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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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gestürzt haben, soll es ihnen auch ergehen.
    Fü r Dein Leben wünschen wir Dir das Beste. Bitte grüße unseren Sohn, deinen Vater, von uns, ebenso deine liebe Mutter. Deine Großeltern
    Wieder Rä tsel. Dann brachen die Briefe ab. Bezogen sich diese bitteren Sätze immer noch auf ihre, Lenes Familie?
    Sie hä tte jetzt gerne ihre Schwester Charlotte - Lotte, wie sie sie immer nannte - hier gehabt, hätte gern mit ihr gesucht nach Verbindungen und Möglichkeiten, wie sie es oft taten. Manchmal genossen sie es in ihrer Kindheit zu forschen, in der Lonas Töchter so eine große Rolle gespielt hatten. Lene spürte jetzt doch die Müdigkeit, die Augen waren ihr bei dem letzten Brief schon zugefallen, zumal sie noch in der alten Handschrift sehr schwer zu lesen waren. Sie legte die Mappe weg und löschte das Licht. Das Einschlafen schien trotzdem schwer. Sie sah den kleinen Jungen Martin im fremden New York, sie sah die alten Großeltern in Bamberg und dazwischen ihre Großtante Marge, dann Sam und Will. So viel Kummer. Und morgen musste sie den Schmerz von Sam und Will aushalten. Hoffentlich konnte sie ihnen etwas Kraft geben. Endlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf.

Kap itel 31
     
    Freitag, 8. April
    Am nä chsten Morgen begannen Sophie und Lene ihren Tag so heiter wie möglich. Sie gönnten sich ein Luxusfrühstück, bacon and eggs , Orangenkonfitüre und Toast. Es war köstlich. Dazu den »Eimer Kaffee«, an den sie sich inzwischen gewöhnt hatten. Alles sah so freundlich aus. Der Innenhof vor den Riesenfenstern leuchtete im Sonnenlicht. Ein Pool, große, fast subtropische Pflanzen, der strahlend blaue Himmel, dahinter der Fluss und dann gleich die bewaldeten Berge. River Inn. Lene dachte wieder an die E-Mail von Joanne, in der sie ihre Freude über den Frühling beschrieb. Heute würden mit ihnen auch die anderen - Marcs Familie sicher, vielleicht auch die Freunde - nach Bakersfield kommen.
    » Was meinst du, wie wird das heute Abend und morgen werden? Ob heute schon alle zusammenkommen oder – nein, die Beerdigung ist ja morgen erst um vier Uhr nachmittags. Da fahren einige sicher erst morgen sehr früh. Wir werden sehen.«
    Sophie sah hilflos aus.
    »Ich weiß auch nicht. Ach Lene, ich muss heute immer daran denken, dass wir doch eigentlich zur Hochzeit kommen wollten. Und nun…«
    » Komm, wir müssen heute stark bleiben. Das fühlt Joanne sicher. Stell dir vor, was ich heute Nacht noch gelesen habe.«
    Und sie erzä hlte Sophie von den Briefen und den hasserfüllten Bemerkungen.
    » Das ist ja wirklich komisch«, fand auch Sophie. »Und Rache wofür? Ob Fred dieses alte Familiendrama kennt? Für ihn ist es vielleicht gar keins. Ich werde ihn fragen.«
    » Bloß nicht – und schon gar nicht während der Beerdigung. Ich nehme mir den Ordner und den seines Großvaters erst noch ganz vor. Vielleicht klärt es sich ja dabei. Dann können wir immer noch Fred fragen. Ich finde, jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
    Sophie s Augen glänzten geradezu vor Neugier.
    » Ich wüsste schon gern, was da passiert ist. Aber dass Joannes Großmutter die Lehrerin von seinem –  äh, Urgroßvater? – war, darf ich das auch nicht erzählen?«
    » Noch nicht, lass mich erst einmal den Rest recherchieren. Und bis dahin müssen wir unsere Neugier zügeln.«
    Bedauernd sah sie sich um in dem gemü tlichen Restaurant.
    » Ich würde so gern noch bleiben. Aber wir müssen los. Hoffentlich können wir jetzt weiter an der Küste entlang fahren und müssen nicht erst zurück.«
    In dem Augenblick kam der junge Kellner, der sich nach der Straß ensperrung erkundigen wollte, strahlend zu ihrem Tisch.
    » Sie können fahren. Seit einer Stunde ist die Straße wieder frei. Aber fahren Sie vorsichtig.«
    Erleichtert brachen sie auf. Kurze Zeit spä ter lag links der Eingang zum Henry Miller Haus und Lene fand, dass sie sich das unbedingt ansehen müssten. Es wirkte verwunschen – in den Wald gebettet. So persönlich wie das Nolde Museum an der Nordsee. Ausdruck eines Individualisten, obwohl er doch dort nie gelebt hatte, sondern in einem Haus in der Nähe. Nach seinem Tod hatten seine Freunde dieses Haus mit seinen persönlichen Erinnerungen eingerichtet. Innen fanden sie Fotos, Henry und Anais Nin, Henry und seine Freunde, Erinnerungen und Bücher, Bücher. Eine besondere Atmosphäre – und Bedauern, dass die Zeit lief. Aber sie mussten weiter. Dann war da wieder die Küste, die Berge auf der linken Seite. Das Meer heute

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