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Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Titel: Auch dein Tod ändert nichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Rees
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schmerzt – nicht nur mein Bein, sondern auch der Rücken, die Arme und der Kopf. An dem war ich nicht einmal verwundet, doch mein Kopf tut am meisten weh.
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17
    »Widerstand ist, wenn ich dafür sorge, dass das,
    was mir nicht passt, nicht länger geschieht.«
    Wird Ulrike Meinhof zugeschrieben
    Wir haben es mit Protest probiert. Jetzt ist es an der Zeit für Widerstand. Zeit für die Aktion. Der Plan entwickelt sich in meinem Kopf. Zuerst kam es mir vor wie ein irrer Traum, doch nun erscheint es ausgesprochen möglich. Ich sehe eine Möglichkeit, es durchzuführen. Alles nimmt Gestalt an, als wäre es vorherbestimmt. Sie sind nach Frankreich gefahren. Keine Ahnung, wann sie zurückkommen. So habe ich das Haus für mich und kann genau das tun, was ich will. Wenn ich will, kann ich den ganzen Tag schlafen. Die ganze Nacht fortbleiben. Weggehen, ohne irgendjemand zu sagen, wohin ich gehe, ohne etwas erklären zu müssen. Ich hasse Erklärungen. Ich kann essen, was ich mag, oder auch nichts essen, wenn ich keine Lust dazu habe. So viel trinken, wie ich will und was ich will. Mit dem Moët habe ich schon angefangen.
    Ich habe jede Menge Geld. Aus schlechtem Gewissen hat sie mir 300   Pfund gegeben und von Trevor bekam ich eine eigene Kreditkarte. Er hat sie mir hinter ihrem Rücken gegeben, weil er wohl gedacht hat, eine öffentliche Ankündigung käme nicht so gut an. Da hat er richtig gedacht. Sie wäre fuchsteufelswild geworden. Doch sie wird es nicht erfahren.
    »Unser kleines Geheimnis.«
    Ich werde diese Karte gut verwenden.
    »Ich weiß, dass ich nicht dein richtiger Vater bin«, sagt er immer, doch ich glaube, er wäre es gern. Er verwöhnt mich. Wenn wir zusammen ausgehen, sieht er so stolz aus, dass die Leute glauben, ich gehöre zu ihm. Und er kauft mir Sachen. Er findet es schön, Zeit mit mir zu verbringen, ohne sie, »nur wir zwei«. Ich sehe zu, dass die Dinge, die er mir kauft, teuer sind, sehr teuer, und dass die Dinge, die wir zusammen machen, solche sind, die ich machen will.
    Er hat mir das Fahren beigebracht, und er hat mir einen Wagen gekauft, was mich unabhängig macht. Er schießt auch gerne. Lauter nützliche Sachen.
    Zurück zum vorliegenden Fall.
    PRAXIS
    Ein interessantes Wort.
    Praxis: der Vorgang, bei dem eine Theorie, eine Lehre oder eine Fähigkeit eingeübt oder praktiziert werden, verkörpert und/oder verwirklicht werden.
    Das interpretiere ich so, dass ich unbedingt einen Experten brauche, der die Fähigkeit hat, eine Theorie in die Praxis umzusetzen. Und den habe ich gerade bekommen.

18
    Zuerst bin ich glücklich, so richtig glücklich. Dann nicht mehr. Ich gehe wie benommen nach Hause, das bleibt so den Tag über und ich warte auf den Abend. Aber sie taucht am Abend nicht auf, nicht am nächsten und nicht am übernächsten. Ich wechsele von Hochstimmung in tiefe Depression. Alle fünf Minuten überprüfe ich mein Handy. Keine Nachrichten und ich habe ihre Nummer nicht. Ich suche nach ihr auf Facebook. Nicht einmal da ist sie. Jeder, den ich kenne, ist da. Ich überprüfe alle anderen Seiten. Nichts. Im Cyberspace existiert sie nicht.
    Ich sitze zu Hause rum und blase Trübsal. Martha nennt das Schmollen, doch Mum bemerkt es nicht einmal. Im Moment macht sie sich mal keine Sorgen um Rob. Er ist mit ihr zu Großvater gegangen und hat sich sogar für ihre letzte Essenslieferung bedankt. Strahlend ist sie zurückgekommen.
    »Er wirkt anders. Entschiedener. Er hat Großvaters Wagen wieder zum Laufen gebracht und bearbeitet den Schrebergarten. Er wirkt viel konzentrierter, als hätte er wieder ein Ziel.«
    »Welches denn?«, fragt Martha.
    »Hat er nicht gesagt.«
    »Hat er sich etwa einen Job besorgt? Er ist total begabt.«
    »Ich wage zu sagen, dass er das tun würde, wenn die richtige Gelegenheit kommt. Auf jeden Fall scheint er vernünftig zu werden. Weißt du, ich wäre nicht überrascht, wenn er eine Freundin hätte.«
    »Freundin! Rob!« Martha prustet ihr Erstaunen heraus. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ach, ich weiß nicht so recht. Irgendwie. Nenn es mütterliche Eingebung.«
    »Also da würde ich an deiner Stelle noch mal nachhaken. Welches Mädchen ist denn so verrückt, mit ihm zu gehen?«
    »Du wärst überrascht. Er hat sich richtig ein bisschen schick gemacht. Er kann sehr gut aussehen und sehr charmant sein, wenn er sich bemüht.« Rob ist eindeutig Mums Liebling, daran gibt’s nichts zu rütteln. »Es ist auch höchste Zeit, dass er etwas

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