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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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behauptet, er sei ein Ungeheuer … Aber nur in England«, fügte sie hastig hinzu, als sie die gefurchte Stirn des Kriegers sah. »Jetzt weiß ich, dass das nur Gerüchte sind, die jeder Grundlage entbehren. Niemals würde Alec einem Ungeheuer Treue schwören.«
    »Sie sind Kincaid also loyal ergeben?«
    »Alec und Edgar.« Sie fragte sich, warum der Mann dieses Thema so beharrlich verfolgte. »Aber wenn Edgar von den Problemen erfährt, die ich hervorgerufen habe, will er mich ganz gewiss erwürgen.«
    »Ganz im Gegenteil! Ich denke, er wäre sehr verständnisvoll.«
    »Niemand kann so verständnisvoll sein. Den Krieg mit Mary Kathleens Familie habe ich noch gar nicht erwähnt. Man wird mir vorwerfen, ich hätte das Kind gestohlen.«
    »Und das haben Sie nicht getan?«
    »Doch. Ich warf den Tartan dieser Leute zu Boden, und Marcus spuckte darauf. Das Kind wurde misshandelt. Alec und ich sind jetzt seine Eltern. Und mein Mann rechnet ganz fest damit, dass der König auf unserer Seite stehen wird.«
    »Wer ist diese Mary Kathleen?«
    »Helenas Tochter.«
    »Und sie wurde misshandelt?«
    »Allerdings. Sie ist erst drei Jahre alt und konnte sich nicht wehren. Gavin meinte, ihr Vater Kevin würde sich im Grab umdrehen.«
    »Gewiss wird der König auf Ihrer Seite stehen«, verkündete der grauhaarige Soldat. »Und jetzt erzählen Sie mir bitte, warum während meiner Ankunft so ein Wirbel im Hof herrschte.«
    »Justin küsste mich, und um mich zu rächen, schlug ich ihm mit einer von Alecs Keulen in die Kniekehlen.« Als der Krieger verwundert blinzelte, fügte Jamie hinzu: »Sicher hätte Ihre Lady genauso gehandelt. Keine Ehefrau will von einem anderen Mann angefasst werden.«
    »Ich bin nicht verheiratet.«
    »Aber wenn Sie’s wären?«
    »Ja, dann hätte meine Frau das Gleiche getan.«
    »Sie sind sehr freundlich, Sir.«
    »Weiß Alec, dass Sie Justin geschlagen haben?«
    »Ja. Das heißt, nein – es war nicht Justin, den ich niederschlug, sondern Philip. Kein Wunder, dass mir dieser Irrtum unterlief! Alec teilte mir erst hinterher mit, dass Harolds Söhne eineiige Zwillinge sind.«
    »Nachdem Sie Philip niedergeschlagen hatten?«, fragte er lächelnd.
    »Sir, das ist nicht komisch, sondern bitterernst.«
    »Verzeihen Sie, Mylady. Und was geschah dann?«
    »Alec warf Justin durch die Luft und …« Plötzlich brannten wieder Tränen in Jamies Augen. »Dann wurde mir auch noch bewusst, dass meine schöne Überraschung verdorben war. Ich wollte nämlich vor Edgar knien und mein Treuegelübde auf Gälisch ablegen. Alec wusste nicht, dass ich diese Sprache beherrsche. Und vorhin hörte er, wie ich Justin auf Gälisch anschrie. Und jetzt weiß er es. Voller Stolz legte ich seine Farben an – wenn ich auch keine Ahnung habe, wie man dieses Tuch faltet. Und dabei hatte ich mir alles so schön ausgemalt – wie ich vor meinem König knien und wie ich ihm dann sagen würde, dass ich ihn liebe …«
    »Ihren König?«
    »Nein, Sir, meinen Alec. Meinen König ehre ich, meinen Gemahl liebe ich.«
    »Sicher wird Alec den Schaden beheben, den Sie angerichtet haben. Warum zeigen Sie mir nicht, wie Sie Ihr Gelübde vor dem König ablegen wollen?«
    Diesen Vorschlag fand Jamie etwas eigenartig, aber sie wollte den freundlichen Mann, der ihr so geduldig zugehört hatte, nicht kränken. »Ja, vielleicht könnte ich ein bisschen Übung gebrauchen – falls er mir zuzuhören geruht, ehe er mich auspeitschen lässt.« Sie kniete nieder und senkte den Kopf. »Soll ich die Hand auf mein Herz legen oder nicht?«
    »Ich glaube, das ist dem König egal«, erwiderte der Soldat.
    Jamie schloss die Augen und sprach ihr Gelöbnis, dann half ihr der Krieger auf die Beine.
    »Und jetzt werde ich Ihren Tartan in Ordnung bringen, Mylady.«
    Dankbar lächelte sie ihn an.
    Und Alec lehnte am Türrahmen und beobachtete grinsend, wie der König von Schottland die Tartanfalten durch Jamies Gürtel zog. Er hätte ihr sagen müssen, wer der Mann war, den sie angejammert hatte. Aber er brachte es nicht übers Herz, sie in neue Aufregung zu versetzen. Als ihr Tartan wieder richtig saß, hob sich ihre Stimmung sofort. Sie entdeckte ihren Mann, lächelte ihn strahlend an und lief zu ihm. Dicht vor ihm blieb sie stehen und wisperte auf Gälisch: »Ich liebe dich, Alec.«
    »Ich liebe dich auch, Jamie.«
    Er wollte sie in die Arme nehmen, doch sie wich rasch zurück. »Wir haben Besuch.«
    »Ich muss also bis später warten?«
    »Allerdings. Du …« Sie

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