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Attentat auf Georgia

Attentat auf Georgia

Titel: Attentat auf Georgia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ausstehen kann:
jetzt, seit Fargo versucht hat, sie umzulegen, wird das Publikum sich für sie
interessieren. Aber ich habe das Gefühl, daß das nicht reicht. Ich brauche noch
jemanden, der mir die Sache in die richtige Form bringt.«
    Ich dachte ein paar Sekunden
nach, dann gab ich’s auf. »Tut mir leid, liebe Paula, ich wüßte niemanden, der
— «
    Sie unterbrach mich. »Ich
schon!«
    »Wen denn?«
    »Sie!«
    Ich machte schnell die Augen zu
und sagte mir, diese flache Kurve hätte ich eigentlich rechtzeitig entdecken
müssen, bevor sie mir gegen die Bremsen schlug. Und ich erinnerte mich an
Sheriff Lavers’ rohes Gelächter. Jetzt wußte ich endlich, was es bedeuten
sollte.
    Ich öffnete den Mund, um Paula
Reid mitzuteilen, daß sie total verrückt sei, wenn sie sich einbilde, ich würde
vor ihren Kameras erscheinen und Gefahr laufen, daß etwa fünf Millionen
Menschen häßliche Bemerkungen über meine Abstammung machten. Dann klappte ich
ihn schnell wieder zu, bevor ich ein Wort gesagt hatte.
    Mir fiel plötzlich ein, daß sie
die Absicht gehabt hatte, Georgia Brown für ihr Auftreten eine Gage von
fünftausend Dollar zu zahlen. In sekundenschnellem Überschlag investierte ich
diese Summe: Der Austin-Healey bezahlt, ein Hi-Fi in jedem Zimmer — mit
Fernsteuerung. Dann würde immer noch so viel übrigbleiben, daß ich mir einen
Urlaub gestatten durfte.
    »Sind Sie einverstanden, Al?«
sagte sie bittend.
    »Aber selbstverständlich, mein
Schatz.« Ich legte den Arm um sie und klopfte ihr sanft auf die Schulter. »Wie
könnte ich Ihnen eine Bitte abschlagen!«
    »Sie sind fabelhaft«, sagte sie
schlicht und einfach. »Ich wußte, Sie würden einwilligen. Wenn ich Ihnen ein
Geheimnis verrate, werden Sie mir dann nicht böse sein?«
    »Ich verspreche es.«
    »Ich habe mir gedacht, es wird
gut sein, wenn ich erst einmal alle offiziellen Hindernisse aus dem Weg räume — bevor ich mich an Sie wende. Inspektor Martin und der Bezirkssheriff
haben nichts dagegen, daß Sie in meiner Sendung mitwirken.«
    »Fein«, sagte ich ohne
sonderlich große Begeisterung.
    »Sie betonen allerdings, daß
ein Polizeibeamter keine Gage akzeptieren dürfe. Deshalb bezahle ich tausend
Dollar an euren Witwen- und Waisenfonds.«
    »Was?« schrie ich.
    »Al!« sagte sie vorwurfsvoll.
»Sie haben mir versprochen, nicht böse zu sein.«
    »Ich habe weder Witwen noch
Waisen.«
    Sie lachte. »Sie nehmen alles
von der lustigen Seite, Al.«
    »Ja, so bin ich nun mal«,
erklärte ich tief erbittert. »Lache Bajazzo, haha!«
    Mit glitzernden Augen wandte
sie sich zu mir. »Sie wissen nicht, was das für mich bedeutet, Al. Wie soll ich
Ihnen danken?«
    »Die altmodische Art ist noch
immer die beste.«
    »Sie haben recht, Al«,
flüsterte sie. »Warum ist mir das nicht gleich eingefallen?«
    Sie stand auf, als soeben die
zweite Platte herabfiel und Peggy Lee die erste Zeile des Blues in the Night intonierte. Es war nicht der richtige Zeitpunkt.
    Meine Mammi, sie hat mir gesagt ..., sang Peggy, ohne sich
dabei anzustrengen...
    Gegen sechs schenkte ich uns
beiden was zu trinken ein. Ich ging mit den Gläsern zur Couch.
    »Wissen Sie, Al — da liegt
etwas unter dem Kissen. Es fühlt sich metallisch an.«
    »So?« sagte ich zerstreut.
    Ich setzte mich neben sie, in
jeder Hand ein Glas.
    Sie griff unters Kissen, zog
einen Gegenstand hervor und hielt ihn in die Höhe. Ich kniff die Augen zu,
während sie das Goldbikinihöschen musterte.
    »Schau mal an!« Ihr Lachen war
um zwei Oktaven zu tief. »Da scheint jemand etwas vergessen zu haben. Noch dazu
sieht es nach echtem Gold aus.«
    »Vierzehnkarätig«, sagte ich
mit hohler Stimme.
    Sie stand schnell auf.
»Nochmals vielen Dank, Al!« Dann strich sie die blaue Seide glatt. »Können Sie
morgen nachmittag gegen vier im Studio sein? Wir machen eine kleine Probe, nur
damit Sie mit den Kameras und den Lampen vertraut werden. Ich arbeite nie nach
einem Skript, also keine Angst, Sie brauchen nichts auswendig zu lernen.«
    Sie war bereits auf halbem Weg
zur Tür. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, Al«, fuhr sie fort, »was das für mich
bedeutet! Ich bin Ihnen zu ewigem Dank verpflichtet... Bleiben Sie ruhig
sitzen, ich finde allein hinaus. Also morgen um vier...« Rasch fiel die Tür
hinter ihr zu.
    »Toni!« murmelte ich mit
zusammengebissenen Zähnen. »Du bist ein Biest. Hoffentlich wirst du dich
gründlich erkälten.«
     
     
     

DREIZEHNTES KAPITEL
     
    A m nächsten Morgen war ich kurz
vor zehn im

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