Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
Vom Netzwerk:
die Morde? Du bist doch viel zu geistig gesund für sowas.“
    „Keine Bewegung, Garrett“, befahl Henninger ernst. „Weißt du, jedesmal wenn mich jemand das gefragt hat, hab ich ihm die Antwort gegeben, die er hören wollte. Die Frage ist doch wirklich so banal, aber anscheinend fällt keinem was anderes ein. Aber bei dir“, fuhr er fort und trat ein wenig näher, „bei dir weiß ich nicht, wie ich antworten soll. Ich kann dich nicht gut genug einschätzen um zu wissen, was du von mir hören willst.“
    „Wie schön für dich“, knurrte Zane, schob die Verzweiflung beiseite und ließ Zorn an ihre Stelle treten. „Nimm die gottverdammte Knarre runter.“
    „Du bist im Moment wirklich nicht in der Position, mir Befehle zu erteilen, Special Agent Garrett“, murmelte Henninger. „Noch Fragen, bevor ich dich töte? Mir läuft ein wenig die Zeit davon, musst du wissen, wo ich doch jetzt hier diese ganzen unerwarteten Leichen rumliegen habe“, sagte er amüsiert.
    „Was brauchst du von mir, um mir die Antwort zu geben?“, fragte Zane versuchsweise. Er keuchte auf und zuckte zusammen vor Schmerz, als er mit dem verletzten Arm an die Tür hinter sich stieß. Die Waffe, die Ty ihm gegeben hatte, lag schwer in der Schlinge, Zane konnte ihr Gewicht fühlen. Er würde mit der linken Hand schießen müssen.
    Henninger legte den Kopf schief und verengte die Augen, offenbar fasziniert von der Herausforderung. „Warum bist du zurückgekommen?“, fragte er schließlich. Belustigung und Freude am Spiel waren ihm deutlich anzuhören. „Warum bist du zurückgekommen, bei so einem Arschloch als Partner und obwohl du wusstest, dass du höchstwahrscheinlich sterben würdest? Grady, der ist zurückgekommen, um Rache zu nehmen. Aber du? Warum bist du nicht einfach weggeblieben? Warum hast du dich nicht in aller Ruheweiter zugedröhnt und heimlich, still und leise zu Tode gesoffen?“
    Zane zuckte in vorgetäuschter Überraschung zurück und knallte mit dem verletzten Arm gegen die Tür. Er schrie auf und griff nach seinem Ellbogen, schob seine gesunde Hand unter die Schlinge, um den verletzten Arm zu stützen. Bewusst entschied er sich dafür, den Schmerz deutlich auf seinem Gesicht zu zeigen. Er würde seine Kraft für andere Dinge brauchen… hoffentlich.
    Henninger sah voll boshafter Belustigung zu. Zane wog seine Optionen ab, versuchte zu entscheiden, welche Antwort die heftigste Reaktion bei Henninger hervorrufen würde. Heftig genug. Er holte tief Luft. „Ich liebe ihn.“
    Henninger erstarrte vor Überraschung. Dann fing er an zu kichern. „Du liebst ihn?“, lachte er höhnisch. „Oh, herrlich! Kein Wunder hat er so niedergeschmettert ausgesehen, als ich ihm gesagt habe, dass er an deinem Tod schuld ist.“
    Die eisige Schärfe von Henningers Worten schnitt Zane ins Herz, und er holte noch einmal tief Luft. „Ich liebe ihn“, wiederholte er mit kräftigerer Stimme.
    Angesichts der Überzeugung, mit der Zane sprach, lachte Henninger noch lauter. Innerhalb eines Herzschlags schnellte Zanes linker Arm vor. Das schlanke Stilett zischte aus seiner Scheide und mit einer solchen Geschwindigkeit auf den Killer zu, dass Henninger sich nicht wegducken konnte. Die Klinge bohrte sich direkt unter seiner rechten Schulter tief in seine Brust.
    Henninger schrie vor Wut und Überraschung auf und wirbelte halb herum, als das Messer ihn traf. Er feuerte seine Waffe ab, aber der Schuss ging nutzlos zur Seite. Zane hatte gerade Zeit genug, seine eigene Waffe zu ziehen und zu schießen. Die Kugel traf Henninger in den Bauch—die perfekte Wunde für Zanes Zwecke, denn er hatte vor, Henninger noch zu verhören, während der langsam und schmerzhaft starb. Henninger taumelte zurück und starrte schockiert auf den sich ausbreitenden Blutfleck hinab. Langsam gaben seine Beine unter ihm nach, und er brach in die Knie.
    Mit zitterndem Arm hielt Zane seine Waffe auf Henninger gerichtet, ging steifbeinig zu ihm und trat ihm die Pistole aus der Hand. Sie schlitterte über den Fußboden und blieb unter der Couch stecken. Zane kauerte sich vor Henninger nieder, packte den Griff des Messers, das aus seiner Schulter ragte, und drehte es kräftig in der Wunde.
    Henninger schrie auf vor Schock und Schmerz. Mit aller Kraft, die ein tödlich verwundeter Mann aufbringen konnte, schlug er um sich und traf Zane an der verletzten Hüfte. Der Schmerz explodierte in Zanes rechtem Bein, aber er biss die Zähne zusammen und drehte weiter. „Wo ist er?“

Weitere Kostenlose Bücher