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Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Auch dein Tod ändert nichts (German Edition)

Titel: Auch dein Tod ändert nichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celia Rees
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mich gerne dabei. Sie finden mich irgendwie süß, doch was mehr zählt: Ich habe Freunde männlichen Geschlechts. Für Mel und Sal reicht das.
    Mel macht den Anfang. »Vanessa die Menschenfresserin? Sie ist nicht mehr auf unserer Schule. Ich hab gedacht, sie würde auf deine gehen. Sie hat die richtigen Noten nicht geschafft, sie muss ein Jahr wiederholen.«
    »Ich hab sie nicht gesehen.«
    Mel zuckt mit den Schultern. »Dabei fällt mir ein, ich hab auch nichts von Joss und den anderen gehört.« Eine Menge Mädchen wechseln von ihrer Schule auf unsere. »Es ist unwahrscheinlich, dass sie denen entgangen ist. Vielleicht ist sie ganz ausgestiegen. Sie mag die Schule nicht.«
    »Entschuldige mal.« Ich tue so, als wäre ich beleidigt. »Wir sind ein Oberstufen-College.«
    »Ist das Gleiche in Grün. Warum willst du überhaupt was über sie wissen?«
    »Nur so aus Interesse.«
    Martha schnaubt, aber sie unterbricht nicht.
    Mel nimmt einen schnellen Zug von der Zigarette, die sie in der Hand hält, und bläst ein dünnes Rauchwölkchen in die Abendluft. Sie und Sally haben sich auch eine angezündet und paffen jetzt aus dem Fenster. Ich weiß nicht, warum sie sich die Mühe machen. Rauchen ist die reine Geldverschwendung und sie machen es auch nicht einmal richtig. Martha mag es nicht. Sie klopft mit ihren lackierten Fingernägeln auf die Schreibtischplatte. Sie findet Rauchen nicht gut, und wahrscheinlich denkt sie, dass Mum es riechen wird. Mum ist im Moment nicht da. Sie ist mit John, ihrem Freund, zu einer Grillparty gegangen. Martha hat Bedenken, dass Mum es riechen wird. Sie bemerkt jede Art von Rauch. Am Flughafen könnte sie anstelle von Spürhunden eingesetzt werden. Das Rauchen war einer der Gründefür die ständigen Reibereien, als Rob noch hier gewohnt hat. Er bekam dauernd Ärger, weil er sich im Haus eine angesteckt hatte.
    »Pass bei ihr auf.« Mel nimmt noch einen schnellen Zug. »Sie wird nicht umsonst Menschenfresserin genannt. Sie hat an der Schule auch Charlie fertiggemacht.«
    Ich sehe sie nur ausdruckslos an.
    »Nennt-mich-einfach-Charlie Hands, der Kunstlehrer.«
    Ich glaube, ich weiß, wen sie meint. Er war für eine Weile als Teilzeitlehrer an unserer Schule. Dreißig und noch was alt, ging aber für einen Mittzwanziger durch. Ziemliche Geheimratsecken, sodass die restlichen Haare eher aussahen wie eine Rückenflosse auf dem Kopf, der Bart einen halben Zentimeter länger als einfache Stoppeln. Hielt sich für ganz schön alternativ. Trug in der Schule Kampfanzughose und T-Shirt und kam damit durch, weil er Kunstlehrer ist. Für den gelten normale Regeln nicht.
    »Und was ist passiert?«
    »Also, er wurde gefeuert und sie ist von der Schule geflogen. Die hätten sie schon vor ewigen Zeiten rausschmeißen sollen, wenn du mich fragst, nachdem sie schon suspendiert war wegen Schulschwänzen nach dieser Demo   … «
    »Aktionstag«, verbessert Martha.
    »Was auch immer«, macht Mel weiter, wild darauf, mit ihrem Tratsch weiterzumachen. »Jedenfalls hat der Direx in den Nachrichten gesehen, wie sie mit Schutzhelm auf einem Mannschaftswagen der Polizei rumgetrampelt ist.«
    »Und was ist damit, als sie die anarchistischen Symbole auf die Wand des Sprachlabors gesprüht hat?«, fügt Sal hinzu.
    »Niemand hat bewiesen, dass sie das war«, betont Lee.
    »Und wer soll es dann gewesen sein«, fragt Sal spöttisch. »Banksy?«
    »Was ist denn mit diesem Charlie passiert?«, frage ich in dem Versuch, sie wieder zum Thema zu bringen. Das ist die Geschichte, die mich interessiert.
    »Also   … « Sal beugt sich vor und redet eifrig weiter. »Sie hat ihn gebumst und   … «
    »Er hat es verdient, gefeuert zu werden«, sagt Martha, »und sie hat es verdient, rausgeschmissen zu werden, die kleine Schlampe!«
    »Und sie ist nicht die Einzige«, betont Mel. »Erinnert ihr euch an das Mädchen – wie hieß sie noch mal, Bridges? Sie und Goldsmiths. Er hat es ihr über Jahre besorgt. Macht er immer noch. Trifft sich mit ihr in London. Hat mir ihre Schwester erzählt.«
    »Warum ist er deshalb nicht gefeuert worden?«, frage ich.
    Mel zuckt mit den Schultern. »Das hat damals niemand rausgefunden.«
    »Und diesmal?«
    »Da gab es nichts zu verbergen«, fährt Mel fort. »Da war dieser Referendar. Don. Gegelte Haare. Hat Geografie unterrichtet. Und fand sich selbst ganz toll. Der war auch auf sie scharf. Hands hat es total versiebt. Sie hatten einen Kampf. Eine richtige Prügelei. Im Speisesaal. Sind auf dem

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