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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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normalen Farben, Positionen und Formen an.
    Vor ihnen lag eine helle und irgendwie vertraute Sonne. Das Hivehom-System hatte zwölf Planeten, wobei die Heimatwelt natürlich voll bewohnt war und die drei anderen in geringerem Maße. Einige Zeitteile verstrichen, und dann befanden sie sich im Orbit um Hivehom. Der Heimatwelt der Thranx. Dem Brutplatz. Dem Ort Woher-wir-alle-kommen.

SECHS
    Während das Shuttle landete, starrte Ryo begierig durch die Sichtluke hinaus. Hivehom war eine schöne Welt. Vielleicht nicht so schön wie Willow-wane. Aber schließlich war seine eigene Heimat auch ein Paradies.
    Hivehom hatte zwanzig Prozent mehr Oberfläche als Willow-wane, aber nur wenig mehr bewohnbares Territorium, weil es eine kühlere Welt war. Als sie tiefer sanken, konnte Ryo weiße Schmierer am nördlichen Pol erkennen - unglaublich, aber es war Wasser in festem Aggregatzustand, das wusste er aus seinen Studien. Es war schwer, sich einen Ort vorzustellen, wo es sowenig Vegetation gab, wo die Luft kalt und doch so trocken war, dass man glaubte, der Atem müsse in den Lungen prasseln.
    Dann war das Shuttle zu tief gesunken, als dass man so weit nach Norden hätte sehen können, und um ihn war nur noch Grün, Grün und Braun, wie auf Willow-wane. Die Luft begann an dem kleinen Fahrzeug zu zerren, und es hüpfte leicht durch die Atmosphäre, während sie durch die Regenwolken über Daret, der Hauptstadt der Thranx, sanken.
    Fünfundfünfzig Millionen Bürger beanspruchten die Wabe Daret als ihr Zuhause. Die Hauptstadt streckte sich Hunderte von Kilometern nach allen Richtungen und tauchte zweihundertfünfzig Etagen auf das Zentrum des Planeten zu. Niedrige Hügel säumten das Tal, unter dem die Stadt ausgegraben worden war. Ein großer Fluss, der Moregeeon, floss in weiten Schleifen über die Metropole. Lange Frachtkähne zogen auf ihm dahin, und vierzig Etagen unter seinem felsigen Flussbett sog ein kompliziertes System künstlicher Bewässerungsanlagen das Wasser auf, um den ungeheuren Durst der Stadt zu stillen.
    Lufteinlässe reckten sich einen halben Kilometer in den feuchten Himmel. Sie vibrierten leicht unter der Gewalt der riesigen Saugpumpen, die die Luft in die untersten Etagen hinuntersogen. Die Wälder von Einlassschächten und Ventilatoren erinnerten an eine Stadt fensterloser Silbertürme.
    Sechs Shuttle-Häfen umringten das Tal des Moregeeon, und selbst der kleinste ließ den Shuttle-Hafen, der Willow-wanes Hauptstadt Ciccikalk diente, neben sich zwerghaft erscheinen. Das Shuttle wich im scharfen Bogen zur Seite aus, um einer Ansammlung in die Wolken ragender Ventilatoren auszuweichen.
    Wuuzelansem deutete zur Sichtluke hinaus, als sie in Vorbereitung zur Landung in Schrägflug übergingen. Dort, im Nordwesten, spiegelte sich das Sonnenlicht in den Türmen von Chitteranx, einer Satellitenstadt, die von sechs Millionen besonders wohlhabender Thranx bewohnt wurde. Ein Stück weiter im Norden lag der Komplex, den man allgemein unter der Bezeichnung Averick kannte und der wegen seiner unglaublich alten Tempel berühmt war, die von irgendeiner intelligenten Rasse errichtet worden waren, die dort vor den Thranx gelebt hatte. Beide lagen dicht am Fuße des riesigen, kalten Plateaus, das wie eine Insel im Wolkenmeer Hivehoms aufragte und selbst in diesen modernen Zeiten selten besucht wurde.
    Daret selbst lag dicht beim Äquator Hivehoms. Es herrschte dort eine durchschnittliche Oberflächentemperatur von 33° C und eine durchschnittliche Feuchtigkeit, die zwischen 90 und 95 Prozent schwankte. Bei so idealen Klimabedingungen war es kein Wunder, dass das Moregeeon-Tal zum Zentrum der Thranx-Zivilisation geworden war.
    Das kleine Landungsfahrzeug näherte sich dem Boden und bockte unter ein paar leichten Stößen, als sein Fahrgestell die Landebahn berührte. Sie hatten aufgesetzt und rollten auf ein Dock zu. Ryo versuchte die Shuttles, die Schwebetransporter und die elegant geformten Luftfahrzeuge zu zählen, während sie ihrem Bestimmungsort entgegenrollten, gab aber bald auf, als ihm die Vielfalt der Typen und ihre große Zahl zuviel wurden.
    Die Wunder Hivehoms hatten während des Landeanflugs seine Aufmerksamkeit voll und ganz in Anspruch genommen. Jetzt, wo er und Wuu auf dem Boden waren, kehrten seine früheren Kümmernisse zurück. Sich in Daret einzuschleusen, würde sich ganz bestimmt als noch wesentlich schwieriger erweisen, als das Verlassen Ciccikalks gewesen war.
    Wie gewöhnlich richtete ihn Wuus

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