Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Auch Du stirbst einsamer Wolf

Titel: Auch Du stirbst einsamer Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
Vom Netzwerk:
ich zwei Aspirin. Die Pillen wirkten schnell, aber in meinem Magen hatte ich ein Gefühl, als hätte dort eine Schlacht stattgefunden.
    Mit Segeln war an diesem Morgen nichts drin. Ich mußte mich zuerst in Ordnung bringen. Nachdem ich Kaffee getrunken hatte, etwas schwimmen war und mich an die Sonne gelegt hatte, ging es mir wieder besser. Es war schon Mittag, und wir wollten losfahren, da wir vor Einbruch der Nacht noch in Sardinien sein wollten. Also setzten wir die Segel und fuhren auf das offene Meer hinaus.
17
    Der Wind stand günstig, und es wehte eine gute Brise. Es machte mir Spaß, über das Wasser zu schießen. Wir erreichten noch vor Einbruch der Dunkelheit Sardinien und fanden einen guten Ankerplatz in der Nähe einer Stadt.
    An Land zu gehen lohnte sich nicht, da wir kein italienisches Geld bei uns hatten. Jedermann kennt den Spruch: »Ohne Moos, nichts los«. Also hauten wir uns in die Kojen und verbrachten den Abend mit schlafen, damit wir am nächsten Tag fit wären.
    Am nächsten Morgen setzten wir über und gingen in die Stadt. In einer Wechselstube, die schon auf hatte, wechselten wir unser Geld, damit wir ein wenig auf Entdeckungsreise gehen konnten. Es war eine richtige Urlauberstadt, und als es richtig warm war, sah man auf den Straßen ein paar nette, besser gesagt, hübsche Bienen. Rudi und ich machten zwei Weiber an und verbrachten den ganzen Tag mit ihnen. Am Abend gingen wir alle in eine Disco. Nach Mitternacht zogen wir uns in ein Hotel zurück. Als sich das Weib, mit dem ich gepennt hatte, morgens endlich verabschiedete, war ich heilfroh, daß sie weg war, denn sie war noch dümmer, als ich angenommen hatte. Am liebsten hätte ich sie mitten in der Nacht rausgeschmissen. Da ich aber nicht unhöflich bin, ließ ich sie die ganze Nacht bei mir. Ich hatte mich mit ihr für den Nachmittag verabredet, aber wußte schon im voraus, daß ich zu dieser Verabredung nicht erscheinen würde.
    Als Rudi und ich gefrühstückt hatten, gingen wir zur Jacht zurück und stachen gleich in See.
    Abends ankerten wir wieder und gingen an Land, Wir wollten uns nur ein wenig umsehen und wieder zurück an Bord gehen. Wir dachten, daß wir noch lange genug auf dem Meer sein würden, und so konnten wir uns ruhig ein wenig die Zeit an Land vertreiben. Es war nur ein Dorf mit einer Pizzeria.
    Dort verdrückten wir je eine Mafiatorte.
    Am nächsten Morgen fuhren wir gleich weiter und faulenzten auf dem Meer herum wie die Götter. Einmal forderten wir eine andere Jacht zu einem Rennen heraus. Aber der Besitzer hatte keine Chance gegen uns, denn unsere Jacht war sehr schnittig und sportlich. Am Abend fuhren wir wieder an Land. Als ich das Abendessen machen wollte, stellte ich fest, daß die Wasserkanister fast leer waren. An Land spielten ein paar Kinder im Sand und ein bißchen abseits davon stand ein Strandhaus. Dort wollte ich hingehen und die Kanister auffüllen.
    Nach dem Essen schmiß ich die Kanister in das Schlauchboot und fuhr alleine hinüber. Dort zog ich das Boot auf den Sand, schnappte die Wassertanks und lief auf das Strandhaus zu. Als ich ziemlich nahe heran war, kamen ein paar Leute aus dem Haus. Eine alte Frau, ein alter Mann und ein paar Jüngere erwarteten mich schon. Es fiel mir ein Mädchen auf, das ziemlich schüchtern sein mußte, denn sie schien sich hinter dem alten Mann zu verstecken. Sie hatte schwarze, lange Haare und, wie ich erkennen konnte, soweit dies ging, ein nettes Gesicht. Die Leute gaben mir die Hand und begrüßten mich.
    Das Mädchen, das mir aufgefallen war, gab mir ebenfalls die Hand, und ich stellte fest, als sie so vor mir stand, daß sie bildhübsch und noch blutjung war.
    Ich sprach die Leute auf französisch an und wollte ihnen klarmachen, daß ich Wasser brauche. Aber sie schauten mich nur dumm an, denn keiner von ihnen konnte mich verstehen.
    Also versuchte ich es auf englisch, da ich kein Italienisch sprach, und diesmal verstand mich jemand, nämlich das Mädchen, das ich so schön fand, denn sie hatte mir geantwortet.
    Ich sagte ihr, daß ich die beiden Kanister mit Wasser füllen wollte, und die anderen fragten das Mädchen gleich, was ich gesagt hätte? Sie übersetzte, und die Leute nahmen mir die Kanister sofort ab. Dann stellte mir das Mädchen die ganzen Leute vor. Ich war verblüfft, denn jeder war mit jedem verwandt. Ich blickte nicht mehr durch. Das Mädchen hieß Margherita, und mir fiel meine Großmutter ein, die genauso hieß.
    Man lud mich gleich in das

Weitere Kostenlose Bücher