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Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Auf all deinen Wegen - Lene Beckers erster Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Rohde
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die beiden Väter setzten sich auch nebeneinander. An so einem Abend ging es nicht um Konventionen. John saß neben Sophie und Matthew und die drei kamen am schnellsten in eine Unterhaltung.
    Lene spü rte, wie schwer ihr Herz sich anfühlte mit dem Schmerz dieser beiden Mütter. Wenn sie nur endlich den Täter finden würden!
    Und morgen kommt Mike, dachte sie.

Kapitel 32
     
    Sonnabend, 9. April
     
    Es war sieben Uhr morgens, als Mike in den Paternoster stieg. Er wollte noch einmal die Protokolle der Verhöre lesen und hoffte, dass endlich der forensische Bericht der Spurenauswertung kommen würde. Er hatte bereits gestern ungeduldig gewartet und hätte so gern einmal Zeit zum Nachdenken auf der fünfstündigen Fahrt nach Bakersfield. Er hatte eigentlich mit Bill zusammen fahren wollen, aber der hatte ihn gestern Abend noch angerufen, dass er nun doch nicht mitfahren könne. Seine Frau war ins Krankenhaus gekommen. Sie hatte in der letzten Zeit schon öfters Probleme mit dem Unterleib gehabt und war gestern beim Arzt gewesen. Der hatte einen Tumor festgestellt und hatte sie sofort in die Klinik eingewiesen. Mike hoffte mit Bill, dass der Tumor nicht bösartig war. Er schloss sein Büro auf – und fand Bill Edwards schon vor. Einen verlegen grinsenden Bill.
    » Tja, ich konnte im Krankenhaus doch nicht helfen. Vor heute Nachmittag wollen sie mich dort nicht sehen. Da dachte ich – bin auf dem Weg noch schnell zur Spurensicherung drüben gewesen – und, Chef, du wirst es nicht glauben, ich habe den Bericht. Druckwarm quasi.«
    Mike Fuller stra hlte. Endlich bewegte sich etwas. Er setzte sich gleich daran ihn zu lesen. Als Bill ihm seinen Becher mit Kaffee, den er ohne zu fragen geholt hatte, hinüberschob, sah er nur kurz auf.
    » Danke, lebensrettend.« Da - ein Aufatmen. »Der Fingerabdruck am Safe konnte soweit rekonstruiert werden, dass er für eine Identifizierung reichte. Fred Masters scheidet aus, Marc ebenso. Wir sollen Vorschläge machen. Es könnte der Fingerabdruck einer zarten Hand, eines kleineren Mannes oder einer Frau sein, ist aber nicht von Joanne. Der Einschuss oben in der Wand – die Richtung zeigt, dass derjenige, der geschossen hat, wohl rückwärts auf dem Bett lag.«
    Mike Fuller sah Carl vor sich, wie er auf einem Stuhl herumturnte und einen Bleistift in das Einschussloch steckte, um die Schussrichtung zu bestimmen. Er fand seine manchmal fast altmodischen Methoden sehr liebenswert, zumal sie, gemischt mit den modernen, zu außerordentlich präzisen Aussagen führten. Auf Marcs Kleidung waren keine Blutspritzer von Joanne zu finden. Damit war die erste Theorie von Mord und Selbstmord endgültig vom Tisch. Der halbe Fußabdruck auf der Treppe konnte dem Turnschuh von Fred Masters zugeordnet werden. Auf keinem seiner Kleidungsstücke jedoch Blutspritzer von Joanne oder Marc. Nur ein Blutfleck am Ärmel des Sweatshirts, den sie – trotz Wäsche - noch schwach sichtbar machen konnten im Labor. Aber der konnte entstanden sein, als Fred überprüft hatte, ob Marc noch lebte. Gut – der Fußabdruck auf der Treppe war von Masters, das brachte jedoch keine neuen Erkenntnisse. Er hatte nie geleugnet oben bei den beiden Toten gewesen zu sein. Aber der Fingerabdruck? Eventuell weiblich, aber nicht Joannes? Vor oder nach dem Mord? Hing er mit der Frau am Telefon zusammen, die Samantha York angerufen hatte? Iris? Sarah? Die wohl eher nicht. Mike Fuller machte sich eine Notiz wegen Iris. Vielleicht hatte sie den Safe ausgeräumt. Nur – wieso war er offen? War sie die Freundin am Telefon? Wieso überhaupt dieser boshafte Anruf? Er passte nirgends ins Bild. Von wegen Bild ! Eigentlich hatten sie immer noch keines, immer noch nur eine vage Vorstellung von einem Tathergang ohne Motiv, ohne Täter. Er raufte sich innerlich und äußerlich die Haare. Wie sollten sie nur weiter vorgehen? Wo lag ein Motiv? Da war etwas, das er im Hinterkopf klopfen spürte, aber es entglitt ihm immer wieder. Er malte den Namen »Fred« auf das Blatt Papier. Schnörkel, Linien, da ... jetzt hatte er es! Worüber hatte er mit Joanne und Marc genau gesprochen, als er sie an dem Abend so dringend erreichen wollte? Hing es mit dem Tod des Großvaters nur als allgemeine, verzweifelte Trauer zusammen oder hatte er einen speziellen Grund für diesen akuten Druck?
    Er war da einfach nicht mit der Sprache herausgekommen. Dass Joanne ihm den Zuschuss für die Beerdigung gegeben hatte, hatte er schließlich auch erst zugegeben, als

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