Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
Vom Netzwerk:
noch nie eine Gehirnerschütterung“, sagte er dann mit einer Stimme, die wie von weit her kam.
    „Noch nie?“, sagte Zane ungläubig, während er Ty in den Aufzug half. „Du warst Aufklärer bei den Marines und im Undercover-Einsatz für das FBI und hattest noch nie eine Gehirnerschütterung? Wie zum Teufel hast du das bloß geschafft?“
    „Ich hab‘ mich geduckt“, antwortete Ty in kindlich-aufrichtigem Ton.
    „Du hast dich geduckt“, brummte Zane. „Klugscheißer.“ Er zog Ty fester an sich und vergewisserte sich, dass dieser einigermaßen fest auf den Füßen stand, als sich die Aufzugstür öffnete. „Meinst du, du schaffst es allein bis zum Hauptaufzug?“, fragte er und schaute den Korridor entlang.
    „Mm-hm“, machte Ty, nickte und verzog prompt das Gesicht. Er schluckte schwer und richtete sich auf, schloss die Augen und versuchte mit schierer Willenskraft das Karussell in seinem Kopf anzuhalten. „Vielleicht“, korrigierte er sich.
    Zane musterte ihn zweifelnd, aber er trat vor ihm aus dem Aufzug und blieb dicht neben ihm, während sie langsam den Flur entlang zu den Hauptaufzügen gingen. Glücklicherweise war es jetzt mitten am Nachmittag ziemlich menschenleer hier. Zane drückte den Knopf nach oben. Ty wusste nicht, was schlimmer war: die Augen offen zu lassen und zu sehen, wie sich alles um ihn drehte, oder sie zuzumachen und es nur zu fühlen. Er stützte sich mit einer Hand schwer gegen die Wand und wurde noch blasser, während er einfach nur durchzuhalten versuchte. „Welches Hotel ist das hier nochmal?“, fragte er und schloss schließlich doch wieder die Augen.
    Zane warf ihm einen Blick zu und sah, wie blass er geworden war. „Das Tribeca Grand“, sagte er leise, trat näher und legte Ty einen Arm um die Taille.
    „Dann kann ich also schlafen?“, erkundigte sich Ty hoffnungsvoll und lehnte sich wieder an Zane, als sich die Aufzugstüren öffneten.
    „Ja, kannst du“, antwortete Zane. Er ließ Ty nicht los, als sie in den Aufzug traten. Fünf Minuten später waren sie in ihrem Zimmer, und Zane half Ty zum Bett. „Da sind wir“, sagte er seufzend. „Kannst du lange genug aufrecht sitzen bleiben, dass ich dir das Tylenol holen kann?“
    „Ja“, antwortete Ty, knallrot vor Verlegenheit.
    Zane ging vor ihm in die Hocke und legte ihm eine Hand an die Wange. „Hey. Du kannst nichts dafür, okay? Das liegt alles an dem Schlag auf den Kopf. Du brauchst dich nicht dafür zu schämen, dass du dich Scheiße fühlst. Glaub mir, ich weiß wie das ist.“
    Ty nickte nur. Er konnte Zane kaum in die Augen sehen.
    Zane hob Tys Kinn. „Du Dickschädel von einem Marine“, grummelte er, aber es schwang eine Spur Zärtlichkeit darin mit. Dann stand er auf und ging ins Bad.
    Ty neigte den Kopf und leckte sich langsam die Lippen. Er seufzte vor Erleichterung, da das Schwindelgefühl allmählich abebbte. Er hasste es, keine Kontrolle über seinen Körper zu haben. Er hasste es überhaupt, verletzt zu sein, aber vor Kopfverletzungen hatte er immer am meisten Angst gehabt. Er hatte gesehen, was solche Verletzungen selbst aus den stärksten Männern machen konnte, selbst nach Tagen und Monaten noch.
    Zane brachte zwei Pillen und ein Glas Wasser und hockte sich wieder vor Ty hin. „Echtes Tylenol, siehst du? Das einzig Wahre“, scherzte er mit leiser Stimme und bot Ty die Pillen auf seiner Handfläche an. „Hoch die Tassen, und dann ab ins Heu. Du musst jetzt schlafen.“
    „Uhh“, kommentierte Ty, nahm die Pillen und schluckte sie. „Nur noch ein paar Minuten“, beharrte er eigensinnig.
    „Wofür?“, fragte Zane.
    „Wir haben uns unerlaubt von der Truppe entfernt“, sagte Ty mühsam. Er benutzte den Militär-Slang ohne es überhaupt zu merken. „Wir müssen was erledigen.“
    Zane runzelte die Stirn. „Was denn? Etwas, das ich tun kann?“
    „Nein, einfach nur… etwas . Irgendwas“, erklärte Ty.
    Zane schüttelte den Kopf und legte Ty eine Hand auf den Arm. „Was du jetzt tun musst, ist schlafen“, beharrte er. „Dann können wir etwas tun. Aber solang du nicht mal laufen kannst, geht gar nichts.“
    „Da hast du auch wieder Recht“, gab Ty zu, legte sich langsam auf die Seite und rollte sich zusammen.
    Zane zog Ty die Stiefel aus, hob seine Beine auf das Bett und deckte ihn zu. „Schrei, wenn du mich brauchst“, murmelte er und strich Ty sanft mit der Hand durchs Haar. Ty antwortete nur mit einem Grunzen; er war schon halb eingeschlafen. Zane stand auf und rieb sich

Weitere Kostenlose Bücher