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Auf Bewährung

Auf Bewährung

Titel: Auf Bewährung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Beifahrertür. Außerdem hatte irgendjemand wiederholt einen Schlüssel über den Lack gezogen und das Stoffdach aufgeschlitzt. Als Roy und Mace zu dem Wagen gingen und hineinschauten, sahen sie, dass auch Lenkrad, Schalthebel, CD-Player und Navigationssystem fehlten. Die Sitze waren aufgeschnitten und der Schaumstoff rausgerissen. Und irgendwer hatte etwas, das wie Frostschutzmittel aussah, auf den Boden gegossen, wo es sich mit den Glassplittern und zwei benutzten Kondomen vermischt hatte. Der Kofferraum war ebenfalls aufgebrochen worden und das Reserverad weg. Roys teure Basketballausrüstung war natürlich auch verschwunden.
    »Das mit deinem Wagen tut mir wirklich leid«, sagte Mace.
    Roy seufzte. »Hey, dafür gibt es ja Versicherungen. Hast du Hunger?«
    »Ich verhungere.«
    Roy schaute auf seine Uhr. »Ich kenne da diesen Laden ... Die Eier sind gut und der Kaffee heiß.«
    »Ich nehme an, du brauchst eine Mitfahrgelegenheit, hm?«
    »Scheint so. Aber ich habe keinen Helm, und ich habe keine Lust, wieder verhaftet zu werden. Einmal pro Woche reicht mir.«
    »Kein Problem.«
    Mace ging zum Büro und kehrte ein paar Minuten später mit einem Motorradhelm wieder zurück. Einem Polizei motorradhelm.
    »Wie hast du den denn bekommen?«, fragte Roy.
    »Das willst du gar nicht wissen.«
    Mace schob die Hand in die kleine, versteckte schwarze Tasche, die sie sich vor Jahren unter dem Sitz der Ducati hatte anbringen lassen und holte ihr als Handy getarntes Pfefferspray und den Elektroschocker heraus.
    »Ich hatte keine Lust, dass die Cops das bei mir finden.« Sie steckte sich die beiden Sachen in die Tasche. »Ich hab’s da reingesteckt, als wir vor den bösen Buben geflohen sind.«
    »Gute Idee«, sagte Roy. »Denn irgendetwas sagt mir, dass du das noch brauchen wirst.«

Kapitel 47
    D ie Eier waren gut; der Toast schwamm in Butter; der Schinken war knusprig, und der Kaffee dampfte. Roy und Mace aßen sich satt und lehnten sich dann zurück. Roy klopfte sich auf den Bauch. »Ich sollte wieder regelmäßig trainieren, bevor ich noch einen Bauch bekomme.«
    »So, der Captain will also, dass du ihn vertrittst.«
    Roy nippte an seinem Kaffee und nickte. »Ich kenne aber noch keine Einzelheiten.«
    Mace spielte an ihrem Becher herum. »Aber du glaubst nicht, dass er es getan hat, nicht wahr?«
    »Nein, doch ich muss zugeben, dass ich in diesem Punkt wahrscheinlich ein wenig voreingenommen bin. Ich mag den Kerl.«
    »Ja, er hat was von einem großen Teddybären.«
    »Ein Teddybär mit einem Bronze Star für Tapferkeit im Kampf und zwei Purple Hearts«, fügte Roy in scharfem Ton hinzu.
    »Ich will mich nicht über ihn lustig machen«, erklärte Mace. »Es ist schon Scheiße, wenn ein Kriegsheld auf der Straße leben muss.«
    »Aber was, wenn er Diane getötet hat?«
    »Dann ist es vorbei, Roy, Freund hin oder her.«
    »Wenigstens würde er dann nicht mehr auf der Straße leben.«
    »Dann wirst du ihn also vertreten, ja?«
    »Ich weiß noch nicht«, antwortete Roy. »Ich arbeite für Shilling & Murdoch. Die machen keine Strafverteidigung. Ich mache keine Strafverteidigung mehr.«
    »Man kann solche Sachen immer pro bono machen. Oder hat deine Kanzlei ein Problem damit?«
    »Ich dachte, du hältst ihn für schuldig.«
    »Jeder verdient eine gute Verteidigung ... zumindest habe ich das irgendwo mal gehört.«
    »Ich werde mich mit ihm treffen und dann weitersehen.«
    Mace holte den Schlüssel heraus. »Soll ich dich wissen lassen, was ich finde?«
    »Wie gesagt, ich komme mit.«
    »Du musst das nicht tun.«
    »Vermutlich werde ich ohnehin meine Zulassung verlieren, bevor das alles hier vorbei ist.«
    Mace schaute ihn verwirrt an. »Und da willst du mich trotzdem begleiten? Warum?«
    »Ich vermag diese Frage nicht rational zu beantworten.«
    »Heißt das, du kannst sie irrational beantworten?«
    Roy legte Geld für das Frühstück auf den Tisch.
    »So, und jetzt verrat mir, wie du herausfinden willst, welches Schließfach Diane gehört hat«, forderte er Mace auf.
    »Wenn ich das weiß, wirst du es als Erster erfahren. Nebenbei bemerkt ... wie viel bleibt mir noch von dem Dollar, mit dem ich dich angeheuert habe?«
    »Nach letzter Nacht? Zehn Cent. Verschwende die nicht.«
    *
    Als Mace und Roy das Diner verließen, entdeckte Karl Reiger sie von seinem Beobachtungsposten am Eingang einer Gasse aus. Weiter den Block hinunter saß Don Hope in einem blassblauen Chevy-Van und hatte das Fernglas auf dasselbe Ziel gerichtet. Als

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