie noch
nie was anderes entdeckt haben?« fragte ich mit gedämpfter Stimme.
    »Es hat keinen Zweck — ich
geb’s auf«, sagte sie resigniert.
    Ich bezahlte, wir verließen das
Restaurant und stiegen ins Auto. Ich richtete die Nase des Healey nach Pine
City und folgte ihr getrost.
    Etwa zehn Kilometer weiter
fragte Miss Jorgens: »Haben Sie sonst noch etwas Aufregendes herausbekommen?«
    »Nein. Man kann wohl sagen, daß
es reine Zeitvergeudung »Ich hätte gedacht, der Fall sei im Nu zu lösen«,
erklärte sie unverfroren. »Nachdem Georgia die vier Namen genannt hatte! Einer
von den vieren muß es doch sein, wie?«
    »Vermutlich. Aber wie soll man
herausbekommen, wer?«
    »Das weiß ich nicht.
Schließlich hat man nicht mich, sondern Sie Kriminalistik lernen lassen.«
    »Jedenfalls besten Dank für den
guten Rat«, sagte ich. »Wenn es mir zu bunt wird, verhafte ich alle viere, dann
sollen sie es unter sich ausknobeln.«
    »Das würde mich gar nicht
wundern!«
    »Gegen halb drei dürften wir in
Pine City sein«, sagte ich. »Wir haben den Rest des Nachmittags und ^ den
ganzen Abend vor uns. Ich habe mir gedacht — «
    Sie unterbrach mich. »Ich muß
zu Paula zurück.« Dann lächelte sie schwach. »Außerdem glaube ich nicht,
Leutnant, daß ich Ihr Typ bin. Sie würden enttäuscht sein.«
    »Vielleicht würden Sie sich selber
enttäuschen?« sagte ich hoffnungsvoll.
    »Bestimmt nicht. Und ich muß
ins Hotel. Paula erwartet mich.«
    »Was hat sie denn vor mir
voraus?«
    »Unter anderem mein
Monatsgehalt.«
    Ich machte mich mit dem
Gedanken an einen Abend ohne Janice Jorgens vertraut. »Paula verdient wohl mit
ihrem Programm eine Menge Geld?«
    »Ich nehme an, etwa
achtzigtausend jährlich.«
    »Wie fängt man es bloß an, um
so viel Geld zu verdienen?« sagte ich nachdenklich. »Ich brauche etwa acht
Jahre, um an diese Summe ranzukommen.«
    »Wenn man ein bißchen
Anfangskapital hat, macht es schon viel aus«, erwiderte Janice. »Vor zwei
Jahren ist Paula aus dem Nichts aufgetaucht — sie hatte nur die Idee zu diesem
Programm. Und kein Mensch wollte auf sie hören. Alle sagten, für ein solches
Programm sei kein Platz mehr da — Mike Wallace und Ed Morrow genügten, um den
Bedarf an Interviewprogrammen zu decken, danke sehr. Na, da ging sie hin und
machte einen Probefilm.«
    »Einen was?«
    »Wenn man eine Fernsehserie
plant, filmt man erst einmal ein Exempel — um handgreiflich zu demonstrieren,
was man den Interessenten anzubieten hat. Dazu braucht man Geld. Paula hat es
etwa zehntausend Dollar gekostet. Aber der Film wurde gemacht und war gut. Die
Reklameagenturen begannen, sich für das Projekt zu interessieren — sie
beschafften Paula

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