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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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einen Grund, warum ich Eure Partei ergreifen sollte? Ihr habt nur Unglück über meinen Sohn gebracht, ihn tief enttäuscht und ihm Schande gemacht."
    Die Worte bohrten sich wie Messerstiche in Marguerites Herz. Sie konnte nur erahnen, was in Orrick vorgehen musste, wenn seine Mutter es wagte, so mit ihr zu sprechen.
    "Begreift Ihr denn nicht? Henry wird seinen Ungehorsam nicht dulden. Er wird Orrick vernichten. Ihm droht Enteignung und der Verlust aller Titel und Privilegien. Dadurch werden alle Bauern und Bewohner von Silloth ins Elend gestürzt, nur weil ihr Lord uneinsichtig ist und dem König den Gehorsam verweigert." Marguerite fiel auf die Knie. "Glaubt mir bitte, ich kenne Henry. Wir müssen seinem Befehl folgen", sagte sie beschwörend und wies auf den Brief. "Wenn ich gezwungen bin, mich dem König noch einmal hinzugeben, um Orrick und seine Leute zu retten, dann werde ich diesen Preis bezahlen."
    Lady Constance erbleichte. Marguerite kam wieder auf die Füße. "Falls Orrick sich weigert, sehe ich mich gezwungen, alleine zu reisen. Die Vorbereitungen müssen getroffen werden. Norwyn weigert sich, meine Anweisungen auszuführen. Wenn Ihr Euren Sohn liebt, wie ich ihn liebe, ist es Eure Pflicht, den Burgvogt zu veranlassen, mich zu unterstützen."
    Ein Beben durchflog die erschütterte Lady Constance, und Marguerite beschloss, dass sie Orrick ohne ihre Hilfe aufsuchen musste. Sie nahm den Brief an sich und ging zur Tür.
    "Ich werde mit ihm sprechen."
    Marguerite ging ohne ein weiteres Wort.
    Noch vor dem Nachtmahl war alles gepackt, eine Eskorte zusammengestellt, Pferde und Proviant vorbereitet. Die Reise dauerte etwa fünf Tage, führte über Abbeytown und Thursby an den Bestimmungsort. Marguerite hatte immer noch nichts von Orrick gehört, geschweige denn ihn zu Gesicht bekommen, aber offenbar war es seiner Mutter gelungen, ihn zu überzeugen.
    Um die feindseligen Blicke der Bewohner in der Halle nicht ertragen zu müssen, ließ sie sich das Nachtmahl auf das Zimmer bringen. Nach dem Essen versuchte sie sich mit Lesen abzulenken, was ihr nicht gelingen wollte. Sie hoffte inständig, den Preis, den sie Orricks Mutter genannt hatte, nicht bezahlen zu müssen, aber auch nachdem sie ihr Gewissen eingehend erforscht hatte, wusste sie, dass sie bereit war, es zu tun, um Orrick und die Seinen vor der Rache des Königs zu bewahren.
    Aber was dann? Was würde aus ihr werden? Wohin sollte sie sich wenden? Orrick würde sie nicht zurücknehmen. Der König würde nur mit ihr schlafen, um sie dafür zu bestrafen, einen anderen zu lieben. Ihr Leben wäre endgültig zerstört. Sogar ihre treue Dienerin Edmee hatte sie im Stich gelassen und ihr eröffnet, sie wolle sie nicht nach Carlisle begleiten.
    Marguerite wusste nicht, aus welchem Grund sie ans Fenster trat. Sie entdeckte Orrick unten auf dem Burghof, der mit ein paar seiner Männer sprach. Sie drückte die Stirn an das kostbare Glas und flüsterte seinen Namen. Er hob den Kopf, als habe er ihre Stimme vernommen. Ihre Blicke trafen einander, bevor er sich abwandte und wieder mit den Soldaten sprach. Dann bestieg er sein Pferd und ritt durch das Tor, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Er wollte zu Ardys.
    Zitternd und aufgewühlt sank Marguerite auf die Polsterbank. Sie schuldete ihm eine Erklärung wegen ihrer freudigen Reaktion auf die Worte des königlichen Gesandten, doch Orrick irrte sich und verhielt sich falsch. Wenn er sie liebte und ihr vertraute, so wie er behauptete, hätte er mit seinem Urteil über sie gewartet, bis sie ihm Rechenschaft über ihr Verhalten gegeben hätte, bevor er sie verdammte und sich in die Arme einer anderen Frau flüchtete.
    Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit drohten sie zu übermannen, aber plötzlich stieg der Zorn ihrer ungestümen Jugendjahre in ihr auf über die ungerechte Behandlung, die ihr widerfuhr. Orrick war es ihr schuldig, sie anzuhören, bevor er das kostbare Geschenk ihrer Liebe zerstörte und wegwarf. Ihr Entschluss stand fest.
    Zum Teufel mit ihm! Was war in ihn gefahren, sich genauso schäbig zu benehmen wie andere bornierte Männer, ausgerechnet jetzt, da sie seinen Rückhalt so dringend brauchte. Diesen Mangel an Vertrauen hätte sie nicht von ihm erwartet, seine Zurückweisung hatte sie nicht verdient.
    Sie warf den Umhang um die Schultern, verließ ihr Gemach und die Burg, entschlossen, ihn zur Rede zu stellen. Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass die Wachen ihr den Weg versperrten.
    "Geht zur Seite",

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