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Auf Befehl des Königs

Auf Befehl des Königs

Titel: Auf Befehl des Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Brisbin
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forderte sie, als drei Soldaten sie daran hindern wollten, den Burghof zu verlassen.
    "Mylady, dazu sind wir nicht befugt", entgegnete der größte von ihnen. "Ohne Lord Orricks ausdrückliche Einwilligung darf niemand die Burgmauern nach Einbruch der Dunkelheit verlassen."
    "Ich bin eure Herrin und befehle euch, den Weg freizumachen."
    "Mylady, das dürfen die Männer nicht."
    Sie fuhr wütend zu dem Schotten herum, der sich von hinten genähert hatte und nun drohend vor ihr stand. Sie aber ließ sich nicht einschüchtern. "Ich gehe, Gavin. Niemand wird mich daran hindern."
    In ihrer ausweglosen Situation hob sie die Röcke etwas hoch und wollte an den Wachen vorbeistürmen, in der Hoffnung, sie würden sie nicht daran hindern. Sie irrte, die Männer stießen sie mühelos zurück, und sie stürzte zu Boden. Der Schotte beeilte sich, ihr wieder auf die Füße zu helfen.
    "Mylady, bitte zwingt uns nicht, Euch gewaltsam zurückzuhalten", bat der zweite Wachtposten.
    "Die Soldaten führen nur die Befehle ihres Herrn aus. Wenn Ihr sie zwingt, Gewalt anzuwenden, müssen sie mit Orricks Bestrafung rechnen. Geht wieder in Eure Gemächer!"
    Marguerite klammerte sich an der Tunika des Schotten fest und zwang ihn, sich vorzubeugen. "Ich muss mit Orrick sprechen!", zischte sie leise. "Ich weiß, wo ich ihn finde, und muss zu ihm, jetzt sofort."
    "Seid Ihr sicher? Wollt Ihr tatsächlich Eure Befürchtungen bestätigt sehen?"
    "Verteidigt Ihr seinen Treuebruch? Ja, das traue ich Euch zu – Ihr seid sein bester Freund und seht ihm alles nach."
    Gavins Gesichtszüge verhärteten sich, und sie fürchtete, er würde die Beherrschung verlieren. Sogar die Wachen erschraken über sein finsteres Gesicht und dankten vermutlich im Stillen ihrem Schöpfer, dass sein Zorn sich gegen die Burgherrin und nicht gegen sie richtete. "Ich habe ihn nicht begleitet, wie Ihr seht. Möglicherweise billige ich sein Verhalten nicht."
    "Dann befehlt den Männern, mich gehen zu lassen. Ich muss mit Orrick reden, bevor ich morgen abreise. Diesen Wunsch dürft Ihr mir nicht abschlagen." Gavin wirkte unschlüssig. "Ihr könnt Euch damit trösten, dass ich morgen nicht mehr hier sein werde, dann wird auf Silloth wieder Frieden einkehren und alles so sein wie vor meiner Ankunft."
    Gavin zog den Atem scharf ein. "Ihr wollt für immer fort?"
    "Wir beide sind uns im Klaren darüber, dass Orrick mich nicht wieder aufnimmt, wenn ich dem Ruf des Königs folge. Aber Gavin, Ihr wisst, dass ich keine andere Wahl habe. Also sagt den Wachen endlich, sie sollen mich passieren lassen."
    Der Schotte holte erneut tief Luft und stieß sie hörbar aus. Dann nickte er den Soldaten über ihren Kopf hinweg zu. "Lasst die Lady durch."
    Widerwillig traten die Wachen beiseite, und Marguerite rannte mit fliegenden Röcken durch das Tor, den Hügel hinunter und schlug den Weg ins Dorf und zu Ardys' Haus ein. Der fahle Schein des Vollmonds beleuchtete den Pfad. Bald stand sie vor der Tür der strohgedeckten Hütte. Die Fensterläden waren geschlossen, um die kühle Nachtluft fern zu halten, aus der Öffnung im Dach stieg kräuselnd eine Rauchfahne auf.
    Marguerite stand lange da, unfähig, den nächsten Schritt zu tun. Es gab so viel zu erklären, so viele Fragen zu beantworten. Endlich griff sie nach dem Knauf und stieß die Tür auf.
    Wollt Ihr Eure Befürchtungen tatsächlich bestätigt sehen?
    Gavins Bemerkung hallte ihr durch den Kopf beim Anblick der Frau, die in den Armen ihres Gemahls lag. Orrick küsste Ardys innig, seine Hände streichelten ihre üppigen Rundungen, so wie er es sonst mit ihr machte. Marguerite versuchte sich vergeblich einzureden, dass er die Frau nur liebkoste, um sich an ihr zu rächen. Doch nichts vermochte ihren Schock und ihren Schmerz zu lindern. Er hob den Kopf und begegnete Marguerites Blick. Seine Augen waren vor Leidenschaft verdunkelt.
    Begierde, die er für eine andere empfand.
    Marguerites Welt stürzte in einem Trümmerhaufen zusammen. Taumelnd wich sie zurück und wankte ins Freie. In lähmendem Entsetzen blickte sie sich um. Es gab keinen Ort, wohin sie sich wenden konnte.
     
    "Du bist engstirniger, als ich es je für möglich gehalten hätte, Orrick." Ardys stieß ihn von sich. "Hast du nicht gesehen, wie sehr du sie verletzt?"
    Orrick ging zur Tür und schloss sie. Er wusste nicht, wohin Marguerite gegangen war, und es kümmerte ihn nicht.
    Nein, es war ihm alles egal.
    Diese Worte mochten noch nicht der Wahrheit entsprechen, aber er würde

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