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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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versuchte. Sie stolperten gemeinsam durch die Tür. Ross ließ den anderen Mann aufatmend auf das Sofa plumpsen, und Sears trat die Tür zu und eilte ihnen zur Hilfe.
    „Was ist passiert?“, fragte sie, kniete sich neben Henninger auf die Couch und versuchte, nach seiner Kopfwunde zu sehen.
    „Wir wurden überrascht“, krächzte Henninger und zuckte vor Sears‘ Berührung zurück. So wie es aussah, hatte ihn jemand mit dem berühmten stumpfen Gegenstand seitlich am Kopf erwischt. Seine Schläfe und Wange waren dick mit Blut verkrustet, und die Wunde tat wahrscheinlich höllisch weh, aber Henninger schwebte nicht in Lebensgefahr. „Ich habe noch gesehen, wie er Grady mit einem Stück Stoff oder so außer Gefecht gesetzt hat, und dann war ich auch schon weg. Die müssen zu zweit gewesen sein.“
    „Tuch?“, flüsterte Zane. Er kniff die Augen zu und stöhnte auf. „Chloroform.“ Jedenfalls hatten sie damit Recht gehabt. „Henninger“, sagte er mit belegter Stimme. „Wir müssen das Bureau anrufen.“
    „Was?“, fragte Henninger benommen.
    „Der ist so daneben, dass er wahrscheinlich keine Ahnung hat, wovon Sie reden“, murmelte Ross. Er ging zum Fenster und starrte hinaus, als sei da draußen jemand. Er sah schuldbewusst aus. Sears schniefte und ging in die Küche, um Eiswürfel zu holen.
    „Konzentrieren Sie sich, Henninger“, versuchte es Zane verzweifelt. Nicht auszudenken, wenn Ty in die Fänge dieses Monsters geraten sein sollte.
    „Okay“, murmelte Henninger. Er setzte sich auf, hielt sich den Kopf und blinzelte alle der Reihe nach an. Anscheinend hatte er Mühe zu begreifen, wozu sie so dringend ein Telefon brauchten. Und dabei brauchten sie jetzt noch dringender eins als je zuvor; jede einzelne Einheit in der Stadt musste auf die Straße und nach Ty und seinem Entführer suchen.
    Ross tippte schon wieder auf sein Handy ein. „Wir müssen Alarm ausrufen. Wie zum Teufel hast du überhaupt unsere Nachrichten bekommen?“, fragte er Henninger gereizt.
    Henninger schluckte und rieb sich behutsam die Rippen. Dann blickte er zu dem anderen Agenten auf. „Ich habe einfach den Signalblocker am Fenster ausgemacht“, antwortete er ausdruckslos.
    Verwirrung malte sich auf Ross‘ Gesicht, als er sich zu Henninger umwandte. Sears kam zurück ins Zimmer und warf ihm einen verwunderten Blick zu. Mit einem entschuldigenden Achselzucken zu den beiden Agenten zog Henninger eine Pistole mit Schalldämpfer unter seiner Jacke hervor. Es poppte zweimal leise, und schon lagen Sears und Ross auf dem Hartholzfußboden. Henninger stand rasch auf und drehte sich zu Zane um, der kaum Zeit genug gehabt hatte, um sich aus seinem Sessel aufzurappeln und ein paar Schritte zurückzuweichen.
    Zane erstarrte abrupt. „Du Hurensohn“, flüsterte er wie benommen.
    Henninger warf ihm ein schiefes Lächeln zu und zuckte die Achseln. Seine Waffe blieb unverwandt auf Zane gerichtet.
    Zane blieb reglos stehen. Sein linker Arm hing steif herab, der rechte lag nutzlos in der Schlinge. „Wo ist Ty?“, fragte er mit rauer Stimme.
    „Stirbt gerade“, antwortete Henninger rundheraus und neigte dabei den Kopf zur Seite.
    Bei Henningers Worten fuhr Zane die Höllenpein durch alle Glieder, und er musste sich mit aller Kraft zusammenreißen. „Warum?“
    Henninger lachte leise. Die Freude an Zanes Seelenqualen stand ihm ins blutverschmierte Gesicht geschrieben. „Weißt du, Grady war klug genug, mir keine solchen dummen Fragen zu stellen.“
    Zane atmete zittrig aus. Sterben hieß noch nicht tot. An diesem Gedanken hielt er sich krampfhaft fest. „Er ist ein kluger Mann.“
    „Das war er, in der Tat“, sagte Henninger affektiert. „Und du auch. Wenn ihr beiden nicht ganz so klug gewesen wärt, hätten wir hier jetzt nicht noch zwei tote Agenten“, fügte er mit einem Kopfnicken zu den beiden Leichen auf dem Fußboden hinzu. „Hattet ihr meine Akte in eurem Stapel schon gefunden?“, fragte er.
    „Wir sind dir zu nahe gekommen“, überlegte Zane laut. „Genau wie Reilly und Sanchez. Du hast sie in ihrem Hotelzimmer getötet. Du hast dich dort mit ihnen getroffen, oder? Um den Fall zu besprechen. Sie haben dir vertraut“, presste er hervor. „ Wir haben dir vertraut.“
    „Sieh mich doch an“, lachte Henninger. „ Jeder vertraut mir, Garrett. Sogar Fremde“, sagte er mit einem schelmischen Grinsen.
    Zane schüttelte langsam den Kopf. Er zog seinen verletzten Arm dichter an den Körper und zuckte zusammen. „Wozu all

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