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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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seufzend mit einer Hand das Gesicht. Er blickte ziellos um sich. Wenn er das Zimmer verließe, würde Ty ihm nach dem Aufwachen ganz gewaltig eins auf die Nase geben, da war er sich sicher. Also seufzte er nochmal, zog seine Lederjacke aus und ging ins vordere Zimmer, um zu warten.

    S TUNDEN später fuhr Ty mit einem Aufkeuchen aus dem Schlaf und griff dabei nach einem Messer, mit dem er schon seit fast sieben Jahren nicht mehr schlief. An einem kleinen Tisch in der Ecke des Schafzimmers blickte Zane von den Notizen auf, die er sich auf einem Schreibblock des Hotels gemacht hatte. „Ty?“, sagte er leise.
    Für einen Moment starrte Ty ihn mit einem wilden Ausdruck in den Augen an. Dann schien er sich wieder zu beruhigen, obwohl er immer noch angestrengt atmete und angespannt wie eine Bogensehne wirkte.
    Zane legte vorsichtig seinen Kugelschreiber weg und hielt beide Hände über dem Tisch, wobei er sich so wenig wie möglich bewegte. Ty sah völlig verstört aus. Und mit einem verstörten Force Recon Marine, vor allem wenn der auch noch eine Kopfwunde hatte, war nicht zu spaßen. „Wie fühlst du dich?“, fragte Zane.
    Ty musterte ihn eine Zeitlang, dann senkte er den Blick, als suchte er nach einer Antwort auf die Frage. Er schaute zum Fenster, dann auf seine bestrumpften Füße. Schließlich leckte er sich kurz die Lippen und antwortete vorsichtig: „Ganz okay.“
    „Brauchst du Tylenol? Etwas zu trinken?“, fragte Zane und beobachtete Ty genau. Er sah wirklich besser aus, nicht mehr so blass, er schwitzte nicht mehr, und sein Blick war auch nicht mehr so unstet. Mehr oder weniger. Aber er schien Zane überhaupt nicht zu erkennen. Besorgnis durchfuhr Zane wie ein Stich von einem kalten Messer.
    „Nein“, antwortete Ty in demselben verhaltenen Ton. Er streckte langsam den Arm aus und tastete an seiner linken Wade herum, runzelte dann die Stirn und sah sich suchend nach etwas um, das er dort offenbar nicht finden konnte.
    „Was suchst du?“, fragte Zane.
    Ty schaute wieder zu ihm auf, als sei er sich nicht sicher, ob Zane real war. „Mein Messer“, antwortete er zweifelnd. Er leckte sich die Lippen und musterte Zane für einen Moment, dann räusperte er sich und murmelte: „Ich hatte mein Messer gar nicht, oder?“
    Zane presste die Lippen zusammen. „Nein“, sagte er mit einem Kopfschütteln.
    Ty sah etwas angeschlagen aus, als er Zane anstarrte. Er musterte ihn argwöhnisch, akzeptierte aber schließlich die Antwort mit einem Nicken.
    „Weißt du, wer ich bin?“, fragte Zane in gelassenem Tonfall.
    Ty nickte wieder und rollte die Schultern, um die Verspannungen dort etwas zu lockern.
    „Wie wäre es mit etwas Wasser?“, fragte Zane und schob seinen Stuhl vom Tisch zurück.
    „Okay“, antwortete Ty vorsichtig. Sein Blick war immer noch finster und voller Argwohn.
    „Du weißt doch, wer du bist, oder?“, forschte Zane und blieb am Fußende des Bettes stehen.
    „Ja“, murmelte Ty mürrisch. „Blödmann“, fügte er hinzu, um Zane wissen zu lassen, dass er sich wirklich an ihn erinnerte.
    Zane grinste und beugte sich vor. „Hmm. Ich würde dich ja küssen, um dich wieder auf dem Boden der Tatsachen willkommen zu heißen, aber das ist gegen die Regeln.“
    Ty blinzelte; seine Augen weiteten sich langsam bei dieser recht ausgefallenen Äußerung. „Regeln?“, fragte er mit einer plötzlich heiseren Stimme.
    Zane biss sich kopfschüttelnd auf die Lippen. „Ob du’s glaubst oder nicht“, murmelte er, streckte die Hand aus und fasste Ty am Kinn, „Ich hab‘ noch nie sonderlich viel von Regeln gehalten.“ Dann küsste er ihn mit Nachdruck. Ein wenig Erleichterung lag auch darin, und die Anspannung in Zanes Körper ließ nach.
    Ty erstarrte und erwiderte den Kuss, als könne er vor lauter Überraschung gar nichts anderes tun, aber dann entspannte er sich und ließ sich hinein sinken. „Ich hoffe nur, dass ich mich daran erinnern kann, wie du jetzt auf sowas kommst“, murmelte er mit einem leisen Lächeln.
    Zane summte tief an Tys Lippen. „Gut“, sagte er mit etwas rauer Stimme. Nur ein Kuss, und schon war er erregt. Zane schloss kurz die Augen, atmete einmal tief durch und richtete sich wieder auf.
    „Das… das ist verdammt nett“, sagte Ty leise, als Zane sich wieder von ihm abwandte. Zane hielt inne und maß ihn mit einem Blick aus seinen dunklen Augen, dann sank er ihm gegenüber auf das Bett und wartete ab, was Ty als nächstes tun würde. War das jetzt der wahre Ty? Der sonst

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