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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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grenzenloser Optimismus auf. »Die Welten mögen unterschiedlich sein, aber die Bürokraten sind überall dieselben. Erinnerst du dich an unsere Abreise von Ciccikalk? Hat sich der Dienstleister dort für deine neue Identität interessiert?«
    »Ich glaube nicht, dass er meinen Ausweis auch nur angesehen hat«, räumte Ryo ein. »Er hat alles dem Computer überlassen. Aber sollte es hier nicht anders sein? Nicht nur, dass dies die Mutterwelt ist, wenn es schon nicht so gefährlich ist, Dinge wegzuschaffen, Dinge auf eine andere Welt zu bringen, könnte das sein.«
    »Ich glaube nicht, dass wir irgendwelche Schwierigkeiten haben werden.« Die Rampe schob sich dem Shuttle entgegen. Keinerlei andere Strukturen störten die glatte Oberfläche des Shuttle-Hafens. »Erstens kommen wir direkt von Willow-wane, einer bekannten Welt, und zweitens haben wir keinerlei Waren bei uns, für die sich die Behörden hier interessieren. Außerdem gibt es nur wenige Einschränkungen bezüglich dessen, was man mitbringen darf.«
    Diese wenigen Einschränkungen reichten freilich aus, um eine sehr gründliche Zollinspektion zu erfordern. Ryo und Wuu kamen zwar unmittelbar von Willow-wane nach Hivehom; aber bei anderen Passagieren war das nicht so. Ryo gab sich Mühe, seine Nervosität zu verbergen, als ein Dienstleister mit hellen Augen seinen Ausweis musterte. Ryo hatte das Gefühl, dass er sehr viel Zeit darauf verwandte, die Identifikation zu studieren.
    Schließlich durften sie passieren, wobei sie die Art höflicher Gleichgültigkeit erfuhren, die die Bewohner der Hauptstadt für jene Bürger an den Tag legten, die das Unglück hatten, auf anderen Welten geboren zu sein. Ryo war zu erleichtert darüber, die Kontrolle erfolgreich passiert zu haben, als dass ihn solcher Chauvinismus verstimmt hätte. Wuu schien stets zu wissen, wo er war, und entdeckte schnell auf Etage 75 ein Hotel, das einigermaßen nahe beim Stadtzentrum lag.
    Abgesehen von historisch wichtigen Gebieten diente das Zentrum Darets in einem Bereich von wenigstens fünfundzwanzig Etagen nur der ständig im Wachsen begriffenen Thranx-Regierung.
    Während ihr Transport-Modul sie durch breite Korridore trug, entdeckte Ryo Bauten mit Steinfassaden. Dies war das Herz der ewigen Stadt Daret, und Daret war das Herz der modernen Thranx- Zivilisation. Er fühlte sich überall von lebendiger Geschichte umgeben.
    Wenn ihn diese Eindrücke überwältigten, so galt für Wuu genau das Gegenteil. »Bedeutet dir denn all das gar nichts?« Er deutete durch die vordere große Sichtluke des Moduls nach draußen. »Inspiriert so viel Großartigkeit denn nicht deinen Dichterverstand?«
    »Doch, das tut sie. Zehntausend Jahre Bürokratie!«
    Sie hatten vorgehabt, ihre Suche am folgenden Morgen zu beginnen, aber Wuu meinte, dass kein Anlass zur Eile bestand, und erbot sich, Ryo die Stadt zu zeigen. Da waren zum Beispiel die berühmten Echofälle. Sie stürzten von einer Öffnung in der Unterseite des Flusses Moregeeon an einhundertfünfzig Etagen vorbei in eine große, künstliche Kaverne, wo die ungeheure Energie der vertikalen Kaskade dazu benutzt wurde, Energie für die Stadt zu liefern.
    Dies und die Schilderungen des Poeten von anderen Wundern ließen Ryo zögern, aber nur kurz. Es war unvernünftig anzunehmen, dass die Behörden ihn schnell aufspüren würden, aber dennoch bereitete ihm das Unruhe, und er war darauf erpicht, seine Suche sobald wie möglich zu beginnen. Wuu murrte bei der Vorstellung, sich so bald in den Morast der Beamtenwelt stürzen zu müssen. Und diesmal oblag es Ryo, ihn mit Begeisterung zu erfüllen.
    Dabei war im Grunde alles so einfach. »Wir brauchen nur diesen Brohwelporvot ausfindig zu machen«, hatte er dem Poeten erklärt, »dann kann er uns ja weiterleiten.«
    Wuu hatte eine Geste vollführt, die Naivität dritten Grades, gemischt mit Andeutungen vierten Grades der Absurdität ausdrückte. »Mein Junge, du bist intelligent und hartnäckig, aber du hast auch noch viel zu lernen. Denk doch an die zweite Nachricht, die deine Vorgefährtin erhalten hat, die Nachricht, die sich solche Mühe gab, alles zu leugnen, was die erste Nachricht übermittelt hatte. Wenn wir uns nach diesem verblüffenden Burschen erkundigen, würden wir ohne Zweifel feststellen, dass er an einen viele Lichtjahre von hier entfernten ›Erholungsort‹ versetzt worden ist. Das heißt, wenn wir irgend jemand oder irgendeine Maschine finden können, die auch nur bereit ist, seine Existenz

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