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Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten.

Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten.

Titel: Auch Die Waschmaschine Ist Nur Ein Mensch. Die Besten Technikgeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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wurde. Fräulein Zippi: »Legen Sie sofort den Hörer auf. Shimon erwartet jetzt einen Anruf aus Deutschland! Sie sollen auflegen, oder sind Sie schwerhörig?«
    Minister: »Ich melde mich aus Bonn…«
    Fräulein Zippi: »This ist direct line, you hear? Away with you!«
    Minister: »Ich bin der Minister für Post- und Fernmeldewesen der Bundesrepublik Deutschland.«
    Fräulein Zippi: »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ich verbinde!«
    Minister: »Exzellenz, in diesem langersehnten Moment, der den guten Willen unserer beider Völker …«
    Fräulein Zippi: »Wait a little, Mister Minister, ich hab meinen Chef noch nicht gefunden. Wo kann er nur sein? Jossel, hast du eine Ahnung, wo Shimon steckt? Ich halt das mit den Nerven nicht aus, alle gehn fort und lassen mich da allein ohne Techniker in der Zentrale sitzen. Wie komm ausgerechnet ich dazu, mit einem deutschen Bonzen reden zu müssen. Mein Ehrenwort, wenn das noch einmal passiert, schmeiß ich alles hin.«
    *
    Bonn 11.17 Uhr.
    Im Protokoll ist vermerkt, daß an dieser Stelle die direkte Fernmeldeverbindung unterbrochen wurde. Der Herr Minister wählte ein weiteres Mal die direkte Durchwahlnummer (009.722/3044512307), worauf der diensthabende Arzt den Finger des Ministers mit einem Verband essigsaurer Tonerde versah. Aus der Leitung kam dezente Unterhaltungsmusik. Der Chefdolmetscher Rabbi Fledermaus verlieh seiner Meinung Ausdruck, daß in Jerusalem die Telefonnummer geändert worden sein könnte.
    Die Kameras wurden abgestellt, und die Festgäste wurden ans Büffet gebeten. Da läutete das Telefon: Fräulein Zippi: »Pinchas, sag mir, ist Shimon vielleicht bei euch? Mensch, warum sagt denn keiner was! Shimon, hör zu, der Bonner Jecke will mit dir reden . mach dir keine Sorgen, er kann dich nicht hören, ich habe die Leitung gesperrt . Hallo, ich verbinde! Mister Minister, I make the connection now.«
    Israels Postminister: »Exzellenz, es ist mir eine Ehre, Ihnen den freundschaftlichen Gruß unserer Hauptstadt Jerusalem übermitteln zu dürfen…«
    Minister: »In diesem langersehnten Moment des guten Willens, da unsere beiden Völker …«
    In dieser Phase des hochoffiziellen Gespräches zwischen den beiden Ministerexzellenzen war plötzlich eine weitere Stimme in der Direktverbindung zu vernehmen:
    »Hör zu, Rappaport, wenn ich nicht bis Montag den Kaufvertrag habe, kannst du Platschek sagen, daß er nicht einen Piaster zu sehen bekommt!« Darauf antwortete eine nicht näher zu identifizierende Stimme:
    »Robitschek, ich hab immer schon gewußt, daß du ein mieser Baldower bist. Mich brauchst du nicht mehr zu grüßen, Schalom!«
    Fräulein Zippi: »Mir scheint, da ist jemand in die Leitung hineingekommen. Bitte um Entschuldigung, ich werde ihn sofort hinauswerfen.«
    *
    11.44 Uhr.
    Das Protokoll vermerkt, daß an dieser Stelle der telefonische Kontakt zwischen den beiden Ministerien endgültig abbrach.
    Nach einigen weiteren Minuten meldete sich der israelische Postminister über die konventionelle Fernvermittlung und sagte dem Herrn Minister in feierlichem Tonfall: »Verehrter Herr Kollege, es freut mich aufrichtig, daß die modernen Errungenschaften der Technik sowie die hochentwickelten elektronischen Apparaturen, die uns neuerdings zur Verfügung stehen, die Kommunikation zwischen unseren beiden Ländern zu einem Kinderspiel machen. Gestatten Sie mir, Exzellenz, auf diesem Wege meiner Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß dies erst der Beginn…«
    Fräulein Zippi: »Ferngespräch! Auflegen! You stop speak now, Mister.«
    Und damit endete die feierliche Einweihungszeremonie. In beiderseitigem Einvernehmen wurde beschlossen, alle weiteren Kontakte auf brieflichem Wege abzuwickeln.
Sparmaßnahme
    Neulich besuchte ich meinen Freund Jossele, der im Sinne des Kriegslogans »Lerne den Feind kennen!« dem Staatsapparat beigetreten war und nun als Beamter in irgendeinem Regierungsbüro saß. Jossele war gerade ins Feilen seiner Nägel vertieft, als ich sein Büro betrat. Er bot mir einen Stuhl an und wir unterhielten uns eine Weile über dies und jenes, bis uns plötzlich das Läuten des Telefons unterbrach.
    »Eins … zwei …« zählte Jossele die Klingelzeichen, machte aber keine wie immer gearteten Anstalten, den Hörer abzuheben. »Drei… vier… fünf…«
    Nach sechzehn Klingelzeichen beruhigte sich das Telefon. Jossele nahm den Hörer ab, wählte eine Nummer, wartete einige Augenblicke lang und legte dann den Hörer wortlos wieder auf. Dann

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