Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
noch einmal überdenken?«
    »Nein.« Seine Miene wirkte wie versteinert, und sie schaute Marcus an.
    »Aber sie kommen doch zurück?« Verlegen nickte der Krieger, und Jamie teilte ihrem Mann mit: »Ich gehe jetzt ins Haus. Und wenn du mir deine Soldaten nachschickst, werde ich erneut eine Keule schwingen. Ich möchte ein paar Minuten allein sein.«
    Da er keine Gefahren sah, nickte er. Diese Mühe hätte er sich sparen können, denn Jamie stieg bereits die Eingangsstufen hinauf. »In der Halle warten Gäste!«, rief er ihr nach. Krachend fiel die Tür ins Schloss. Er seufzte und wandte sich zu seinen Soldaten, um ihnen neue Befehle zu geben. Das wollte er möglichst schnell hinter sich bringen und seiner Frau folgen. Ihre Tränen hatten ihn tief bestürzt. Wenn er die Falten ihres Tartans ordnete, würde sich ihre Laune vielleicht bessern, und dann konnte er sie sicher veranlassen, ihre Liebeserklärung zu wiederholen.
    Jamie sah vier große Soldaten am Eingang stehen. Sie trugen keine Kincaid-Farben. Ein fünfter lehnte am Kaminsims und forderte seine Freunde auf, ihr Platz zu machen. Sie knickste, und der Krieger winkte sie mit einer gebieterischen Geste zu sich. Sie hatte keine Lust, mit ihm zu reden, aber die Gesetze der Höflichkeit verlangten, dass sie sich zumindest vorstellte, und so ging sie zu ihm.
    Der grauhaarige Soldat hatte sich bereits bedient. In einer Hand hielt er einen Weinkelch, in der anderen ein üppiges Stück Käse. Sie zwang sich zu einem Lächeln, knickste ein zweites Mal, und da fiel ihr Tartan zu Boden. Das war zu viel für ihre Nerven. Tränen begannen über ihre Wangen zu rollen. Beschämt hob sie den Überwurf auf, und vielleicht hatte sie ihre Fassung wiedergewonnen, wäre der Blick des Kriegers nicht so freundlich und mitfühlend gewesen.
    »Liebe Lady, was betrübt Sie denn so?« Seine Stimme klang auch sehr nett, und er musste etwa so alt sein wie ihr Papa. Diese Erkenntnis machte alles noch schlimmer, weil sich jetzt auch noch Heimweh zu ihrem Kummer gesellte. »So schlimm kann es doch gar nicht sein«, fügte der Fremde hinzu.
    »Wenn Sie wüssten, welche Schande ich den Kincaids angetan habe, würden Sie vermutlich auch weinen«, platzte Jamie heraus. »Die Kriege, die ich entfesselt habe, kann ich schon gar nicht mehr zählen.« Als er die Brauen hochzog, nickte sie bekräftigend. »Es stimmt, und wenn ich ein Feigling wäre, würde ich mich für den Rest meiner Tage im Bett verkriechen.«
    »Vielleicht kann ich Ihnen helfen.«
    »Das kann niemand außer dem König, und wenn er von all diesen Problemen erfährt, lässt er mich wahrscheinlich auspeitschen.« Plötzlich verspürte sie das überwältigende Bedürfnis, diesem netten Mann ihr Herz auszuschütten, und damit hatte sie es so eilig, dass sich ihre Stimme überschlug. »Wissen Sie, ich wollte alles richtig machen, aber was in England als richtig gilt, ist hier falsch. Man darf nicht danke sagen, denn das ist eine Beleidigung. Und wenn man einem Baby das Leben rettet, behaupten die Leute, man habe es entführt! Und …«
    »Langsam, liebe Lady«, fiel der Soldat ihr ins Wort. »Erzählen Sie mir alles von Anfang an. Wenn Sie Ihre Sorgen mit mir geteilt haben, werden Sie sich besser fühlen. Und ich würde Ihnen wirklich gern helfen, in diesem Land besitze ich beträchtlichen Einfluss.«
    Er schien es aufrichtig zu meinen, und so schilderte sie zunächst die Ereignisse, die zur Fehde mit den McPhersons geführt hatten. »Ich habe das Baby geheilt, also hätte sein Vater mir dankbar sein müssen, statt mich anzuklagen.«
    »Das sollte man meinen.«
    »Aber er ritt beleidigt heim. Und jetzt darf sich kein Kincaid auf McPhersons Land wagen. Zu den Fergusons können wir auch nicht mehr reiten, weil ich Daniels Frau bei mir aufgenommen habe.«
    »Und deshalb hat er Kincaid mit einem Krieg gedroht?«
    »Noch nicht, aber er denkt drüber nach. Und wenn er meine Schwester nicht besser behandelt, werde ich dem König erzählen, was für ein wildes Temperament Daniel hat.«
    »Und was glauben Sie, wird der König dann tun?«
    »Ich nehme an, er wird ein ernstes Wort mit Daniel reden und ihn auf die Pflichten gegenüber seiner Gattin hinweisen.«
    »Also haben Sie volles Vertrauen zu König Edgar?«
    »O ja!«, beteuerte Jamie. »Ich kenne ihn zwar noch nicht, aber Alec würde nur einem guten König die Treue halten.«
    Der Soldat lächelte. »Offenbar haben Sie vorteilhafte Geschichten über Edgar gehört.«
    »Keineswegs. Man

Weitere Kostenlose Bücher