Auch du brauchst Zaertlichkeit
den Sinn gekommen.”
“Du lügst nicht besonders gut. Das gefällt mir.”
Sie hielt einen Themenwechsel für angebracht und sagte: “Es war ein wunderschöner Tag für mich. Das Boot, der Flug im Hubschrauber, die Party.”
Er drehte sich zu ihr um. “Du hattest erst Angst, fehl am Platze sein, aber es war dann kein Problem mehr, oder?”
Sie nickte. “Die Leute, die ich kennen gelernt habe, waren sehr höflich. Ich nehme an, Mary Alice und ihr Mann sind deine Freunde.”
“Ich kenne sie seit Jahren.”
Er hatte den Smoking ausgezogen und die Hemdsärmel bis zu den Ellenbogen aufgekrempelt. Seine Unterarme waren gebräunt und muskulös.
“Sie hat gesagt, dass du über mich gesprochen hast.”
“Ja. Warum überrascht dich das? Wir gehen miteinander.
Zumindest dachte ich das. Siehst du es anders?”
“Eigentlich nicht. Gehst du mit sonst noch jemandem?”
“Nein. Du?”
Sie hielt es für einen Scherz und lachte.
“Ich meine es ernst”, entgegnete er.
“Ich kann nur einen Mann zur Zeit verkraften.”
“Gut. Ich möchte, dass es so bleibt.”
“Also werden wir für eine Weile weiterhin miteinander gehen?” hakte sie nach.
“Das möchte ich gern. Ich glaube, dass diese Beziehung viel Potential hat. Oberflächlich betrachtet leben wir sehr verschieden, aber wir haben viel gemeinsam. Wir sind beide intelligent und haben denselben Sinn für Humor. Ich mag deine Kinder und glaube, dass sie mich mögen.”
“Aber ich bin fast so alt wie du.”
“Das ist doch nicht schlecht.”
“Märchenprinzen verlieben sich nicht in Frauen wie mich”, entgegnete sie. “Es fällt mir schwer zu glauben, dass dies hier alles Wirklichkeit ist.” . “Warum? Wovor hast du Angst?”
“Dass du mir das Herz brichst.”
Er schüttelte den Kopf. “Wenn ein Herz gebrochen wird, dann ist es meins, sobald du herausfindest, dass ich deinem verstorbenen Ehemann nicht das Wasser reichen kann.”
Verwundert blickte sie ihn an. “Du hast auch Angst.”
“Ja.”
“Aber du läufst nicht davor weg.”
“Wenn ich es täte, würde ich dich verlieren.”
Seine Logik war so einfach. Warum hatte sie selbst es nicht so gesehen? “Okay, ich kann auch tapfer sein.”
Er beugte sich zu ihr und küsste sie. “Wenn du Angst bekommst, dann sag es mir einfach, und ich verscheuche sie.”
13. KAPITEL
Es ist nur eine Verabredung, versuchte Beth sich einzureden, während sie zum letzten Mal ihr Make-up im Spiegel prüfte.
Doch die kleine Lüge bot ihr keinen Trost.
Ein normales Date machte sie nicht länger nervös. Seit drei Monaten traf sie sich mehrmals in der Woche mit Todd. Wenn die Kinder zu Hause waren, verbrachten sie den Abend alle gemeinsam. Entweder gingen sie zum Dinner aus oder ließen sich etwas kommen. Nur selten kochte sie, denn er war der Meinung, dass sie auch so schon hart genug arbeitete. An den Wochenenden gingen sie meistens zu zweit aus. Manchmal ins Theater, manchmal ins Kino.
Tatsächlich hatten sie mehr gemeinsam, als sie zunächst geglaubt hatte. Sie lachten viel, unterhielten sich über Gott und die Welt. Er hatte ihr mehrere gute Ideen für ihre Zeitschriftenartikel geliefert und war wundervoll im Umgang mit ihren Kindern. Außerdem hielt er Wort, was den körperlichen Aspekt ihrer Beziehung anging. Er verhielt sich wie ein perfekter Gentleman.
Beth seufzte. Sie wollte mehr von ihm, hatte aber Angst, mehr zu bekommen. Jeden Tag befürchtete sie, dass er aus ihrem Leben verschwinden würde. Sie fand es schrecklich, ständig das Schlimmste zu erwarten. Es machte sie verrückt.
Ein Klopfen an der Hintertür unterbrach ihre Gedanken. Als sie öffnete, stand Cindy auf der Schwelle. “Wir sind zurück”, verkündete sie. “Ein Vergnügungspark im Juni! Wie konnte ich bloß auf diese Idee kommen?”
“Heiß und überfüllt?” vermutete Beth, während sie Eistee einschenkte.
“Ja. Aber wir hatten alle viel Spaß.” Cindy sank auf einen Küchenstuhl und berichtete von den Höhepunkten ihres einwöchigen Urlaubs. Dann fragte sie: “Und was gibt es Neues bei dir und deinem Freund?”
“Es läuft gut. Er hat Jodi einen großartigen Ferienjob in einer Werbeagentur besorgt. Es gefällt ihr sehr gut. Die Arbeitszeit ist lang, aber sie wird gut bezahlt. Sie spielt mit dem Gedanken, diese Branche einzuschlagen. Matt ist für eine Woche in einem Ferienlager. Er kommt morgen Abend nach Hause.”
“Aha. Also habt ihr beide viel Zeit allein.”
Beth gab einen nichtssagenden Laut von
Weitere Kostenlose Bücher