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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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Gast am Freitag, den 1., also vor vier Tagen erinnern könne, der hier am frühen Abend offensichtlich gewartet hätte. Er beschrieb Masters so deutlich, dass man ihn sich wirklich vorstellen konnte.
    » Ja, ich erinnere mich. Er saß hier am Tresen, da wo Sie gerade sitzen«, sagte er, indem er mit dem Kinn auf Lenes Platz wies.
    » Das ist ja wirklich selten. Dass sich jemand so spontan erinnert«, freute sich Fuller.
    Dann fragte er nach dem allg emeinen Eindruck, den der Wirt gehabt hätte.
    » Nennen Sie mich ruhig Gilbert. Meine Eltern waren Franzosen, aber ich bin hier geboren. Nur der Name macht sich doch gut als etwas Besonderes, wenn man eine Kneipe hat. Zumal in dem Viertel hier. Also, ich kenne den jungen Mann schon. Fred, glaube ich, heißt er. Er kam manchmal auf ein Bier mit den jungen Leuten, die jetzt tot sind. So ein nettes Paar. Wir hier im Viertel und meine Gäste hier im Bistro können es einfach nicht glauben. Soll ja der junge Mann gewesen sein. Marc. Aber das kann ich mir niemals vorstellen. So ein feiner junger Mann. Nie ein lautes Wort. Einfach grundanständig. Und geliebt hat er das Mädchen auch. Joanne. Das war eine richtig hübsche junge Frau. Und auch immer so freundlich und fröhlich.«
    Lene hö rte aufmerksam zu. Der Wortschwall aus dem tiefsten Herzen dieses Mannes hatte etwas Ehrliches und zeigte, dass er wirklich berührt war. Fuller lenkte ihn behutsam zurück zu Fred Masters.
    » Ja, das war wirklich seltsam an dem Abend. Er wirkte irgendwie so, als ob er zutiefst erschüttert wäre. Dabei war das doch vorher! Vor den Morden, meine ich. Er saß hier, ganz anders als sonst, starrte in sein Bier, trank noch ein zweites und ein drittes, was er sonst nicht tat. Und schaute so richtig finster. Dabei sah er immer wieder auf die Uhr, als ob er auf etwas wartete. Und sich in der Zwischenzeit Mut antrank.«
    » Wissen Sie noch, wann er in etwa kam?«, fiel ihm Mike ins Wort.
    » Ja, weil ich gerade die Brochettes in der Küche vorbereitet hatte und auf die Uhr sah, als ich herauskam. Es war 20 vor sieben.«
    » Und wie lang blieb er?«
    » Warten Sie, das muss so gegen Viertel vor acht gewesen sein. Mein Stammkunde Hank kam gerade herein und der kommt immer um Viertel vor acht.«
    » Danke, Gilbert. Ich wollte, wir hätten öfter solche Zeugen. Wir kommen sicher noch einmal wieder. Das war’s für heute. Sie waren eine wirkliche Hilfe.«
    Sie verabschiedeten sich. Mike sah sehr zufrieden aus, als sie auf die Straß e traten.
    Es wurde ein Fall zum Anfassen. Nicht mehr nur Leere, fand auch L ene.
    » Das war ja wirklich informativ. Also früher, als er gesagt hatte. Das Zeitfenster wird jetzt doch geschlossen. Es sieht immer mehr so aus, als ob Fred Masters der Täter sein könnte. Alles spricht gegen ihn«, sagte Mike und seine Stimme hatte dabei einen bedauernden Klang.
    » Wir haben in Deutschland eine Krimi-Sendung, Tatort heißt sie. In einem der Filme sagte einmal die Kommissarin Clara Blum, ›Es gibt nichts Trügerischeres als eine offensichtliche Tatsache‹. Das hat mich damals sehr beeindruckt und ich muss immer daran denken, wenn alles plötzlich so sehr glatt auf den Täter hinweist. Aber Sie haben ja Recht, es sieht wirklich so aus, als ob Fred Masters zumindest sehr verdächtig ist. Ich bin froh, dass ich das Verhör live mitbekommen kann.«
    Im Polizeirevier wartete schon Bill. Er hatte keinen Bewohner angetroffen. An Post gab es drei Briefe. Zwei Rechnungen, eine von einem Elektriker, der in der Wohnung einen Lampenanschluss gelegt hatte, der andere war von Marcs Bank und enthielt die Kreditkartenabrechnung von März. Mike überflog die Aufstellung und pfiff leise durch die Zähne.
    » Ziemlich teuer, die Reise. Sollte wohl die Hochzeitsreise sein«, vermutete er. 
    » Sie wollten nach Mexiko. Ist sonst noch etwas Wichtiges?«
    » Ja, ein Einkauf bei Macy’s von 129,50$. Müssen wir mal schauen, ob das vielleicht für die Hochzeit gedacht war.«
    Bill sah sehr zufrieden aus. »Die Listen der Telefonate von Masters und von den beiden Opfern sind jetzt auch gerade gekommen. Masters ist im Verhörraum. Was wollen Sie zuerst?«
    Mike e ntschied sich für die Telefonlisten. Er wollte die letzten Anrufe kontrollieren. Ein Anruf um zwölf Minuten vor acht von Masters’ Handy an eine Nummer, die in der Rechnung sehr oft vorkam. Und Bill glühte jetzt förmlich vor Stolz.
    » Habe ich schon gecheckt, Chef, ist seine Freundin, diese Iris. Und die hatte er ja auch schon Viertel

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