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Auch Du stirbst einsamer Wolf

Titel: Auch Du stirbst einsamer Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Mertens
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entfernt geparkt hatten. Das kleine Ruderboot hatten wir schnell auf dem Anhänger befestigt. Dann machten wir uns auf die Socken nach Marseille. Das Boot lieferten wir dort ab, wo wir es geholt hatten. Es war also alles perfekt gelaufen. Vor lauter Freude umarmte ich Peter, denn mein Plan war wirklich genial und ich hatte das erreicht, was ich wollte.
    Peter ging danach zu seiner Freundin, und ich beschloß kurzerhand, zu Nathalie zu gehen, auch wenn es schon fast Morgen war. Dort wollte ich auch gleich Salem Bescheid geben, der bestimmt auf meinen Anruf wartete. Als ich bei Nathalie aufkreuzte, konnte sie es fast nicht glauben. Ich hatte sie aus dem Schlaf geholt, und als sie wieder voll durchblickte, freute sie sich, daß ich gekommen war.
    Dann hängte ich mich ans Telefon, und als ich Salem am Apparat hatte, war seine erste Frage:
    »Ist alles in Ordnung gegangen, Fritz?«
    »Besser kann es nicht gehen, Salem.«
    »Herzlichen Glückwunsch! Du hast dein erstes großes Ding selber geplant und auch ausgeführt. Eines Tages wirst du einer der ganz Großen sein.«
    »Noch lange nicht. Wenn ich ein paar große Dinge gedreht habe und ich eine Million auf der Bank habe, dann kannst du sagen, daß ich einer von den Großen werden kann.«
    »Ich habe die ganze Zeit am Telefon gesessen, als ihr das Ding abgezogen habt. Mann, du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, daß es geklappt hat.«
    »Ich auch, aber es war eigentlich ein Kinderspiel.«
    Dann erzählte ich ihm bis ins kleinste Detail, wie die Sache abgelaufen war. Als ich den Hörer auflegte, war ich richtig stolz auf mich. Dabei sollte man auf so Sachen nicht stolz sein, sondern sich in Grund und Boden schämen. Aber ich schämte mich nicht, denn ich sah es als gute Tat an, wenn ich einen Reichen beklaute.
    Ich ging zu Nathalie, die ich hinausgeschickt hatte, weil sie nicht wissen sollte, was ich für ein Strolch war. Ich weiß heute noch nicht, warum ich ihr es damals nicht gesagt hatte, aber sie sollte es noch erfahren, wer und was ich war.
    Peter wollte in Marseille bei seiner Freundin bleiben, obwohl ich ihm das Angebot gemacht hatte, am nächsten Tag mit mir und Nathalie nach Nice zu Salem zu fahren. Also fuhr ich mit Nathalie allein, denn ich war mit Salem verabredet. Ich übergab ihm seinen Anteil von dem Geschäft mit der Jacht, und er bedankte sich dafür, er konnte das Geld im Moment gut gebrauchen.
    An diesem Nachmittag ging ich in ein Juweliergeschäft, denn ich wollte Nathalie ein Geschenk kaufen. Warum, weiß ich auch nicht, denn es fiel mir aus heiterem Himmel ein. Was ich ihr kaufen wollte, wußte ich nicht, aber für mich stand fest, daß ich ihr etwas kaufen wollte. Im Juweliergeschäft hatten sie eine große Auswahl, und ich konnte mich fast nicht entscheiden, was ich für sie nehmen sollte, denn alles, was mir auf den Tisch gelegt wurde, war schön und echt. Am liebsten hätte ich alles gekauft, aber zum Schluß entschloß ich mich für ein Paar Ohrringe, die mir besonders gefielen. Dann marschierte ich noch in ein Blumengeschäft und holte für Nathalie einen Strauß Nelken. Rosen kaufte ich ihr keine, denn diese hatte Jeanette geliebt. Und ich wollte keiner anderen Frau Rosen schenken.
    Mit meinen Errungenschaften machte ich mich auf den Weg zu Nathalie und übergab ihr die Geschenke. Sie freute sich wie ein kleines Kind, denn es war mein erstes Geschenk, das ich ihr machte. Die Ohrringe standen ihr hervorragend. Am Abend waren wir von Salem bei Rene zum Essen eingeladen. Also kam mir der Gedanke, daß ich Rene und Ines ebenfalls ein Geschenk kaufen könnte. Die beiden würden sich bestimmt darüber freuen. Als ich Nathalie davon erzählte, war sie genauso begeistert wie ich. Also machte ich mich zusammen mit Nathalie nochmals auf den Weg. Ich wollte das Geschenk für Ines kaufen und Nathalie das für Rene.
    Da Ines gerne kochte, kaufte ich ihr einen ganzen Satz französischer Kochbücher, die sie bestimmt gebrauchen konnte. Ich hätte ihr auch irgendeinen anderen Schund kaufen können, aber so wußte ich, daß sie sich darüber freuen würde.
    Nathalie ließ sich für Rene etwas Besonderes einfallen; sie kaufte ein Set Kristallgläser, die eine ganze Menge Geld kosteten. Es waren wirklich sehr hübsche Gläser, und ich beneidete Rene fast darum. Wir ließen die Geschenke schön einpacken, und da wir nun Cristine auch etwas schenken wollten, beschlossen wir, ihr einen schönen Strauß Blumen zu kaufen. Die Geschenke und Blumen ließen wir im

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