Auf & Davon
im Zimmer um. Jetzt war er schon seit sieben Jahren nicht mehr beim Militär und sprang trotzdem noch im Halbschlaf aus dem Bett. Als Zane den Namen der Anruferin erwähnte, gab Ty ein unartikuliertes Grollen von sich und ließ sich ächzend wieder auf die Bettkante fallen. Sie hatten ganz vergessen, dass sie ja mit der Profilerin zum Abendessen verabredet waren.
Zane behielt Ty sorgfältig im Auge, während er Serena zuhörte und gelegentlich ein zustimmendes Geräusch von sich gab. Dann sagte sie etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte. „Ja?“, fragte Zane. „Das hast du gehört?“ Ty starrte ihn nur zornig an, während er zuhörte. Die Profilerin sprach weiter. „Das wusste ich gar nicht“, sagte Zane schließlich ins Telefon. „Also, was ist jetzt mit unserer Verabredung?“ Er lauschte wieder und nickte dann. „In Ordnung, ich werde da sein.“ Es folgte eine weitere Pause, und Zanes Blick huschte zu Ty.
Ty knurrte ihn praktisch an, bedeutet ihm aber mit einer Handbewegung, dass er auch bei dem Treffen dabei sein wollte.
„Ja, er kommt auch mit“, sagte Zane ruhig. Dann hörte er noch ein paar Sekunden lang zu, wobei ein kleines Lächeln um seine Lippen spielte.
„Miststück“, murmelte Ty leise vor sich hin. Er stand auf, ging barfuß zu seiner Tasche und fing an, darin herumzuwühlen.
„Ja, Serena. Ist gut. Bis später dann.“ Zane beendete das Gespräch und sah dann Ty schweigend dabei zu, wie dieser seine Reisetasche nach etwas durchstöberte, das er offenbar nicht finden konnte.
Als sich das Schweigen in die Länge zog, warf Ty über seine Schulter hinweg Zane einen Blick zu. „Was hatte sie zu sagen?“, fragte er ausdruckslos.
Zane hatte wieder eine undurchschaubare Miene aufgesetzt. „Sie freut sich, dass du auch mitkommst.“
„Ach, ja?“, fragte Ty mit gespieltem Interesse. „Warum, hast du gehört, wie sie ihre Kanone durchgeladen hat?“ Er zog eine flache, gefaltete Tasche hervor, die er stirnrunzelnd begutachtete.
„Eigentlich hörte es sich eher so an, als würde sie ein Messer wetzen“, sagte Zane bescheiden und stieg aus dem Bett.
Ty grummelte missmutig vor sich hin, während er den Reißverschluss an der Tasche öffnete und ein perfekt gebügeltes schwarzes Hemd herausnahm. „Was hat sie wirklich gesagt?“, erkundigte er sich. Er legte das Hemd vorsichtig auf dem Bett ab und packte dann sein T-Shirt im Genick, um es auszuziehen.
Zane musste blinzeln, als er das Hemd sah, und presste die Lippen zusammen. Während er zu seiner eigenen Tasche ging, überlegte er sich, wie und was er darauf antworten sollte. „Sie sagte, du bist gefährlich“, sagte er schließlich.
Ty tauchte wieder aus seinem T-Shirt auf und warf Zane unter einer hochgezogenen Augenbraue hervor einen Blick zu. „Was?“, fragte er ungläubig.
Zane schaute Ty über seine Schulter hinweg an, um zu sehen, wie er reagieren würde. „Na und? Du bist gefährlich.“ Es interessierte ihn, was Ty darauf entgegnen würde.
„Bin ich nicht“, protestierte Ty in beleidigtem Tonfall.
„Blödsinn.“ Zane zog ein sauberes dunkelrotes Hemd aus seiner Tasche. „Was hast du für ein Problem mit Serena?“
„Sie ist ein furchtbares Miststück“, antwortete Ty, als liege das auf der Hand.
„Ja, und?“
„Ach, halt doch die Klappe“, schnaubte Ty genervt. Er schlüpfte geschmeidig in sein Hemd, zog die Schultern hoch und zupfte das weiche, enganliegende Material zu recht, damit es auch faltenfrei saß, dann sah er sich nach seinen Stiefeln um.
Zane musterte ihn aufmerksam. „Sie ist gut in ihrem Job. Eine von den Besten“, sagte er, während er sich bedächtig sein Hemd über den Kopf zog. Sein Blick kehrte sofort zu Ty zurück.
„Das heißt ja nicht, dass ich sie mögen muss“, brummte Ty und ließ sich auf das Fußende des Bettes fallen, um seine Stiefel anzuziehen.
„Anscheinend beruht das auf Gegenseitigkeit.“ Zane schwieg, während sie sich vollends anzogen. „Sie sagte, dass ich dir nicht vertrauen soll“, bemerkte er schließlich. „Dass du ständig Ärger machst und immer nur an dich denkst.“
„Da hat sie Recht“, sagte Ty knapp. Er schloss die letzten Knöpfe an seinem Hemd und strich es sorgfältig glatt. „Wo treffen wir sie?“
Zane zuckte zusammen, als er in sein Schulterholster schlüpfte, und schnitt eine Grimasse. „Chinatown. Ich denke, wir können zu Fuß dorthin laufen.“
„Na toll.“
„Z ANE G ARRETT “, sagte die große, gertenschlanke Frau, die
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