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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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seine Akte gelesen?“ Seine Augen verengten sich. „Du hast meine auch gelesen, oder? Zumindest den Teil, der nicht unter Verschluss ist.“ Es war keine Frage.
    Ty schaute zu Zane auf und errötete leicht. „Gelesen hab‘ ich deine Akte nicht“, antwortete er etwas verlegen.
    Zane legte den Kopf zur Seite und stützte die Hände auf die Hüften. „So wie du das sagst, hört es sich an, als könntest du das aber. Also hast du meine Akte angefordert, ja? Warum liest du sie dann nicht?“
    Ty schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. „Akten erzählen mir nicht die ganze Geschichte“, murmelte er schließlich. „Vermutlich hatte ich gehofft, du würdest mich dazu bringen, zwischen den Zeilen zu lesen.“
    „Und, habe ich das?“, fragte Zane, ohne sich zu bewegen.
    Ty schwieg und blieb für einen Moment reglos. Schließlich nickte er kaum merklich und sagte: „Ich hätte ganz bestimmt nicht von dir erwartet, dass du mich unter Drogen setzt.“
    Zanes Lippen zuckten. „Ich hab’ auf die harte Tour gelernt, sowas wie mein eigener Apotheker zu sein, Mann“, sagte er und ging zum Tisch, um sein Schulterhalfter zu holen. Nach einer Weile fügte er hinzu: „Es war nicht böse gemeint.“
    „Ich weiß“, antwortete Ty, ehe er sich davon abhalten konnte. „Scheißkerl.“
    Zane konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Er schüttelte nur den Kopf und streifte sich den Holster über. Anscheinend war zwischen ihnen wieder alles in Ordnung. Für den Moment jedenfalls. „Mach, dass du in deine Hosen kommst, Ty. Diese Art Aufmerksamkeit können wir nicht gebrauchen.“
    „Ja, mein Arsch tut so weh, dass wahrscheinlich eine Zielscheibe drauf ist“, grummelte Ty und stieg in seine Jeans.
    „Heulsuse“, sagte Zane mit einem leisen Lachen und drehte sich zu Ty um. „Man könnte meinen, du wärst Skifahren gewesen und dabei ständig auf den Hintern gefallen.“
    „Genauso war’s“, knurrte Ty. „Kann mich kaum noch dran erinnern.“
    „Du hast doch bereits bewiesen, was für ein guter Lügner du bist, brauchst das nicht zu üben“, gab Zane zurück.
    „Ich bin kein Lügner“, schnaubte Ty beleidigt.
    Zane zog in offensichtlichem Unglauben eine Augenbraue hoch. „‘Nein, das war nicht unser Auto. Ich würde dich doch nie anlügen‘“, zitierte er spöttisch.
    „Pfft“, äußerte Ty und schlüpfte in sein Hemd. „Er wusste, dass ich ihn nach Strich und Faden angelogen habe.“
    „Ändert nichts an der Tatsache, dass du gelogen hast. Nach Strich und Faden. Genüsslich sogar“, sagte Zane.
    „Halt die Klappe“, grunzte Ty.
    Zane verschränkte die Arme vor der Brust. „Bist du noch nicht fertig? Du bist ja so schlimm wie eine Frau, brauchst ewig, bis du ausgehfertig bist“, stichelte er.
    Ty hielt mitten in der Bewegung inne und sah auf, Zane direkt in die Augen. „Das kommt eben davon, wenn man jemandem K.O.-Tropfen gibt“, schoss er zurück.
    Da hatte er unbestreitbar Recht; Zane kannte das aus vielfacher eigener Erfahrung. Er wusste, dass er es nicht hätte erzwingen dürfen. Er seufzte, nickte und ging hinüber ins vordere Zimmer.
    Ty verdrehte nur die Augen und setzte sich hin, um seine Stiefel anzuziehen. „Wenn ich wirklich sauer auf dich gewesen wäre, hätte ich dir einfach eine runtergehauen, das weißt du, ja? Jedenfalls hätte ich‘s versucht“, rief er ironisch, obwohl er es Zane wirklich ein bisschen übel nahm und es ihm auch noch eine Weile nachtragen würde. Was Zane getan hatte, war wirklich saudumm gewesen.
    „Das hatte ich eigentlich sogar erwartet“, rief Zane zurück und öffnete dabei die vergessene Frühstückstüte. Er holte Joghurt und zwei Bagels heraus. Ty würde der Hut hochgehen, wenn er das sah. Zane grinste.
    „Ja, soll ich dir denn eine runterhauen? Damit du nicht enttäuscht bist?“ offerierte Ty hoffnungsvoll, stand langsam auf und ging ins andere Zimmer.
    Zane schaute nicht vom Tisch auf. „Wenn’s dir dadurch besser geht“, sagte er und rührte Zucker in seinen Kaffee. Allerdings passte er sehr genau auf, wo Ty war.
    „Vielleicht wenn mir der Kopf nicht mehr so weh tut.“ Ty zuckte nachlässig die Achseln. Dann warf er einen prüfenden Blick auf das Frühstück. „Was ist denn das für ein Scheiß?“
    Zane kicherte und gab Milch in seinen Kaffee.
    „Du olle Schwuchtel“, brummte Ty vor sich hin.
    Zane kicherte noch ein bisschen mehr. „Unten in der Lobby gibt es auch was Warmes, aber da wir ja zum Mittagessen gehen wollen, brauchen wir das

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