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Attila - Die Welt in Flammen

Attila - Die Welt in Flammen

Titel: Attila - Die Welt in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Napier
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bereitwillig angenommen. Er hat eben Humor! Ein königlicher Spitzname. Sie haben wilde Namen, diese Germanen, wisst Ihr. Godrich, der Wolfsschlächter, Erik, das Blutbeil, und so weiter. Wie unsere eigenen Kaiser. Warum», fragte er anbiedernd, «nennt man mich wohl Theodosius, den Kalligraphen?»
    Aëtius hätte aufschreien können vor Hilflosigkeit. «Majestät, das ist durchaus kein unschuldiger Name. Er hält sich für unsere Strafe, den der Ewige blaue Himmel – sein himmlischer Vater – uns gesandt hat, um uns zu zerstören und um uns das Ende der Welt zu verkünden. Niemals wird er unser Verbündeter sein oder uns in Ruhe lassen. Er machte sich noch in dem Augenblick, in dem er dieses Blatt unterzeichnete, über Euch lustig. Er wird für alle Zeiten unser Feind bleiben.»
    «Unsinn, Unsinn.» Theodosius kam auf ihn zu und legte sogar seinen kaiserlichen Arm um die breiten Schultern dieses bärbeißigen, schwierigen Generals. Er führte ihn durch das große Audienzzimmer. «Im Gegenteil – er ist alles andere als unser Feind, es scheint, dass Attila womöglich sogar bald zu unserer Familie gehören wird, wenn die Pläne von Prinzessin Honoria nicht durchkreuzt wurden.»
    «Welche Pläne?»
    Doch auf ein Zeichen seiner Schwester Pulcheria schüttelte Theodosius den Kopf. «Lassen wir das; alles zu seiner Zeit. Dennoch, so wie die Dinge standen, war ich gewillt, ihm aufs Wort zu glauben und seinen Wünschen voll und ganz nachzukommen.»
    Aëtius zuckte zusammen. Während er und seine Männer auf den Zinnen um ihr Leben gekämpft hatten, hatte der Kaiserliche Hof in aller Heimlichkeit mit Attila selbst verhandelt. War das denn möglich? Ihm war auf einmal schrecklich übel.
    «Seinen Wünschen? Was für Wünschen denn? Wir haben ihn geschlagen, oder zumindest in Schach gehalten. Er wusste, dass er diese Stadt, diese Mauern nicht ohne entsetzliche Verluste einnehmen konnte, obwohl wir so deutlich in der Unterzahl waren. Dann brach in seinem Lager eine Seuche aus. Er musste sich zurückziehen, es blieb ihm keine andere Wahl.» Der General blickte dem Kaiser auf äußerst ungeziemende Weise ins Gesicht.
«Was für Wünsche?»
    «Mäßigt Euch», warf der Kammerherr ein.
    Theodosius hob beschwichtigend die Hand und sagte zu Aëtius gewandt: «Wünsche in Erwiderung unserer eigenen Wünsche natürlich. Wir verlangten von ihm, dass er sich aus unserem Gebiet zurückziehen möge und unsere Leute nicht mehr belästige. Zum Ausgleich für … eine Entschädigung.»
    Aëtius ballte die Faust um das zusammengerollte Dokument in seiner Hand noch fester. «Ihr meint Gold!»
    «Wie ich schon sagte, eine Entschädigung.» Theodosius ließ den Arm von Aëtius’ Schultern fallen. Allmählich war er die Sache leid. Dieser grobe Soldat sollte ihm dankbar sein, dass er in seiner unendlichen Güte so einen diffizilen Vertrag mit den Hunnen ausgehandelt hatte, dass er das Leben so vieler seiner Untertanen gerettet und einen dauerhaften Frieden gesichert hatte. Nein, dieser Soldat ließ es ganz eindeutig an Respekt fehlen, er war so giftig! Vermutlich war es Eifersucht, nahm Theodosius an. Seine eigene Diplomatie hatte die Oberhand über Aëtius’ martialischen Donnerschlag gewonnen.
    «Ihr meint Gold», wiederholte Aëtius mit seiner harschen, reibeisenartigen Stimme, wie die Stimme einer Wüste ohne Wasser klang sie. «Wie viel Gold? Was habt Ihr ihm gegeben?»
    Der Mann hatte ja einen ganz fiebrigen Blick. Er war unausgeglichen, ganz launisch. Wie unangenehm. Der Kammerherr fauchte ihn an: «Die Finanzen des Kaiserlichen Hofs gehen einen Soldaten aus dem Westen überhaupt nichts an!»
    Der General ließ nicht locker; er war wie ein Mastiff, der sich in einer Hirschkuh verbissen hatte. Er starrte noch immer den Kaiser an. «Ihr könnt einen Mann wie Attila nicht bestechen. Seht doch, wie er sich über Euch lustig macht: die Geißel Gottes. Kann man sich von der Geißel Gottes freikaufen? Kann man sich von diesem barbarischen allmächtigen Kriegsgott durch nichts als Gold freikaufen?»
    Nun war Theodosius böse. «Was für ein Unsinn, Mann! Sein Gott existiert nicht, allenfalls als verstoßener Dämon.»
    «Er existiert in Attilas Herz. Ein mächtiger Antrieb!»
    Pikiert erwiderte Theodosius: «Soldaten sollten sich auf ihr Handwerk beschränken und die Theologie klügeren Geistern überlassen.»
    «Wie viel?»
    Unerhört, dass man ihn so ansprach, aber Theodosius wollte beweisen, dass er durchaus in der Lage war, kluge

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