Auf Befehl des Koenigs
beiläufigem Ton.
»Dann sei bloß vorsichtig!«, mahnte sie. »Beeil dich! Ich glaube, da kommt jemand.«
Das Kind verschwand zwischen den Bäumen, und wenig später ritt Alec auf die Lichtung. Er zügelte seinen Hengst und war bei Jamies Anblick so erleichtert, dass er reglos im Sattel saß und sie nur anstarrte.
Weil sie den Kopf gesenkt hielt, sah er ihr Gesicht nicht. Aber er erinnerte sich nur zu gut an die Angst in ihren Augen. Sogar Tränen waren ihr gekommen, als er sie vorhin angeschrien hatte. Er würde sich entschuldigen müssen, und das konnte er nicht besonders gut. Trotzdem wollte er es versuchen. Und dann entdeckte er die Blätter in ihrem Haar, den Riss in ihrem Kleid. »Verdammt, was ist geschehen?«, stieß er hervor. »Hat jemand …?« Er sprang vom Pferd und lief zu ihr.
»Es ist nichts passiert.«
»Lüg mich nicht an!« Besorgt nahm er sie in die Arme.
»Du hast mich belogen.«
»Nein.«
»Oh, doch. Du hast die Geduld mit mir verloren, trotz deines Versprechens.«
»Und du hast die hintere Mauer meines Hauses aufreißen lassen.«
»Du sagtest doch, ich dürfte neue Regelungen in der Küche treffen. Im Winter müssen Frieda und Hessie und die anderen Dienerinnen durch den Schnee waten, um dein Essen zu holen. Deshalb fand ich es nur vernünftig, eine neue Küche zu bauen, die ans Haus grenzt.«
»Ich bin aus einem ganz anderen Grund wütend auf dich.«
»Warum?«
»Weil du Angst vor mir hattest. Dachtest du, ich würde dich schlagen?«
»Nein.« Sie schmiegte sich an ihn. »Ich war nur traurig. Ein Ehemann sollte seine Frau nicht so anbrüllen.«
»In Zukunft werde ich mich zusammenreißen. Aber ich werde dieses Versprechen immer wieder vergessen.«
»Damit muss ich mich wohl abfinden – obwohl dein Geschrei eine Kiefer fällen könnte.«
Grinsend legte er das Kinn auf ihren Kopf. »Vater Murdock sagte, du wolltest nach England reiten. Hattest du das wirklich vor?«
»Du hast mich doch hinausgeworfen.«
»Ich habe dich nur aus der Halle gewiesen, nicht aus Schottland.«
»Vielleicht wollte ich nur für eine Weile allein sein. Es fällt mir so schwer, mich hier einzuleben. Daheim in England gibt es Leute, die mich mögen. Ich bin es nicht gewöhnt, als minderwertig zu gelten. Deine Soldaten haben sich über mich beschwert, nicht wahr? Sie können mich genauso wenig leiden wie du.« Plötzlich brach sie in Tränen aus. »Warum bist du mir überhaupt nachgeritten?«
»Jamie, die Soldaten haben dich verteidigt. Sie sind dir treu ergeben.« Als sie zu ihm aufschaute, nickte er, um seine Worte zu bekräftigen. »Und ich bin dir gefolgt, weil du zu mir gehörst. Versuch nie wieder, mich zu verlassen, denn sonst würdest du das Ausmaß des Zorns erst kennen lernen, zu dem ich fähig bin. Und jetzt hör zu weinen auf.« Vorsichtig zupfte er die Blätter aus ihrem Haar. »Warum siehst du so schrecklich aus?«
»Ich bin vom Pferd gefallen. Wildfeuer fürchtete sich vor dem Eber und …«
»Was?«, rief er bestürzt.
»Es ist ja nichts passiert. Alec – wenn ein Mann und seine Frau nach einem Streit Versöhnung feiern, pflegen sie sich zu küssen.«
»Und eine Frau pflegt die Farben ihres Mannes zu tragen. Aber wenn du gar nichts anhast, werde ich mein Wort nicht brechen.« Jamie verstand nicht, was er meinte, fand aber keine Gelegenheit, darüber nachzudenken, weil er seinen Mund auf ihren Hals presste und sie auszuziehen begann.
»Alec! Doch nicht am helllichten Tag …«
»Du wolltest doch geküsst werden.«
»Ja, aber nicht das …«
Während er das Kleid von ihren Schultern streifte, flüsterte er ihr all die sinnlichen Dinge ins Ohr, die er mit ihr tun wollte, und ihr Widerstand erlahmte. Er umfasste ihre nackten Brüste, strich aufreizend mit den Daumen über die harten Knospen. »Jetzt werde ich dir zeigen, wie minderwertig ich dich finde. Deinen ganzen minderwertigen Körper werde ich mit Küssen bedecken.«
Sofort ließ er diesen Worten die Tat folgen, bis sie in süßer Qual aufstöhnte. Da legte er hastig seine Kleider ab, hob Jamie hoch, und sie schlang die Beine um seine Taille. Tief drang er in sie ein. »Verlass mich nie wieder!«, flüsterte er. »Versprich es!«
»Ja – ja«, hauchte sie atemlos, »ich verspreche es …« Überwältigt von heißem Entzücken, klammerte sie sich an seine Schultern. Und als sie sich der Schwelle ihrer Erfüllung näherte, schrie sie den Namen ihres Mannes.
Nachdem auch er Befriedigung gefunden hatte, blieb er noch lange in
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