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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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nach sechs, um 18:18 genau, zwanzig Minuten lang angerufen. Muss ja was Wichtiges gewesen sein. Ich glaub, ich geh mal zu dem Supermarkt, in dem sie arbeitet. Ist hier in der Nähe. Schau mal, was ich rauskriege.«
    » Ja, sehr gut. Am besten, du bestellst sie dann noch für morgen früh um acht. Heute wird es zu spät. Aber fühl’ schon mal vor.«
    Lene nutzte die kurze Pause, um endlich Sophie anzurufen. Sie nahm sofort ab und klang ausges prochen fröhlich.
    » Ich habe mich mit John, Marcs Bruder, getroffen. Hatte seine Nummer mal von Joanne bekommen und in meinem Kalender. Ich habe ihn einfach angerufen. Wir sitzen hier ganz gemütlich in einer Kneipe und reden. Mach dir also keine Gedanken. Ich bin froh, wenn du mehr erfährst. Melde dich, wenn du fertig bist. Ich esse dann mit John, wenn es später wird. Okay?«
    Lene grinste. Amerika lä sst grüßen. »Okay«, antwortete sie, nach Landesart. »Bis nachher. Und grüße John schon mal von mir.«
    Als sie M ike erzählte, mit wem Sophie zusammen war, bat er sie nur ihn später anzurufen und ihm zu sagen, er solle morgen um zehn auf dem Revier vorbeischauen. Nur für ein Gespräch. Die Telefonliste von Marc und Joanne zeigte, dass auch von dort um 20:20 Uhr bei Iris angerufen worden war. Nur vierundvierzig Sekunden.
    » Also gut, dann wollen wir mal anfangen«, sammelte Mike seine Energie und lächelte Lene noch einmal zu. Dabei sah sie einen Moment etwas in seinen Augen, das sie völlig verwirrte. Eine Mischung aus Zärtlichkeit und Nähe. Herzklopfen bei ihr. Wie konnte ihre Reaktion so schnell sein? Sie merkte, dass auch sie lächelte. Das Lächeln noch geblieben war, obwohl er sich bereits zur Tür gedreht hatte. Eine tiefe Wärme war zurückgeblieben.

Kapitel 15
     
    Sophie sah nachdenklich auf ihr Gegenü ber. Marcs Zwillingsbruder. Seine Augen mit den fröhlichen Lachfältchen waren tiefdunkel vor Schmerz. Sie hatten während der letzten Stunden erst einmal versucht sich kennenzulernen. Bewusst das Thema Tod vermieden. Aber jetzt hatte sie doch gefragt. Und er hatte angefangen zu erzählen. Wie er an dem Abend zu den beiden gekommen war. Sie waren so fröhlich gewesen, so erfüllt von den Hochzeitsvorbereitungen. Den neuen Plänen – »stell dir vor, Soph, …«
    Er hatte den Namen von Joanne fü r sie übernommen und jedes Mal, wenn er ihn aussprach, machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer, Sophies Inneres fühlte Joanne, und es waren Trauer und gleichzeitig Geborgensein in ihrer beider Verbundenheit. Sollte er sie ruhig so nennen. Dann war Joanne nicht ganz fort.
    » Stell dir vor, Soph, wir wären in L.A. wieder zusammen gewesen. Ist das nicht verrückt? Es wäre so toll geworden, wir hatten uns so gefreut – und jetzt ist alles aus.«
    Er rä usperte sich, weil seine Stimme ein bisschen gezittert hatte.
    » Also, wir sind zu Uncle Vito’s , das ist eine Pizzeria, in der wir öfter zum Essen sind. So klein und irgendwie heimelig war es dort. Wir haben uns da einfach immer wohl gefühlt. Und wir haben so viel gelacht dort an dem Abend. Einmal hat Fred auf Joannes Handy angerufen. Joanne war ganz irritiert, weil er so ernst geklungen hatte und irgendwie aufgeregt und sie unbedingt noch an dem Tag sprechen wollte. Sie hat gesagt, dass sie gegen Viertel vor acht wieder zu Hause seien. Dann haben wir wieder rumgealbert. Vito, der Wirt, hat uns noch zu einem Abschiedsgrappa eingeladen. Dann sind wir nach Hause. Es war endlich einmal ein schöner Abend nach so langen Regentagen. Wir sind zu Fuß gegangen und die beiden haben sich manchmal geküsst, weil sie so glücklich waren. Der Flieder hat noch geduftet. Das weiß ich noch, weil Joanne es dauernd gesagt hat. Und Jasmin. Sie tanzte ständig um uns rum. War total nervig – aber so süß dabei.«
    Er brach abrupt ab. Trä nen hatten sich in seinen Augen gesammelt. Sie wirkten dadurch noch dunkler – und John so verletzlich, dass Sophie ihre Hand auf seine legte.
    » Du hast sie wohl auch sehr gemocht, nicht?« fragte sie und wusste doch längst die Antwort.
    » Klar. Wenn Marc nicht gewesen wäre – ich glaube, ich habe sie auch geliebt. Aber sie wollte ja nur ihn. Es war schon komisch, die Männer verliebten sich meist sehr schnell in sie, die Frauen waren eifersüchtig oder neidisch. Ist vielleicht so, wenn man so gut aussieht wie ihr. Ich meine, du hast Ähnlichkeit mit ihr. Siehst ja auch einfach gut aus. Aber es ist auch die Ausstrahlung. Daran merkt man, dass ihr aus derselben Familie

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