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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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ist doch, wann hat er das gelesen – am Tag vorher, als er sich betrunken hat, laut Iris? War das der Grund für das Sich - Betrinken? Hat er dann im Suff Pläne für den Mord geschmiedet und sie am nächsten Tag ausgeführt? Oder hat er es am Tag darauf erfahren? Dann sofort bei Joanne und Marc bei Vito’s angerufen und es ihnen erzählt? Hat er dann beide erschossen? Das klingt eher nach Schmierentragödie. Wenn ich mal unsere Familienbeziehung außen vor lasse, ist das einfach ein Fall, der mir den letzten Nerv raubt. Ich habe noch nie eine solche Forderung gelesen. Und das passiert jemandem, der jung und, wie ich meine, empfindsam ist wie Fred.«
    Sophie schluckte hö rbar.
    » Weißt du was, du musst mit Fred reden. Oder Mike und du. Konfrontiert ihn mit dem, was du herausgefunden hast. Wann werden die zurück sein?«
    » Fred sagte etwas von heute Abend. Sie wollten über L.A. fahren und noch etwas erledigen. Es wird sicher spät. Weißt du was? Wir lassen jetzt mal die ganze Geschichte sacken und genießen jetzt ohne Mörder und alte Rachegedanken die Fahrt.«
    Sie rafften die Blä tter zusammen und schlossen die Mappe. Bezahlten schweigsam an der Kasse. Draußen schien die Sonne jetzt zum ersten Mal so warm, dass der kommende Sommer zu fühlen war. Lene und Sophie nahmen sich erst einmal die Autokarte vor.
    » Wir fahren jetzt hier hoch durch das San Joaquin-Tal. Das soll so überwältigend fruchtbar sein und überall bauen sie hier Orangen an. In riesigen Plantagen. Und das genießen wir jetzt. Und wenn es nicht zu spät ist, auch noch den Sequoia National Park. Klingen die alten indianischen Namen nicht schön? Sierra Nevada, Sequoia.«
    Lene wollte Sophie ablenken, und sich selbst auch. Sie wusste aus Erfahrung, dass es in ihr weiterarbeiten würde, die neuen Informationen würden sich an den richtigen Platz schieben und dann – irgendwann bald, das fühlte sie – würde sie die Lösung finden. Sie fuhren jetzt durch ein breites Tal, rechts die Sierra Nevada mit ihrer hoch aufragenden Bergkette, darüber türmte sich der Mount Whitney, links die sanfte, breite Talöffnung. Nur ganz in der Ferne sah man eine weitere Bergkette. 
    » Auf der anderen Seite der Sierra Nevada liegt jetzt das Death Valley. Das wollte ich eigentlich, mit dir dorthin fahren. Schade.«
    Lene seufzte. Der Traum von der Wüste war eine so alte Sehnsucht in ihr. Aber das ging diesmal nicht. Sie würden wiederkommen. Einfach nur Urlaub machen und dieses wunderschöne Land ansehen. Links tauchten die Plantagen auf. Dicht hingen Orangen an vielen der Bäume, andere waren schon abgeerntet, einige wieder trugen Blüten. Alles gleichzeitig. Der Duft von Orangen erfüllte die Luft, als sie die Fenster öffneten.
    » Schau mal, die Kühe sehen aus wie die Schleswig Holstein Rinder!«, rief Sophie, die Hamburgerin .
    Plö tzlich wollte Lene nur noch eintauchen in dieses Land, in dessen Klarheit und Größe. Fasziniert von der Reinheit und Weite der Natur hier.
    » Weißt du was, wir fahren in den Sequoia Park. Es ist doch auch wichtig, dass wir etwas sehen von diesem vielseitigen Land. Falls es schon sehr spät ist, wenn wir nach San Francisco zurückkommen, hat uns ja Reginald Masters gesagt, wo wir das Auto zurückgeben können und unser Zimmer haben wir auch. Also ist es letztlich egal. Hast du auch Lust?«
    Und Sophie nickte nur be geistert. Kurz vor Visalia bogen sie ab und das Gefühl von Abenteuer ließ sie sich lebendig fühlen. Ein riesiger See leuchtete in tiefblauem Oval, eingebettet zwischen den mit Grün überzogenen Faltenwurf Bergen. In einem alten Indianerdorf, das aber mit seinen Steinhäusern, Telefonleitungen und Fernsehantennen wenig Nostalgie zuließ und nur noch an zwei Indianersouvenirläden als Teil eines Reservats zu erkennen war, hielten sie. Und dort standen sie vor den in Ehren gehaltenen Resten eines der ältesten Bäume des Sequoia Natural Parks und sicher der Welt. In der Dorfmitte hatte man eine Querschnittsscheibe des Stammes eines riesigen Mammutbaumes aufgestellt. Darauf war an den einzelnen Jahresringen eine Art historische Zeitschiene dargestellt.
    » 1400 Jahre vor Christus«, war der älteste Eintrag.
    Faszinier t starrte Lene auf die Zahlen. 3400 Jahre. Das mittlere Reich Ägyptens, die achtzehnte Dynastie mit Echnaton und Nofretete mit Tut-anch-amun, dann die Geburt Buddhas, die Geburt Jesu, die Geburt Mohammeds, die Renaissance, die Entdeckung Amerikas und weiter bis zum ersten und zweiten

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