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Attila - Die Welt in Flammen

Attila - Die Welt in Flammen

Titel: Attila - Die Welt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Napier
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Flotte der Vandalen … Mündung des Goldenen Horns … in Flammen.»
    Es war, als legte sich die Morgenröte langsam über das Land. Ein zaghaftes, wunderschönes Morgenrot über einer einsamen, frostigen Ebene.
    «Die Stadt ist also nicht eingenommen?»
    Der Läufer runzelte die Stirn. «Nicht dass ich wüsste, Herr!»
    Die Männer hatten ihre Formation bereits aufgelöst, gegen jegliche Order, und scharten sich um ihn.
    «Sprich schon, verdammt noch mal!», röhrte Tatullus und hätte den armen Tropf beinahe mit dem Knauf seines Kurzschwerts skalpiert.
    Nach Luft ringend stieß der Läufer hervor: «Die Verteidiger griffen die nahende Flotte mit allem, was sie hatten, an – mit Tontöpfen mit Ätzkalk, Schlangen, Skorpionen, Ketten und Dreschflegeln, Morgensternen, kurzum mit allem, was die Segel zerstören konnte. Sie schleppten sogar Gerät auf das Dach der Kirche des heiligen Demetrius, gegen den Protest des Priesters. Die Schiffe der Vandalen versuchten zu wenden, doch da stießen sie in der nächsten Bö gegen die große Hafenkette und saßen in der Falle. Der Angriff überraschte sie völlig. Dann setzten die Verteidiger eine zusätzliche Waffe ein. Es gab einen riesigen Blitz, und zur gleichen Zeit wurde das Sankt-Barbara-Tor … nun, es wurde angesengt – es schoss aber auch eine Stichflamme über die Wasseroberfläche und traf die nahen Schiffe. Es war, als klammerten sich die Flammen förmlich an das Holz. Die Segel brannten wie Ölpapier, Herr, und als dann auch noch Wind einsetzte – eigentlich nur eine leichte Brise vom Bosporus her –, fing auch der Rest der Vandalenschiffe Feuer. Da sind sie», sagte er und deutete ostwärts, «sie brennen immer noch!»
    Aëtius rannte plötzlich die Stufen zur Plattform am Tor V wieder hinauf, der Läufer und all die anderen Männer hinter ihm her, noch ganz überrascht und stumm. Erst allmählich leuchteten ihre Augen wieder auf.
    Der General deutete auf den Palast. «Die Stadt steht also gar nicht in Flammen?»
    «Nein, nur», der Läufer hustete, als wäre es ihm peinlich, «nur das Sankt-Barbara-Tor, Herr, nur ein wenig. Aber … aber die gegnerische Flotte ist gänzlich zerstört, viele der Seemänner und Matrosen wurden in der Feuersbrunst getötet, und auch als sie ins Wasser sprangen, es war wie ein heiliges Wunder, Herr, da …»
    «Ich weiß», raunte Aëtius. «da brannten sie weiter. Vielleicht sind doch nicht alle Kreter Lügner.»
    Dann tat er etwas, was sich für einen General nun gar nicht schickte. Er schlang den rechten Arm um die Schultern des Jungen, umarmte ihn, fuhr ihm liebevoll durchs Haar und küsste ihn auf die Stirn, als ob es sein eigener Sohn wäre, und versprach ihm, er werde einen
solidus
erhalten, bevor es Abend war. Der Junge war puterrot und hocherfreut, und die Männer stimmten ein ohrenbetäubendes Freudengeheul an, das an den Wänden entlanghallte. Aus den Häusern kamen nach und nach immer mehr Leute, aus den Kirchen Priester, und vom Hospiz her tauchte die schlurfende Gestalt Gamaliels auf, der zwar plötzlich sehr alt wirkte, dessen Augen jedoch tanzten; etliche Männer auf Krücken und mit Verbänden folgten ihm. Und dann brachen alle in Jubel aus.
    «Aber, Herr, glaubt mir doch», sagte der Junge, der die Botschaft unbedingt in ihrer ganzen Feierlichkeit überbringen wollte, «das Sankt-Barbara-Tor ist wirklich schwer beschädigt.»
    Bei diesen ernst zu nehmenden Neuigkeiten murmelte Aëtius etwas von Hunnen, die schwimmen könnten wie die Katzen, und das Tor könne ihm gestohlen bleiben, und dann begann er zu lachen, bis ihm das Wasser aus den Augen schoss, er schlug seinen Kameraden auf den Rücken, seine Brust hob und senkte sich, die Tränen liefen ihm übers Gesicht, er ließ jede Haltung fahren.
    * * *
    Mehr Nachrichten wurden überbracht. Der Kaiser und die Kaiserin sandten Grüße und ermahnten jeden, Gott für seine Güte zu danken.
    «Anerkennung tut immer gut», brummte Faustriemen, während er mit seiner Keule auf den Boden einhieb.
    «Der Alchemist, dieser Kreter, wie heißt er gleich, Nicias», sagte Aëtius, «ist er noch hier bei uns?»
    «Oh ja, Herr, siegestrunken sozusagen.»
    «Lasst ihn. In der Zwischenzeit sollten wir dafür sorgen, dass die Hunnen davon erfahren. Jede Niederlage ihrer Alliierten ist ein wichtiger Vorteil für uns.»
    «Herr», sagte der Läufer, «ein Trupp Hunnen wurde während der Seeschlacht auf den Hügeln über Galata gesichtet.»
    «Du meinst, sie haben alles

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