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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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hätte, und ich habe ohne nachzudenken nein gesagt.“
    „Und nachdem du es gesagt hattest?“, bohrte Zane.
    „Ich hab’s nicht zurückgenommen“, antwortete Ty sofort. Er holte eine dünne Ledermappe hervor und gab sie Zane.
    „Was ist das?“, fragte Zane, nahm die Mappe und schaute sie argwöhnisch an.
    „Das sind die ganzen Zeitungsausschnitte zu dem Fall, die ich während meiner Zeit im Krankenhaus und danach gesammelt habe“, antwortete Ty, verschränkte die Arme über der Brust und rutschte unbehaglich in seinem Sitz hin und her.
    Zane schaute überrascht auf. „Du hast dich die ganze Zeit über den Fall auf dem Laufenden gehalten? Warum hast du das gemacht? Bei dem ganzen Durcheinander in deinem Kopf, mit dem du fertigwerden musstest?“ Er erinnerte sich noch genau an den Ausdruck auf Tys Gesicht, als sie die Frau im Fenster hängen gesehen hatten.
    „Ich kann es nicht leiden, wenn man mich austrickst“, antwortete Ty mit leiser, entschlossener Stimme. „Und ich fühle mich nicht gerne schuldig“, bekannte er.
    Zane hob den Kopf und sah Ty ernst an. Er hatte vorausgesetzt, dass es einem Mann wie Ty leichtfallen würde, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sein Benehmen und seine Einstellung deuteten ganz darauf hin, dass er im Hier und Jetzt lebte. Aber Zane kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass Ty sich alles zu Herzen nahm, vor allem, wenn er einen Fehler machte. Und Zane wusste, dass Ty sich für den Tod der Frau die Schuld gab. Der Killer hätte sie nie ins Visier genommen, wenn Ty ihn nicht zu ihr geführt hätte. Plötzlich erschien der Inhalt der Mappe Zane überaus wichtig, was immer Ty darin auch gesammelt hatte. Daraus würde er mehr erfahren, als nur Neuigkeiten über den Fall. Er würde daraus etwas über Ty erfahren, über den Mann, der ihm immer wichtiger wurde.
    „Ich habe ein paar Stellen markiert. Unterstrichen und …rein gekritzelt. Ich war eingesperrt“, murmelte Ty beinahe trotzig.
    Zane neigte den Kopf, sein Blick wurde wärmer und er lächelte leicht. „Okay“, sagte er leise und versuchte dabei, sich das Lachen zu verbeißen. Er brachte seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle und blickte wieder ernst auf die Mappe hinab. „Sollteich was wissen, bevor ich da reinschaue?“, fragte er und strich mit der Hand über das Leder.
    Ty schürzte die Lippen und nickte. „Die letzten beiden Opfer…“ er zögerte, schien nicht zu wissen, wie er weitermachen sollte. Zane runzelte besorgt die Stirn. „Sie wurden im Leichenschauhaus gefunden“, sagte Ty heiser
    „Im Leichenschauhaus?“ Zane bekam plötzlich ein ganz flaues Gefühl in der Magengrube.
    „Die Gerichtsmedizinerin und ihre Assistentin“, antwortete Ty und senkte den Kopf.
    Zane fuhr hoch. „Was? Karen?“, fragte er.
    Ty blickte nicht auf, ließ nur den Kopf hängen, als sei es irgendwie seine Schuld. Zane grauste es schon vor dem, was er in der Mappe finden würde. Er schlug sie auf und überflog die erste Seite. Die Artikel waren nicht sortiert, sie lagen einfach so in der Mappe, wie Ty sie gefunden hatte.
    Auf der ersten Seite ging es indes um die Stewardess. Ihre Entdeckung war mit der ganzen genießerischen Blutrünstigkeit der Sensationspresse in allen Details beschrieben, und Ty kannte den Artikel Wort für Wort auswendig. Er wandte den Blick von dem Foto ab, das Isabelle St. Claire in ihrer Stewardessenuniform zeigte. „So wie sie gefunden wurde“, sagte er mit belegter Stimme, „brachte mich auf den Gedanken, dass die Auffindesituation noch wichtiger sein muss, als wir dachten“
    Zane blickte kurz auf und wandte sich dann wieder dem Artikel zu. „Sprich weiter“, bat er.
    „Eigentlich sind es gar nicht die Opfer , auf die er aus ist“, schloss Ty. „Die Opfer interessieren ihn nur insofern, als sie zu dem passen müssen, was er mit ihnen vorhat. Ansonsten ist es ihm egal, wer sie sind. Er hat sich als nächstes die Gerichtsmedizinerin und ihre Assistentin zum Ziel genommen.“
    Zane blickte zu ihm auf und verzog das Gesicht.
    Ty nickte grimmig. „Aber nicht so, wie er die beiden Agenten getötet hat oder wie er auf uns losgegangen ist oder auf andere, die er einfach nur loswerden wollte. Es war nicht so, dass die Gerichtsmedizinerin ihn zufällig bei irgendwas ertappt hätte. Da ist Methode drin. Ich glaube, dass er sie absichtlich getötet hat, und das aus einem ganz bestimmten Grund im Leichenschauhaus “, sagte er nachdrücklich.
    Zane blätterte durch die Seiten, bis

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