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Auf Befehl des Koenigs

Auf Befehl des Koenigs

Titel: Auf Befehl des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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ausdruckslos.
    »Wusstest du, dass man ihr sagte, du hättest Helena getötet?«
    Alec schüttelte den Kopf, und Gavin stieß hervor: »Wann hat sie denn diese üble Klatschgeschichte gehört?«
    »Bevor Alec ins Haus ihres Vaters kam.«
    »Wollte sie wissen, ob das Gerücht der Wahrheit entspricht?«
    »Nein, sie versicherte, sie hätte nie daran geglaubt. Sie bezweifelt auch, dass Helena Selbstmord begangen hat. Nach Jamies Meinung war es ein Unfall. Sie hat ein weiches Herz, Gavin, und ist fest vom lauteren Charakter ihres Mannes überzeugt.«
    Alec nickte. »Nein, sie hält nichts von Klatsch und Tratsch.« Stolz schwang in seinen Worten mit. »Sie ist eine seelengute Frau.«
    »Aye, das ist sie«, bestätigte Gavin.
    »Natürlich kann sie auch sehr eigensinnig sein«, gab Vater Murdock zu bedenken. »Dauernd drängt sie mich, ich solle ihr irgendwelche Aufgaben übertragen. Vermutlich möchte sie ein richtiges Familienmitglied werden, Alec. Sie beginnt dich zu lieben, mein Junge. Geh behutsam mit ihr um.«
    Alec war zwar skeptisch, was Jamies Liebe betraf, aber er grinste.
    »Und du solltest ihre Bemühungen um die Küche loben«, fuhr der Priester fort. »Was hältst du von den Veränderungen? Die sind sehr nützlich, das geben auch die Männer zu, obwohl sie anfangs gemurrt haben.«
    »Wovon redest du?«
    Murdock warf Gavin einen raschen Blick zu. »Von der Küche. Du hast Jamie doch gestattet, das Gebäude zu verlegen.«
    »Was habe ich?«, schrie Alec.
    Hastig wich der Geistliche vor dem Zorn seines Lairds zurück. »Sie sagte, du hättest ihr erlaubt, einige Neuerungen im Küchenbereich einzuführen. Niemals würde dieses liebe Mädchen lügen. Vielleicht hast du es vergessen …« Er hörte auf, die Herrin zu verteidigen, als Alec zum Haus stürmte. »Er wirkte ziemlich überrascht, Gavin.«
    »Überrascht? So kann man’s auch nennen. Bleib lieber in Jamies Nähe, bis das Donnerwetter vorüber ist, Vater. Jetzt wird er gerade das Loch in der hinteren Wand bemerken …«
    Alecs Wutschrei hallte durch den Hof, und Murdock flüsterte: »Er hat’s gesehen. Oh, Allmächtiger, steh uns bei! Da kommt Jamie!« Er raffte den Saum seiner Kutte und eilte zu ihr. »Warten Sie, Mädchen!«
    Besorgt drehte sie sich zu ihm um. »O Vater, Sie sollten nicht so schnell laufen, ehe Sie von Ihrem Husten kuriert sind.«
    Aufgeregt packte er ihren Arm. »Gerade hat Alec das Loch in der Rückwand entdeckt.«
    Sie lächelte sanft. »Das war nicht zu vermeiden.«
    Offensichtlich ahnte sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebte. »Gehen Sie mit mir in die Kapelle. Dort warten wir, bis Alec die Erklärungen seiner Soldaten gehört hat. In ein bis zwei Stunden wird er sich beruhigen. Dann können Sie …«
    »Vater, Sie sollten auf den Verstand Ihres Lairds vertrauen. Sobald die Umbauten beendet sind, wird er ihren Nutzen erkennen. Außerdem wird er mich nicht anschreien. Er hat versprochen, nie die Geduld mit mir zu verlieren. Bitte, machen Sie sich keine Sorgen. Am besten rede ich sofort mit Alec. Ich habe keine Angst vor ihm.«
    »Gerade Ihre mangelnde Angst beunruhigt mich.« Er wusste zwar, dass Alec sich niemals an ihr vergreifen würde. Aber sein Geschrei konnte ihre empfindsame Seele verletzen. Seufzend bekreuzigte sich Vater Murdock, als Jamie seine Hand getätschelt hatte und in die Halle ging. Er fühlte sich zu schwach in den Knien, um ihr zu folgen.
    Jamie wappnete sich gegen den Ärger ihres Mannes. Verwirrt hielt sie inne. Alec saß am Kopfende der Tafel, lauschte dem Krieger, der neben ihm stand und Bericht erstattete, und wirkte nicht sonderlich erzürnt – eher müde. Einen Ellbogen auf die Tischkante gestützt, hatte er seine Stirn in die Hand gelegt. Alle Soldaten, die sich an den Umbauarbeiten beteiligten, waren anwesend. Offenbar warteten sie, bis sie an die Reihe kamen, um sich über Jamie zu beklagen. Sie runzelte ihre Stirn, um ihnen zu zeigen, was sie von ihrer Loyalität hielt, dann ging sie auf ihren Mann zu. Als er den Kopf hob, erstarrte sie. O ja, er war wütend. Seine Kinnmuskeln zuckten wieder. Überflüssigerweise erinnerte ihn auch noch der Wind, der durch die Maueröffnung hereinwehte, an die Aktivitäten seiner Gemahlin. Schweigend musterte er sie.
    »Ich würde es dir gern erklären …«, begann sie.
    »Hinaus mit dir!« Er schrie nicht, aber der rüde Befehl kränkte sie trotzdem.
    »Alec, du hast versprochen, nie die Geduld mit mir zu verlieren.«
    Jetzt brüllte er. »Geh mir aus den Augen,

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