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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sagen können«, sagte Ryo selbstbewusst.
    »Sie legen andrerseits gewisse beunruhigende Eigenschaften sowohl sozialen als auch individuellen Temperaments an den Tag.«
    »Ich verstehe nicht, Älterer.« Ryo war unsicher, wie er den letzten Satz des Offiziers auslegen sollte. »Ich habe Ihnen doch bereits gesagt, sie glaubten, wir seien es gewesen, die sie ursprünglich angegriffen hatten. Sie sind mehr als bereit - ich würde sogar sagen, begierig darauf - mit uns ein Bündnis gegen die AAnn zu schließen. Und dies trotz der unglücklichen Unterschiede der Körperform. Sie finden uns körperlich nur wenig beunruhigender als wir sie.«
    »Das ist schwer zu glauben«, murmelte der zweite junge Forscher.
    Einer der Älteren kritisierte ihn. »Das ist eine unwissenschaftliche Einstellung, Drin.«
    »Ich weiß. Aber ich kann nicht einfach Tausende von Jahren geistiger Konditionierung auslöschen. Es sind Säugetiere, ganz gleich, wie ähnlich ihr Verstand auch dem unseren sein mag. Äußerlich weich und flexibel. Meine Eingeweide drehen sich um, wenn ich sie anschauen muss.« Er drehte sich herum und sah Ryo an.
    »Ich höre, dass Sie tatsächlich körperlichen Kontakt mit ihnen hatten, ja sich sogar formell von ihnen verabschiedet haben.«
    »Sie sind gar nicht so abstoßend«, beharrte Ryo. »Es kommt nur darauf an, Leute in ihnen zu sehen. Wie ich schon erwähnte, sie haben ganz ähnliche Gefühle bezüglich der winzigen Wesen, die uns ähneln, auf ihren eigenen Welten. Jede unserer beiden Rassen entspricht den Alpträumen der anderen. Dies sind primitive Einstellungen. Beide Rassen müssen sich Mühe geben, sie zu überwinden. Logik steckt keine dahinter.«
    »All das verstehe ich«, räumte Drin ein. »Dennoch, Jahrtausende der Alpträume ... Wir sind hier Fachleute und sind es gewöhnt, mit dem Unglaublichen, dem Fremdartigen zu leben.« Er musterte seine Kollegen. »Aber wie, glauben Sie, wird die Bevölkerung auf die Existenz dieser Geschöpfe reagieren? Und wenn das wahr ist, was Sie sagen«, meinte er zu Ryo gewandt, »dann werden diese Ungeheuer auf ihrer eigenen Welt Erde ähnliche Probleme haben.«
    »Seltsam«, meinte eine der Älteren, »dass sie ihren Heimatplaneten nach dem Boden benennen, wo sie doch tatsächlich über ihm wohnen, dem offenen Himmel zugänglich - wenigstens sagen sie uns das.« Sie wandte sich Ryo zu.
    »Es gibt viele solcher faszinierender Dinge, die uns erwarten«, meinte Ryo zuversichtlich zu ihr gewandt, »sobald formeller Kontakt hergestellt ist.« Die Worte des Offiziers beunruhigten ihn immer noch. »Sie sagten, es gäbe da gewisse Charakteristika, die Sie stören. Was für Charakteristika sind das?«
    Stille herrschte im Saal. Ryo musterte die verhörende Gruppe neugierig. »Das sind Verbündete, müssen Sie wissen. Oder zumindest werden es bald Verbündete sein.«
    Wieder Schweigen. Einige der Wissenschaftler wandten die Blicke ab. Die anderen nicht.
    »Wir können sie hier nie weglassen«, sagte einer der Älteren schließlich. »Das ist Ihnen doch sicherlich klar.«
    »Das ist es nicht. Das ist absurd. Wie sollen wir denn die Verhandlungen mit ihnen eröffnen, wenn man ihnen nicht erlaubt, nach Hause zurückzukehren und dort Diskussionen zu führen und die Nachricht über uns zu verbreiten?«
    »Diese Nachricht wird nicht verbreitet werden«, bemerkte der Militärbeobachter mit leiser Stimme. »Noch lange nicht. Nicht von dieser Gruppe.«
    »Aber ... diese Leute können uns so stark machen, dass die AAnn es nicht mehr wagen werden, unsere Kolonien zu belästigen. Ihre Anwesenheit hier reicht doch als Beweis dafür, dass sie eine technisch fortgeschrittene Rasse sind.«
    »Woran wir nie den geringsten Zweifel hatten«, erklärte der Offizier. »Das ist ja eines der Dinge, die uns beunruhigen.«
    »Sie müssen sie gehen lassen. Es ist unziemlich, intelligente Geschöpfe festzuhalten, die einem nichts zuleide getan haben. Ich habe mit ihnen gesprochen - jedenfalls mit zwei von ihnen. Ich kenne sie. Sie sind bereit, unsere Freunde zu sein.«
    »Das haben die Ihnen gesagt«, antwortete man ihm. »Sind Sie qualifizierter Xeno-Psychologe, und können Sie ihre Motive positiv interpretieren?«
    »Sie haben mir die Wahrheit gesagt.« Ryo hatte Mühe, seinen Zorn und seine Enttäuschung unter Kontrolle zu halten. Was war denn mit diesen Älteren los? Wenigstens zwei von ihnen trugen den schwarzen Stern eines Eints. Hatte das hier gar nichts zu bedeuten? »Sie hatten keinen Anlass, mich

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