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Auf & Davon

Auf & Davon

Titel: Auf & Davon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abigail Madeleine u . Roux Urban
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abgeben sollten. Sie konnte ihnen nichts sagen, was sie nicht selbst schon wussten. Außerdem war sie eine Nervensäge. Ty und Serena konnten den ganzen Abend lang aufeinander herumhacken, Messer in alten Wunden herumdrehen und sich gegenseitig neue zufügen, bis sie dann am Ende beide weinend in ihren jeweiligen Ecken hockten. Das hatten sie schon öfter getan. Am meisten genoss sie es, wenn Ty die Beherrschung verlor und sie anschrie. Und das konnte er nur vermeiden, indem er sich entweder auf die Zunge biss oder sich betrank. Oder beides. Ty zog es vor, beides zu tun.
    „Ich halte ihn für geistig gesund. Er schickt uns eine Botschaft. Er ist organisiert und plant die Morde weit im Voraus. Wahrscheinlich folgt er seinen Opfern tage-, vielleicht sogar wochenlang, bevor er zuschlägt“, meinte Serena. „Aller Wahrscheinlichkeit nach hat er sich sein nächstes Opfer—oder seine nächsten beiden Opfer—bereits ausgesucht.“
    „Glaubst du, dass er die Ermittlungen mitverfolgt?“, fragte Ty mit gedämpfter Stimme; er war neugierig, ob sie auch in dieser Hinsicht mit ihm und Zane einer Meinung war.
    „Ganz genau“, antwortete sie mit einem hochmütigen Blick zu Ty, als bildete sie sich etwas darauf ein, dass er sie nach ihrer Meinung gefragt hatte.
    „Und nicht nur in den Medien“, murmelte Ty, um sie an seinen und Zanes Überlegungen teilhaben zu lassen.
    „Dem stimme ich zu“, antwortete sie leichthin, wobei sie Ty immer noch mit Blicken maß.
    Allmählich beschlich Zane das Gefühl, dass Serena so einiges über Ty und seine Vergangenheit wusste. Jedenfalls mehr als er, und Zane überlegte sich, ob er aus dieser so offensichtlich voreingenommenen Quelle irgendetwas Nützliches über seinen neuen Partner erfahren konnte. Vielleicht sollte er sich Serena nachher alleine vornehmen und sie ein wenig aushorchen. Noch war er nicht tief genug gesunken, um Tys Akte zu lesen. Das erschien ihm einfach nicht richtig.
    „Es ist möglich, dass er eine Nebenrolle bei der Untersuchung spielt, die ihm Zugang verschafft“, fuhr Serena fort. Ty nickte schweigend dazu. „Ihr glaubt, dass es ein Interner sein könnte“, sagte sie mit einem kleinen Lächeln. „Haben sie euch beide deshalb hinzugezogen?“, fragte sie und wandte ihren berechnenden Blick wieder Zane zu. „Um im Dunkeln zu tappen und innere Unruhe zu stiften? Tyler hier kann so etwas sehr gut.“
    Zane räusperte sich und lehnte sich zurück, da in dem Moment die Kellnerin zurückkam, um Ty sein Getränk zu bringen und ihre Bestellung aufzunehmen. Sobald das erledigt war, sprach Zane weiter, ohne auch nur andeutungsweise auf Serenas letzten Kommentar einzugehen. „Es ist möglich, dass es jemand vom FBI oder vom NYPD ist“, stimmte er zu. „Ich habe eine ganze Liste von Dingen zusammengestellt, die in den Berichten fehlen. Für sich genommen lauter belanglose Kleinigkeiten. Könnte alles Zufall sein… aber das bezweifle ich. Also habe ich nachgeforscht.“
    Serena schaute vom einen zum anderen, wobei ihr Blick misstrauisch bei Ty verweilte. „Was hast du herausgefunden?“, fragte sie Zane.
    „Nichts.“ Zane zuckte die Achseln. „Zwar muss ich erst noch mit den jeweiligen Ermittlungsleitern reden. Aber diese Details sind an sich so unbedeutend, dass sich normalerweise niemand darüber Gedanken machen würde. Nur, dass sie eben fehlen.“
    Die Frau nickte. „Falls ihr mit der Gerichtsmedizinerin Hilfebraucht, sagt mir Bescheid. Karen und ich kennen uns schon lange.“
    Zanes Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein strahlendes Lächeln. „Ich liebe es, wenn du so hilfsbereit bist.“
    „Du weißt ja, dass du später dafür bezahlen wirst“, gurrte Serena. Wieder warf sie Ty einen Blick zu, als wolle sie ihn mit ihrem ständigen Flirten herausfordern. „Also, Ty“, sagte sie plötzlich. „Ich kann nicht sagen, dass ich mich freue, dich zu sehen. Aber wenigstens arbeitest du mit einem guten Mann zusammen an diesem Fall.“
    „Ja, er ist ein echter Pfadfinder“, antwortete Ty ausdruckslos und hielt ihrem Blick unbeirrt stand.
    Obwohl sie ihn anlächelte, waren ihre Augenkalt. „Lass ihn bloß nicht so hängen wie deinen letzten Partner.“
    „Serena“, sagte Zane scharf.
    Sie sah ihn an, ohne ihm das Gesicht zuzuwenden. „Was ist los, Zane? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich seine Gefühle verletzt haben könnte? Er hat nämlich keine.“
    „Wie ich sehe, beschäftigst du dich immer noch lieber mit deinen Kollegen statt mit deinen

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