Auf & Davon
kühlenden Wirkung der Salbe erschauerte er leicht.
Ty nahm die Finger von Zanes Rücken, als er ihn zittern sah, blickte auf und schaute dann zur Seite. Angewidert von sich selbst presste er resigniert die Lippen zusammen. Was er jetzt sagen, was er jetzt gleich tun würde, konnte ihn den Job kosten, falls Zane ihn bei den Oberen wegen sexueller Belästigung anschwärzen würde. Scheiß drauf. Ty würde es trotzdem tun. „Hast du mir vielleicht was zu sagen?“
Tys Ruhe, im Gegensatz zu seinem eigenen aufgewühlten Gemütszustand, trug einiges dazu bei, Zane abzukühlen. Ty war nicht daran interessiert, ihren wechselseitigen Frust auf andere Art abzulassen als in einem Faustkampf. Zane hielt den Blick auf seine Hände gerichtet, die sich zu Fäusten ballten. Was er mit Ty nicht alles anstellen würde, hätte er nur die Gelegenheit dazu. Und dabei dachte er nicht an Tritte in die Rippen.
Eine Vision von Tys nacktem Körper blitzte hinter Zanes geschlossenen Augenlidern auf. Ehe er sich eines Besseren besinnen konnte, hatte er es schon ausgesprochen: „Nichts, was du hören willst.“ In einem Versuch, die Situation zu retten, sah er wieder in den Spiegel und murmelte: „Danke für deine Hilfe.“ Er wünschte sich nichts sehnlicher, als dieser Anspannung zu entkommen.
„Bist du dir da so sicher?“, fragte Ty, dem es ganz flau im Magen wurde. Er konnte den nervösen Unterton in seiner Stimme nicht länger verbergen. „Ich versuche, dir hier ein echter Partner zu sein, Zane. Wenn du mir was sagen willst, hast du jetzt die Gelegenheit dazu.“
Die Unsicherheit in Tys Stimme überraschte Zane so sehr, dass er im Spiegel Tys Blick suchte. Vier Tage. Nur vier Tage hatte es gedauert, bis Ty ihm derart unter die Haut ging, dass Zane allmählich die Kontrolle über sich verlor. Es war an der Zeit, etwas gegen diese fatale Anziehung zu unternehmen, die sich da zwischen ihnen aufgebaut hatte. Vielleicht könnte Zane sich dann wieder konzentrieren. Mit noch so einem Faustschlag von Ty sollte das klappen.
Mit dunklen, ernsten Augen drehte Zane sich langsam zu dem anderen Mann um. Ungeachtet der Alarmglocken, die in seinem Verstand schrillten, lehnte er sich gegen den Waschtisch und streckte die Hände aus, schob seine Fingerspitzen vorn in den Bund von Tys Jeans und zog ihn an sich.
Alle Farbe wich aus Tys Gesicht als Zane ihn an sich zog, und das flaue Gefühl in seinem Magen verwandelte sich in einen ganzen Schwarm nervös flatternder Schmetterlinge. Nur einen Augenblick später stieg ihm die Hitze in die Wangen, und er begegnete Zanes Blick mit wachsamer Zurückhaltung. Sein ganzer Körper spannte sich an. Wenn Zane hier nicht restlos ehrlich zu ihm war, würde Ty dem Scheißkerl in den Arsch treten.
Die Vorsicht, die jetzt wieder in Tys Blick lag, war Zane eine ziemlich deutliche Warnung. Er lockerte seinen Griff und hätte fast losgelassen, aber Ty wich nicht zurück. Jetzt oder nie. Zane holte langsam und tief Luft, neigte den Kopf zur Seite und legte entschlossen seinen Mund auf Tys Lippen.
Ty keuchte auf, schnappte fast nach Luft als sich ihre Lippen endlich berührten. Er erschauerte, seine Lippen öffneten sich zaghaft, aber seine argwöhnischen Augen schlossen sich nicht. Zane gab nach, hob eine Hand und legte sie Ty an die Wange, während er seine Lippen fester auf Tys Mund drückte.
Mit einem leisen Stöhnen ließ Ty sich in den Kuss sinken, erwiderte ihn zögerlich. Er wusste, dass er das hier bereuen würde, sobald es vorbei war, aber er konnte es nicht über sich bringen, jetzt damit aufzuhören.
Zanes Bauchmuskeln zogen sich vor Anspannung zusammen, als Tys Lippen sich bewegten. Er legte all sein Verlangen, sein ganzes brennendes Begehren in den Kuss, fuhr mit der Zunge über Tys Lippen. Oh, das hier konnte nur in einem beschissenen, verdammten Chaos enden, da war er sich sicher. Er zog seine Finger aus Tys Hosenbund und legte ihm den Arm um die Taille, tauchte tiefer ein in diesen gefährlichen Kuss. Seine Hand an Tys Wange zitterte.
Für einen langen, schrecklich verlockenden Moment gab Ty sich dem Kuss hin, dann zog er den Kopf gerade weit genug zurück, um den Kontakt zu unterbrechen, und schob Zane sanft von sich. „Das hab’ ich mir gedacht“, sagte er rau. Sein Atem strich über Zanes Lippen.
Zane öffnete langsam die Augen. Nur ein Hauch von Luft war zwischen ihren Mündern. Er ließ seine andere Hand sinken, so dass nun beide auf Tys Hüften ruhten. „Gedacht? Was?“, fragte
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