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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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zufügte oder nicht, war unfähig, aufzuhören. Sein Mund erstickte jeden Protest, den sie vielleicht zu äußern versuchte.
    Als er spürte, dass er seinen Höhepunkt nicht länger hinauszögern konnte, schob er eine Hand zwischen seinen und ihren Körper, um sie mit den Fingern zu reizen, um auch ihr Erfüllung zu schenken. Ob es ihm gelang, wusste er nicht. Erstaunlich kraftvoll umspannten ihre Schenkel seine Hüften und jagten ihn zum Gipfel des Glücks empor.
    Danach dauerte es lange, bis er die Kraft fand, von ihr hinabzugleiten, in ihr Gesicht zu schauen. Sein erster klarer Gedanke galt der Sorge, dass er zu grob mit ihr umgegangen war. »Jamie«, flüsterte er, »habe ich dir wehgetan?«
    Sie antwortete nicht, und er musterte sie bestürzt.
    Seine Angst war unbegründet. Sie schlummerte tief und fest, und ihr Lächeln sagte ihm, dass er sie voll und ganz befriedigt hatte.
     
    Am nächsten Tag musste sie den schwierigsten Teil der Reise bewältigen. Der Weg führte durch eine schöne Wildnis mit Seen und Moorgebieten, wo das Gras smaragdgrün leuchtete. Dichte Blattpflanzen, wilder Lauch genannt, überzogen einen Teil des bergigen Gebiets und verströmten einen sonderbaren Geruch, wenn sie von den Pferdehufen zertrampelt wurden. Die Majestät des Hochlands erweckte in Jamie den Eindruck, sie würde geradewegs in den Himmel reiten.
    Aber gegen Mittag verlor die Landschaft ihren Reiz, wurde immer kälter, und Jamie zog sich ihren Winterumhang fester um die Schultern. Sie war so müde, dass sie fast vom Pferd fiel.
    Als Alec seinen Hengst an ihre Seite lenkte und sie in seinen Sattel hinüberzog, rührte sie sich nicht – auch nicht, als er ihr Cape wegriss und zu Boden warf. Dann wickelte er sie in seine schwere Wolldecke.
    Gähnend fragte sie: »Warum hast du meinen Umhang weggeworfen?«
    »Du sollst meine Farben tragen, um dich zu wärmen.« Seine Lippen berührten ihre Schläfe, und er dachte wieder einmal, was für eine erstaunliche Frau er hatte. Von einer Sekunde zur anderen konnte sie einschlummern. Es gefiel ihm, ihren weichen Körper an seinem zu spüren, ihren weiblichen Duft einzuatmen. Und am besten gefiel ihm das Wissen, dass er ihr Vertrauen besaß.
    Den leidenschaftlichen Liebesakt der letzten Nacht hatte er nicht mehr erwähnt. Jamies Erröten am Morgen war eine eindringliche Warnung gewesen, dieses Thema nicht anzuschneiden. Ihre Schüchternheit belustigte ihn.
    Nun schlief sie tief und fest. Er musste sie dreimal anstoßen, um sie zu wecken. »Jamie, wach auf. Wir sind zu Hause.«
    »Zu Hause?«, wiederholte sie verwirrt.
    Geduldig wich er ihren Ellbogen aus, während sie sich den Schlaf aus den Augen rieb. »Fällt es dir immer so schwer, aufzuwachen?«
    »Keine Ahnung. Ich war noch nie so müde.« Sie blickte sich um und runzelte die Stirn. »Machst du Witze, Alec? Ich sehe nur Bäume.«
    »Schau zu dem Grat dort drüben. Dahinter steigt Rauch aus meinem Schornstein.«
    Sie beobachtete die Rauchwolke, die sich zu den Wolken emporschlängelte und entdeckte auch die Spitze eines Turms. Alec lenkte seinen Hengst den steilen Hang hinauf und führte Wildfeuer am Zügel hinter sich her. Endlich kamen die Mauern in Sicht, die seine Burg umgaben. Ein Teil der Festung war anscheinend in die Felswand des Berges hineingebaut worden, sie bestand aus Stein, im Gegensatz zu den Holzhäusern, die von den meisten englischen Baronen bevorzugt wurden. Die Zugbrücke überspannte einen breiten Graben. Rings um die Mauer waren alle Bäume gefällt worden, kein Grashalm milderte die kahle Strenge des Felsbodens.
    Tintenschwarzes Wasser füllte den Burggraben. Die hölzerne Brücke war herabgelassen, der Laird und seine Frau ritten durch das Tor und dann einen Hang hinauf.
    Das Gebäude war viel großartiger als Baron Jamisons bescheidenes Heim. Alec muss ein reicher Mann sein, dachte Jamie. Der Haupttrakt wurde nicht nur von einem, sondern von zwei stolzen Türmen geschmückt, und jeder wusste, wie viel es kostete, ein solches Bauwerk zu errichten. Dieser Luxus überraschte sie, denn sie hatte geglaubt, alle Schotten würden in strohgedeckten Steinhütten mit festgestampften Erdböden wohnen, so wie die Leibeigenen in England. Das war ein Vorurteil gewesen. Doch nun entdeckte sie auch solche Hütten zwischen den Bäumen am Hang, mindestens fünfzig. Offenbar gehörten sie den Mitgliedern des Clans und ihren Familien.
    »Deine Burg ist wirklich eindrucksvoll, Alec«, meinte sie. »Lebst du allein hier? Ich sehe

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