Auf Bewährung
lieber dein Bestes geben, Roy.«
Kapitel 64
I ch fühle mich, als wäre ich wieder auf dem College«, sagte Roy und staunte mit großen Augen über die Anlage, die Abe Altman mit dem Geld errichtet hatte, das er Warren Buffett zu verdanken hatte.
»Du warst in einem semiprofessionellen Collegeteam. Ich habe nur Mädchenbasketball auf der Highschool gespielt, und das in einer katholischen Liga, was heißt, wir hatten kein Geld. Das hier ist der Basketballhimmel für mich.«
Roy deutete zur Decke hinauf. »Er hat sogar ein Faksimile der NCAA-Championshipbanner.«
Ein paar Minuten lang schauten sie sich den Pool an, die mit Dusche und Sauna ausgestattete Kabine und den Fitnessraum mit den neuesten Geräten. In einem Raum lagen frische Sportsachen aus, die so aussahen, als wären sie noch nie getragen worden, und an der Wand standen Schuhe für die unterschiedlichsten Sportarten.
»Das ist ja der reinste Sportlertraum«, bemerkte Roy.
»Komm. Lass uns loslegen«, sagte Mace. »Ich brenne nämlich darauf, dir endlich in den Arsch zu treten.«
»Wer ist jetzt hier übertrieben selbstbewusst?«
»Du musst wirklich aus der Sache rauswollen.« Mace’ Tonfall war emotionslos und hart.
»Ich würde eher sagen, ich möchte, dass wir beide leben. Zählt das denn gar nicht?«
Mace stieß ihn mit der Schulter an. »Wenn du das leben nennst.«
»Was?«
»Ein Feigling zu sein.«
»Wenn du so denkst, warum hast du dich dann auf die Wette eingelassen?«
»Wie gesagt, weil ich dir in den Arsch treten will.«
Sie fanden einen großen Raum mit allen möglichen Sportgeräten, die man sich nur vorstellen konnte, von Baseballschlägern bis hin zu Boxhandschuhen. Mindestens fünfzig Basketbälle lagen auf einem Regal, viele davon mit einem College-Logo.
Mace holte einen heraus. »Um der alten Zeiten willen.«
Roy sah das vertraute Emblem der UVA Cavaliers.
Sie gingen aufs Feld, und Roy tat so, als würde ihnen die Menge zujubeln. Mace warf ihm den Ball hart vor den Bauch, doch Roy fing ihn mit Leichtigkeit. »Wie ist das so, vor Tausenden von Zuschauern zu spielen, Mr. Superstar?«, fragte Mace.
»Das war die tollste Zeit meines Lebens.«
»Tage des Ruhms?«
»Ich arbeite als Anwalt, um meine Rechnungen zu bezahlen. Es ist nicht so, als würde ich Gott dem Allmächtigen jeden Morgen für die Gelegenheit danken, reiche Leute noch reicher machen zu dürfen. Das ist was ganz anderes als das, was du als Cop getan hast.«
»Dann kündige. Arbeite wieder als Pflichtverteidiger, oder geh wenigstens in eine Strafrechtskanzlei.«
»Das ist leichter gesagt als getan.«
»Es ist nur schwer, wenn du es dir schwermachst.«
»Das werde ich mir merken. Ladys first.« Roy warf Mace den Ball zu.
»Sollen wir uns das Layup sparen?«
»Was immer du willst.«
Mace positionierte sich fünfzehn Fuß entfernt im rechten Winkel zum Korb und warf. Der Ball berührte weder Brett noch Ring, sondern ging sauber durchs Netz.
Roy applaudierte. »Ich bin beeindruckt. Dabei hast du dich noch nicht einmal warm gemacht.«
»Oh, au contraire. Ich hatte scharfe Soße zu meinen Nudeln, und deine Loserwette hat mich sogar noch heißer gemacht. Ich brenne innerlich.«
»Mace, ich glaube wirklich, dass du mir später danken ...«
»Wirf einfach!«
Roy ging in Position und traf.
Aus einer Entfernung von zwanzig Fuß und in einem Winkel von fünfundvierzig Grad traf Mace ebenfalls, wobei der Ball zuerst das Brett berührte.
»Ist die Entfernung deine Grenze?«, fragte Roy.
»Das wirst du gleich herausfinden.«
Wieder versenkte Roy den Ball.
»Okay«, sagte Mace, »das wäre dann ein H für dich.«
»Wovon zum Teufel redest du da? Ich habe doch getroffen.«
»Ich habe den Ball über das Brett versenkt, Roy. Du hast direkt getroffen. Du hast ein H.« Er starrte sie offenen Mundes an. »Was denn?«, sagte sie. »Glaubst du etwa, ich könnte aus zwanzig Fuß nicht sauber treffen?«
Sie nahm ihm den Ball ab, stellte sich in zwanzig Fuß Entfernung auf und machte einen sauberen Wurf.
»Okay, ich habe ein H«, seufzte Roy.
»Ja, das tust du.«
Nach fast einer halben Stunde und über achtzig Würfen, von denen nur wenige danebengegangen waren, waren beide bei H-O-R-S.
Mace setzte aus fünfundzwanzig Fuß zum Wurf an, warf einen hohen Bogen, traf das Brett, und der Ball fiel in den Korb.
»Nur um es noch mal klarzustellen ... muss ich das Brett treffen, oder kann ich ihn auch so versenken?«, fragte Roy.
»Ich will es dir leichtmachen,
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