Auf & Davon
aufhören“, stöhnte Ty schließlich und zog sich so weit zurück, wie er es wagte. Ihre Lippen berührten sich immer noch, als er weitersprach. „Dem sind wir nicht gewachsen. Alle beide nicht“, krächzte er. Das Atmen fiel ihm schwer; alles in ihm schrie nach Zanes Berührung.
Es war nur die halbe Wahrheit, Zane wusste das, aber sie würden sich damit begnügen müssen. Das hier konnte nur in einer Katastrophe enden. Er richtete sich langsam auf. Tys Augen waren verschleiert vor Begehren. Trotzdem schaffte Zane es irgendwie, ihn loszulassen. Er trat zurück; seine Hände streiften links und rechts an Tys Brustkorb entlang, bevor er sie sinken ließ.
Ty senkte den Kopf und presste die Lippen zusammen, sah Zane unter heruntergezogenen Augenbrauen hervor immer noch an. „Scheiße“, bemerkte er schließlich mit erstickter Stimme.
Zane machte noch einen Schritt zurück. Er steckte eine Hand in seine hintere Hosentasche, um sie nicht wieder nach Ty ausstrecken zu können, und lehnte sich wieder an den Waschtisch. Mit einem Finger seiner anderen Hand strich er sich leicht über seine aufgeplatzte Lippe, die ohne das erregende Kribbeln von vorhin wieder zu schmerzen begann. Er teilte Tys Ansicht. Aber der Drang, ihn zu berühren, ihn zu schmecken, wütete immer noch in Zane, und er brauchte seine ganze Kraft, um den anderen Mann nicht wieder zu packen und an sich zu pressen. Er schloss die Augen und kämpfte darum, sich wenigstens einigermaßen wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Was machen wir denn jetzt, verdammte Scheiße?“, fragte Ty frustriert.
Zane schloss für einen Moment die Augen und machte dann einen weiteren Schritt weg von Ty. „Du gehst zurück in dein eigenes Zimmer, und ich nehm’ eine kalte Dusche.“ Er drehte sich um und zerrte ein Handtuch aus dem Regal.
„Eh-eh“, protestierte Ty eigensinnig. „Nichts da, wir trennen uns nicht. Auch wenn wir deshalb nachher beide im Arsch sind“, fügte er hinzu und errötete dabei. Genau das würde nämlich dabei herauskommen, wenn er sich jetzt nicht schleunigst vom Acker machte, und diese Gewissheit machte ihn doch tatsächlich ein wenig verlegen.
Zane drehte sich wieder zu ihm um. Er war eindeutig mit seiner Geduld am Ende. „Raus hier. Oder du hast bald wirklich was im Arsch“, grollte er.
Ein Schauer der Erregung rann durch Tys Körper. Er neigte leicht den Kopf, herausfordernd und einladend zugleich. Scheiß doch drauf. Er hatte sich sowieso noch nie an irgendwelche Regeln gehalten.
Mit einem finsteren Aufblitzen in den Augen ergriff Zane Ty am Arm und riss ihn herum, weit genug, dass er ihn von hinten packen und mit dem Bauch voran gegen das Waschbecken schubsen konnte. Sofort war Zane über ihm, hielt ihn mit seinem ganzen Gewicht unten und presste ihm seinen Unterleib an den Hintern. Er beugte sich über ihn und biss ihn kräftig in die Schulter. Dann schaute er auf, um im Spiegel Tys Blick zu suchen.
„Ist es das, was du willst?“ knirschte Zane. „Hart und dreckig im Badezimmer in einem gottverdammten Hotel?“ Er presste ihn heftiger gegen den Waschtisch.
Ty hob den Kopf und sah Zanes Spiegelbild direkt in die Augen. Dann grinste er, langsam und anzüglich.
Zane drehte sich schmerzhaft der Magen um, als ihm klar wurde, dass Ty ihn nur zum Narren hielt. Dann ging ihm der Gaul durch. „Du Wichser “, fauchte er, riss die Badezimmertür auf und gab Ty einen Stoß, dass dieser nicht nur aus dem Bad, sondern quer durchs Zimmer flog und mit voller Wucht gegen den Spiegelschrank an der gegenüberliegenden Wand krachte. Zane knallte die Badezimmertür zwischen ihnen zu.
Eine Weile hing Ty schwer atmend an der Spiegeltür wie eine plattgeklatschte Fliege an der Wand und drückte die Stirn an die glatte, kalte Oberfläche, um sich zu beruhigen. Hart und dreckig im Hotel-Badezimmer hörte sich eigentlich verdammt gut an - so gesehen. Herrgott, Zane hatte wirklich was von Jekyll und Hyde. Verdammt viel sogar.
Zane streckte den Arm in die Dusche und drehte den Kaltwasserhahn voll auf. Er riss sich grollend Jeans und Unterwäsche vom Leib. In ihm brodelte der Zorn genauso heiß wie das Verlangen nach dem Mann, den er gerade hinausgeworfen hatte. „Verdammtes Arschloch“, zischte er, stellte sich unter die Dusche und zog mit einem wütenden Ruck den Vorhang hinter sich zu. Wie hatte er sich in Ty nur dermaßen täuschen können? Von dem Moment an, als sich ihre Lippen das erste Mal berührten, musste der Drecksack ihm was
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