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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Beamten suchte mit eindringlichen Gesten Ryos Aufmerksamkeit. Der wandte sich wieder seinen Freunden zu. »Sie wollen jetzt mit mir sprechen, und ich bin ebenso erpicht darauf, mit ihnen zu sprechen. Werdet ihr ohne mich zurechtkommen?«
    »Ja, sicher«, erwiderte Luh.
    »Dann ist für den Augenblick alles ruhig. Ich werde zurückkommen, sobald es geht. Baut tief und warm.« Er neigte leicht den Kopf und streckte seine Fühler aus.
    »Sei warm«, sagte Bonnie und berührte die Spitzen der empfindlichen Organe.
    Einige der Thranx-Wachen wandten sich ab oder zeigten in anderer Weise ihren Ekel. Die Forscher und Gelehrten, die weniger empfindlich waren, nahmen das Geschehen einfach mit kühler Distanziertheit zur Kenntnis. Dann drehte Ryo sich um und schloss sich Wuu und der kleinen Gruppe von Spezialisten an, die sich um ihn versammelt hatten. Die zwei Aliens wurden von ihren eigenen Gefährten umringt.
    Ryo wurde in einen Saal in der Nähe geführt und nahm dort auf einem bequem gepolsterten Sattel Platz. Die Wissenschaftler, die sich in dem Saal drängten, überfielen ihn mit einer wahren Kanonade von Fragen.
    »Wie war es? ... Was haben sie dort draußen getan? ... Was haben sie Ihnen dort draußen getan? ... Wie konnten Sie die Sprache so schnell lernen? ... Wie konnten sie die unsere so schnell lernen? ... Wie haben sie es geschafft, so lange den Suchtrupps verborgen zu bleiben? ... Wie? ... Warum? ... Wann? ...«
    »Langsam, langsam, ihr Herren. Ich werde ...« Er hielt inne, plötzlich schwindelte ihn.
    Wuu trat neben ihn. »Lasst den Jungen eine Weile in Ruhe! Spüren Sie denn seine Erschöpfung nicht? Ohne Zweifel ist er auch von Hunger geschwächt.«
    Ryo blickte dankbar zu dem Poeten auf und machte eine Geste der Zustimmung dritten Grades. »Ich bin weit davon entfernt zu verhungern. Aber es wäre herrlich, eine gute Suppe zu bekommen. Ich habe jetzt einen Monat lang nur Fleisch und rohes Grünzeug gegessen.«
    »Dann sind sie Allesesser wie wir?« erkundigte sich ein Wissenschaftler besorgt. »So ist es uns vorgekommen, weil sie viel von dem gegessen haben, was wir ihnen gaben. Aber es ist hilfreich, wenn das durch Erfahrung außerhalb der Labors bestätigt wird.«
    »Keine Fragen, habe ich gesagt«, unterbrach ihn Wuu entschieden.
    Aber Ryo machte eine bestätigende Geste. »Ja. Wenn sie auch ihr Fleisch im großen und ganzen in verbrannten Brocken zu sich nehmen und nicht, wie es sich gehört, in Suppe oder Eintopf.«
    Diese neue Bestätigung der Fremdartigkeit der Aliens löste unter den versammelten Forschern ein Murmeln aus.
    »Sie kochen es nicht mit anderen Flüssigkeiten?«
    »Nicht, dass ich es gesehen hätte.«
    »Aber sie essen hier Suppe und Gekochtes«, meinte ein anderer.
    »Vielleicht weil sie keine Wahl hatten«, erwiderte Ryo. »Wenn man im Gefängnis ist, isst man, was einem geboten wird.« So, sollten sie, sich darüber doch die Köpfe zerbrechen, dachte er.
    Nach ein paar weiteren Fragen begann Wuu Beamte aus dem Saal zu schieben. Eine heiße Mahlzeit wurde gebracht - eine der besten, die Ryo je genossen hatte. Nachdem er die erste Portion verschlungen hatte, ließ er sich noch eine zweite und dann eine dritte bringen. Anschließend legte er sich auf den Schlafsattel, den man ihm brachte, und das warme Gefühl, das die Nahrung in ihm erzeugte, war stärker als seine Aufregung, und so sank er schließlich in tiefen Schlaf, aus dem er erst nach einem ganzen Tag wieder erwachte.

ZEHN
    Nachdem er aufgestanden und die notwendigen hygienischen Verrichtungen hinter sich gebracht hatte, war er bereit, sich denen zu stellen, die ihn verhören wollten. Offenbar hatte jemand entschieden, dass es besser sein würde, den unglücklichen Wanderer nicht von hundert Fragern gleichzeitig unter Beschuss nehmen zu lassen, und so versammelte sich nur ein halbes Dutzend in dem Besprechungsraum. Jeder brachte Audio- und Video-RecorderEinheiten mit, die mit Autosch reibern gekoppelt waren. Zwei der Wissenschaftler waren nicht viel älter als er, während die vier anderen offenbar erfahrene Ältere waren. Wuu hatte darauf bestanden, ebenfalls teilnehmen zu dürfen.
    »Das ist nicht notwendig«, hatte Ryo eingewandt. »Ich komme schon zurecht.«
    »Wenn ich nicht gewesen wäre, wärst du jetzt nicht hier«, hatte der Poet geantwortet. »Ich betrachte mich als verantwortlich, dafür zu sorgen, dass man dich nicht einschüchtert.«
    »Wenn ich nicht wäre, wärst du nicht hier.«
    »Ich habe ausreichend Material

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