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Auch Du stirbst einsamer Wolf

Titel: Auch Du stirbst einsamer Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
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dahinkommen, wo wir hinwollten. Wenn Salem nun einen Käufer fand, konnte das Unternehmen beginnen.
    Wenn ich heute über meine damaligen Pläne nachdenke, dann glaube ich manchmal, daß ich verrückt gewesen sein muß.
    Aber es muß auch Verrückte auf der Welt geben, sonst haben die Gescheiten nämlich nichts vom Leben.
    Mit Peter fuhr ich einen Teil der Côte d’Azur ab, um die Buchten anzusehen, in denen Jachten standen. Ich wollte nicht überstürzt handeln und die ganze Sache bis ins kleinste Detail planen. Salem hatte zwar noch keinen Käufer gefunden, aber dennoch fingen wir schon an, die ganze Sache von Kopf bis Fuß zu planen und auszukundschaften. Wir hatten schnell zwei schöne Jachten entdeckt, die sehr günstig lagen und deren Besitzer große Villen am Hang hatten. Denen würden die gestohlenen Jachten bestimmt nichts schaden, denn sie hatten genug Geld. Es langte mir schon, wenn sie sich ärgerten, weil ich ihnen ihr Spielzeug wegnahm. Es müßte eigentlich keine Schwierigkeit sein, bei Nacht und Nebel die Dinger mit einem kleinen Ruderboot aus der Bucht zu ziehen. Da es Jachten waren, brauchten wir auch keinen Motor, denn der würde nur unnötig Krach machen.
    Es kam nur noch auf die Adresse an, die Salem besorgen sollte, vorausgesetzt, er bekam eine. Dann mußte das Unternehmen nur noch genau abgesprochen und durchdacht werden, damit keine Fehler passierten. Ich mußte Salem auch noch fragen, was man für eine solche Jacht verlangen konnte, denn ich hatte keine Vorstellungen von Preisen, da ich nicht wußte, was so ein Schiff kostete.
    Eines Tages rief mich Salem an und teilte mir mit, daß er jemanden gefunden hätte, der ein solches Schiff kaufen und auch umbauen wollte. Er brauchte dazu aber zwei Schiffe, und wir sollten sie vorher fotografieren, damit man einen ungefähren Preis ausmachen konnte. Ich machte fast einen Freudensprung, als ich es erfuhr. Dann gab er mir eine Adresse, zu der ich gehen sollte, mit den Fotos der Jachten, um mich dort mit dem Mann über den Preis zu einigen. Er mußte mir auch noch ein paar Instruktionen geben für das Unternehmen. Also rief ich den Mann an, um mit ihm einen Termin auszumachen. Komischerweise hatte ich keine Angst und war richtig stolz, einen solchen Plan ausgeheckt zu haben.
    Aber die Angst würde bestimmt wieder in mich fahren, dann wenn wir dabei waren, das Ding zu drehen. Aber ich wollte es mit aller Gewalt machen, da konnte passieren was wollte, ich würde meinen Plan nicht über den Haufen werfen. Das hatte ich mir geschworen. Die Sache war also klar, denn ich hatte noch mit dem Mann am selben Tag gesprochen. Er hatte bei mir beide Jachten bestellt, die ich fotografiert hatte. Wir wollten das erste Schiff schon die darauffolgende Nacht klauen. Wir vereinbarten die Zeit und den Bestimmungsort, an dem die Jacht übernommen und bezahlt werden sollte, denn geklaute Ware zahlt man nicht auf Raten. Nun wollten Peter und ich an dem Abend, bevor wir das Ding drehten, ein bißchen zu unseren Mädchen. Ich fuhr nach Cassis und wollte mich mit Peter am nächsten Morgen wieder treffen, um unseren Plan für das Unternehmen vorzubereiten und noch einmal durchzudenken.
    Ich verbrachte einen schönen Abend mit Nathalie, aber sie merkte, daß ich angespannt und nervös war. Als sie mich fragte, was mit mir los wäre, antwortete ich mit einer Ausrede, denn ich hatte ihr nichts von unserem Plan erzählt. Sie wußte sowieso so gut wie gar nichts von mir.
    Am nächsten Morgen fuhr ich wieder nach Marseille. Ich traf mich mit Peter in einem Café. Wir besprachen den Rest unseres Planes. Wir mußten noch ein kleines Ruderboot besorgen, das sollte keine Schwierigkeit sein, denn ich kannte genug Halunken in Marseille, die bestimmt eines auf Lager hatten. Und so war es auch.
    Am Mittag brachten wir das Ruderboot zu der Stelle, an der wir es ins Wasser lassen wollten. Dann fuhren wir mit dem Wagen und dem Anhänger die paar Kilometer zum Bestimmungsort, wo wir das Schiff übergeben sollten und stellten dort beides ab. Mit dem Zug fuhren wir wieder zurück und machten es uns in einem Café gemütlich. Im Ruderboot hatten wir noch etwas zum Trinken verstaut, da wir dort mindestens eine Stunde verbringen mußten. Punkt ein Uhr nachts wollten wir unsere Aktion starten. Im Café sprachen wir noch einmal die ganze Sache durch, damit wirklich nicht die kleinste Kleinigkeit schiefgehen konnte. Ab und zu wechselten wir das Café, damit wir bei den Kellnern nicht auffielen. Man

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