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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Nummer von Will und Sam. Sam war am Telefon. Ihre Stimme war so um Haltung bemüht, dass Lene sich brutal fand indem sie die Frage stellte.
    » Sam, kannst du mir die Stimme am Telefon an dem Morgen irgendwie beschreiben? War sie mehr so in der höheren Stimmlage wie bei Iris oder tiefer wie bei Sarah? Oder wie meine oder Sophies?«
    Sam rä usperte sich. Dann eine sachliche Stimme.
    » Nein, keine von allen. Sie war verstellt. Nach unten gezogen und gepresst. Absolut unnatürlich. Ich könnte die Stimme nicht wiedererkennen, es sei denn, die Frau würde wieder so verfremdet reden. Dann sicher. Aber wie soll das gehen?«
    Sie redeten noch über die Beerdigung und wie gut der Frieden jetzt im Haus täte mit Thomas und Matthew und Caroline, die Sam entschlossen alle Arbeit abnahmen.Als sie sich verabschiedet hatten, sprach Lene noch einmal mit Sophie über das seltsame Telefongespräch an jenem Morgen.
    » Was, um Himmels Willen, wollte diese Frau nur von Sam? Warum diese Grausamkeit?«
    Grausamkeit. Das klang wieder nach dem Masters Hass. Dann hä tte es ja Iris sein müssen. Und sie hätte die ganze Zeit gelogen, wusste von der Tat und hätte Fred geschützt.
    » Ich werde Mike bitten sich Iris noch einmal vorzunehmen. Sonst käme ja eigentlich nur Sarah in Frage und da wird es langsam absurd – oder, warte mal – vielleicht Iris’ Mutter? Die hätte den gewöhnlichen Touch für so eine Aktion. Aber sie wusste doch sicher nichts von den Morden?«
    Sophie stimmte ihr zu .
    » Vielleicht war es doch eher Iris. Sie ist an dem Morgen mit Freds Schlüssel in die Wohnung gefahren, hat dort den Safe ausgeräumt und Sam angerufen, was meinst du? Übrigens – hast du gemerkt, wie häufig Fred mich angesehen hat und die Reaktion von Iris darauf? Das war schon richtig peinlich.«
    Lene fand den Gedanken in Bezug auf Iris gut. Wollte ihn mit Mike besprechen. Er war sicher inzwischen längst mit John zurück – aber sie würde ihn erst später anrufen, wenn sie allein war. Sie waren jetzt kurz vor San Francisco – die Stadt lag in einem Lichtermeer vor ihnen. Der Flughafen, das berühmte Hyatt Hotel, Ikea - wie bei uns. Überall in der Welt? Wohnen wir alle einheitlich und global? – dann wieder die schon etwas vertraute Innenstadt. Im Renoir erwartete man sie bereits, der Portier hatte das Gepäck, das sie dort untergestellt hatten, wieder auf ihr Zimmer gebracht.
    » Weißt du was, wir gehen wieder bei dem Mexikaner essen, wie am ersten Tag, ja? Dann haben wir das Gefühl von Vertrautheit mit der Stadt.«
    Sophie w ar begeistert von der Idee des »Stammrestaurants«. Während Sophie unter der Dusche stand, rief Lene Mike an.
    » Endlich! Ich warte schon so auf dich! Wo wart ihr?«
    Als Lene ihm vom Sequoia National Park erzählte, war er jedoch noch im Nachhinein einverstanden.
    » Ich stoße vielleicht nachher zu euch zum Essen. Ist ja hier in der Nähe. Ich möchte dich sehen.«
    » Ich dich auch. Wie war es mit John?«
    » Erst war er sehr entsetzt wegen der Hausdurchsuchung und des damit ausgedrückten Verdachts. Entsprechend verlief der erste Teil unserer Fahrt ziemlich schweigsam von beiden Seiten. Aber dann hielt er es doch nicht aus, so stumm und fing an sich zu unterhalten. Über die Beerdigung, über seine Eltern. Er hatte sich inzwischen überlegt, dass es von mir doch ziemlich fair sei die Garage während der Abwesenheit seiner Eltern zu durchsuchen. Schließlich fuhr ich auf einen Parkplatz, schaltete mein Diktiergerät ein und fragte ihn nach seiner Beziehung mit Joanne. Seiner wahren Beziehung. Und dass wir jetzt wüssten, dass sie mindestens einmal miteinander geschlafen hätten. Er war ziemlich fassungslos – aber dann gab er es zu und fing plötzlich an zu weinen. Hemmungslos und tief verzweifelt. Ich ließ ihn. Dann richtete er sich auf und sagte: »Das ist alles nur passiert, weil ich …«
    Es stellte sich heraus, dass er sich w egen des Treuebruchs seinem Bruder gegenüber zutiefst schuldig fühlt. Aber mit den Morden hätte er nichts zu tun. Und er hätte Marc nichts gesagt und glaubt auch, dass Joanne geschwiegen hat. Trotzdem ist er irgendwie davon überzeugt, dass alles nur passiert ist, weil er so eine furchtbare Schuld auf sich geladen hat. Als hätte er einen Schleier von Unschuld, der sie beschützte, zerrissen. Das waren seine Worte – genauso altmodisch und geheimnisvoll hat er sich ausgedrückt. Aber ich erzähle dir lieber später persönlich. Die Durchsuchung hat nichts Neues ergeben,

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