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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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dickköpfig. Er hatte keine Ahnung, ob er Ty liebte. Die Vorstellung allein machte ihm eine Scheißangst, und er weigerte sich, auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Allerdings konnte er seinen Partner doch wohl gern haben, oder? Das schadete ja bestimmt nichts.
    „Okay“, erwiderte Ty langsam und nickte mit dem Kopf. „Also versuchst du entweder gerade, mich wegzustoßen, oder du willst dich selbst zerstören“, überlegte er laut. „Vielleicht beides.“ Er zuckte die Schultern und starrte Zane weiter an, wartete darauf, dass dieser seinen Blick erwidern würde. „Was ich nicht verstehen kann, ist, warum du das tust“
    Zane biss die Zähne zusammen, dann ließ er seine Schultern herabsinken. Jetzt sah er nur noch erschöpft aus. Als er den Kopf hob, lag Resignation in seinem Blick. „Ich kann dich ja wohl kaum an mich drücken, oder?“, fragte er still.
    Ty begegnete gelassen Zanes Blick. Das angespannte Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge. Schließlich sagte Ty: „Vielleicht nicht in der Öffentlichkeit.“.
    Zane starrte ihn schweigend an und schüttelte kaum merklich den Kopf. Wollte Ty sich etwa über ihn lustig machen? Er hörte sich unerklärlicherweise feierlich an.
    „Ernsthaft“, warnte Ty. Er senkte den Kopf und schaute aus verengten Augen zu Zane auf. Seine Lippen zuckten kaum wahrnehmbar. „Begrapsch‘ mich nicht in der Öffentlichkeit.“
    Zane zuckte leicht zusammen und blinzelte ihn überrascht an. Das war in keinster Weise das, was er von Ty erwartet hätte. „Okay?“, erwiderte er stirnrunzelnd. Er war sich immer noch nicht sicher, ob Ty ihn nur auf den Arm nehmen wollte. Herrgott. Zane wollte Ty doch nur vögeln können und dafür sorgen, dass der Mann am Leben blieb. War das denn zu viel verlangt?
    „Okay“, wiederholte Ty und nickte. Er schaute sich in der Lounge um und dann wieder zu Zane, der über ihm aufragte. „Du erregst allmählich Aufsehen“, bemerkte er beiläufig.
    Zane war sich immer noch nicht sicher, was hier gerade passiert war. Er schüttelte den Kopf, drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Herrentoilette. Kein Alkohol, keine Glückspillen, aber dafür einen Quatschkopf von Partner, von dem Zane nicht die Hände lassen konnte. Na und? Schließlich waren sie gerade wieder dabei, sich aneinander zu gewöhnen, richtig? Der irrsinnig befriedigende, süchtig machende Sex war nur ein Bonus. Alles andere, was er fühlte, schob er so weit von sich, wie er nur konnte.
    Als er wieder alleine war, verdrehte Ty die Augen und ließ die Schultern sinken. Mit Zane war viel schwieriger umzugehen, seit Ty es nicht mehr übers Herz brachte, sich ihm gegenüber wie ein Arschloch zu benehmen.
    In der Toilette spritzte Zane sich kaltes Wasser ins Gesicht, dann schaute er auf und musterte die dunklen Ringe unter seinen Augen im Spiegel. Eine Nacht Schlaf machte so viele Monate Schlafentzug nicht wett. Er stellte fest, wie beschissen er aussah; warum hatte er das vorher nicht bemerkt? Wie eine Leiche auf Urlaub. Kein Wunder, dass Ty sich Sorgen machte. Zane spritzte sich mehr Wasser ins Gesicht. Er musste diesen Mist aus dem Kopf kriegen oder er würde darüber verrückt werden.
    Noch während er sich über das Waschbecken beugte, erwachten die Lautsprecher in der Decke knisternd zum Leben. Der Flug, auf den Ty und er warteten, würde in Kürze starten. Zane atmete noch einmal tief durch, trocknete sich Gesicht und Hände mit ein paar Papiertüchern ab und ging wieder hinaus zu.
    Sobald sie ihre Sitze erreicht hatten, wandte Ty sich mit einem leichten Stirnrunzeln an Zane. „Als Burns dich angerufen hat, hat er dich da auch gefragt, ob du den Fall verfolgt hättest?“, fragte er.
    „Ja“, antwortet Zane, während er den Sitzgurt herauszog und damit herumfummelte. „Warum?“
    „Was hast du ihm geantwortet?“, fragte Ty.
    Zane zog eine Augenbraue hoch und warf seinem Partner einen Blick zu. „Ich habe nein gesagt.“
    „War das die Wahrheit?“, forschte Ty.
    Zane runzelte die Stirn. „Ja. Da hing ich seit fast vierzehn Wochen im barrio fest. Ungefähr genausolang hatte ich nichts gehört oder gelesen, das nicht auf Spanisch war.“ Er rutschte in seinem Sitz herum und versuchte, seine langen Beine auszustrecken.
    Ty nickte. Diese Antwort hatte er erwartet. „Ich hab‘ gelogen“, gab er zu.
    „Warum?“
    „Ich bin mir nicht sicher“, antwortete Ty achselzuckend. „Es ist mir einfach so rausgerutscht. Er hat gefragt, ob ich den Fall verfolgt

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