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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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überrascht, dass du ihn nicht schon gefragt hast.«
    »Hab ich. Und er hat mir geantwortet, das gehe nur ihn und dich etwas an.«
    »Stimmt. Das tut es.«
    »Ich dachte, wir hätten keine Geheimnisse voreinander.«
    »Du bist die Polizeichefin. Ich werde dich nicht in eine kompromittierende Situation bringen.«
    »Was Kelly passiert ist, war wie ein Sechser im Lotto.«
    »Die Chance reicht mir.«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Nein, Beth. Lächerlich ist, dass ich über zehn Jahre lang mein Leben riskiert habe, um die Menschen zu beschützen, nur um dann zusehen zu müssen, wie alles zusammenbricht, weil irgendjemand mir Scheiße in die Schuhe geschoben hat, an die ich mich noch nicht einmal erinnern kann. Ich habe zwei Jahre im Gefängnis verloren, wo ich jeden Tag das Gefühl gehabt habe, es könnte mein letzter sein. Jetzt bin ich zwar draußen, kann aber nicht mehr tun, wofür ich geboren worden bin. Hast du etwa geglaubt, ich würde das einfach vergessen?«
    Die beiden Frauen starrten einander an. Keine von beiden schien nachgeben zu wollen.
    Beths Handy summte, doch sie schickte sich nicht an, drangehen zu wollen.
    »Du solltest lieber drangehen«, sagte Beth. »Das Gesetz wartet auf niemanden, noch nicht einmal auf zwei angepisste Schwestern.«
    Beth löste den Augenkontakt und griff nach ihrem Telefon. »Chief hier.« Sie hörte zu und legte wieder auf. »Das war Lowell Cassell.«
    »Ich weiß, was er gesagt hat. Dockerys DNA stimmt nicht mit der überein, die ihr bei Diane Tolliver gefunden habt, stimmt’s?«
    »Nein, im Gegenteil. Sie passt perfekt. Das war ohne Zweifel sein Sperma in Diane Tolliver.«

Kapitel 77
    R oy saß an seinem Schreibtisch und drückte wie wild auf dem Minibasketball herum. Und seine Aufregung war berechtigt. Janice, seine Sekretärin, hatte hereingeschaut und ihm erzählt, dass Chester Ackerman eine Rundmail geschickt habe, in der er Roys Verbindung zu Dianes mutmaßlichem Mörder offengelegt hatte. Jetzt sei Roy bei seinen Kollegen genauso populär wie Osama bin Laden, hatte Janice gesagt.
    Roy hatte versucht, sich zu verteidigen. »Janice, hören Sie mir doch mal zu. Ich ...«
    Das Knallen der Tür hatte ihm das Wort abgeschnitten.
    Roy schaltete seinen Computer an und prüfte seine Mails. Die Arbeit erledigte sich nicht von selbst, und er und Diane hatten an mehreren großen Deals gearbeitet, die kurz vor dem Abschluss standen. Ackerman hatte noch niemanden bestimmt, der Dianes Arbeit übernehmen sollte; also würde Roy sich um alles kümmern müssen. Das machte ihm nichts aus, aber er vermisste es, Ideen mit ihr auszutauschen oder zu ihr zu gehen, wenn etwas keinen Sinn ergab. Und er wünschte, er könnte genau das jetzt tun, denn er war verwirrt.
    Dein Tod ergibt keinen Sinn für mich, Diane. Kannst du mir nicht sagen, was passiert ist? Wer dich getötet hat?
    Dieser Gedankengang führte offensichtlich nirgendwohin. Roy beantwortete ein paar Anrufe, öffnete ein paar Akten, rief ein paar halbfertige Verträge auf seinen Bildschirm und brütete über den Notizen, die er sich vor Kurzem bei einem Treffen mit einem Mandanten gemacht hatte. Er arbeitete ein paar Stunden lang und prüfte dann noch mal seine Mails. Er hatte jede Menge neue, einige von Mandanten, andere von Freunden und wieder andere von Kollegen, die ihm unmissverständlich zu verstehen gaben, was sie davon hielten, dass er Dianes Mörder vertrat.
    Aus irgendeinem Grund scrollte er weit runter und sah sich eine alte E-Mail an.
    Es war die letzte, die er je von Diane Tolliver bekommen würde.
    Wir müssen genau hinschauen, und zwar auf A –.
    Okay, den Hinweis hatten sie verfolgt, ohne Ergebnis. Roys Blick wanderte über die Initialen am Ende der Mail.
    DLT .
    Das waren ihre Initialen: Diane Louise Tolliver. Roy hatte ihren vollen Namen auf mehreren Diplomen gesehen, die sie im Büro hängen hatte. Natürlich ergaben diese Initialen Sinn ... einerseits, andererseits aber auch wieder nicht. Rasch überprüfte Roy ein Dutzend anderer Mails, die er von Diane bekommen hatte, und keine davon hatte sie mit ihren Initialen unterzeichnet, sondern schlicht mit »Diane«.
    DLT?
    Aus irgendeinem Grund kamen Roy diese Initialen vertraut vor, auch abseits von Dianes Namen. Gab es vielleicht noch einen anderen Grund, warum sie diese Buchstaben in die Mail gepackt hatte? War das vielleicht ein weiterer Hinweis für den Fall, dass er den mit A–1 nicht durchschauen würde? Roy dachte an die ungewöhnlich gut organisierte und

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